Jeder zwanzigste Deutsche setzt auf Kryptowährungen
Derzeit halten fast fünf Millionen Deutsche halten Kryptowährungen. Erfahre außerdem, wann Bitcoin und Co. steuerfrei sind.
2022 hielten 5,8 Prozent der Deutschen Kryptowährungen, das ergibt eine Erhebung von CryptoMonday, einer deutschsprachigen Krypto-Community. Etwa 4,9 Millionen Personen entsprechen dieser Anzahl. Es ist auffällig, dass sowohl das Einkommen als auch das Alter sowie der Bildungsabschluss einen Einfluss darauf haben, ob eine Person in Kryptowährungen investiert oder nicht. 67 Prozent der Menschen mit einem jährlichen Einkommen von über 300.000 Euro besitzen Kryptowährungen. Der Anteil beträgt nur zehn Prozent bei einem Einkommen von 60.000 Euro.
Gerade Junge setzen auf Kryptowährungen
Wenn man die verschiedenen Altersgruppen betrachtet, wird deutlich, dass jüngere Menschen Kryptos als Investition eher bevorzugen. 38,24 Prozent der Menschen im Alter von 25 bis 34 Jahren besitzen Kryptowährungen. Der Anteil der Personen im Alter von 35 bis 44 Jahren beträgt immerhin noch 31,72 Prozent. Menschen ab 55 Jahren scheinen bei der neuen Möglichkeit zur Investition noch vorsichtiger zu sein. Nur 6,09 Prozent davon besitzen digitale Vermögenswerte. Es gibt auch deutliche Unterschiede beim Abschluss der Ausbildung. 73 Prozent der Investoren haben entweder ein Diplom oder einen niedrigeren Bildungsabschluss, wie einen High-School- oder Sekundarabschluss. Nur 27 Prozent von ihnen haben einen Bachelorabschluss oder einen höheren Abschluss.
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In Deutschland gibt es nur 5,8 Prozent Kryptoinvestoren, obwohl 85,7 Prozent bereits von digitalen Vermögenswerten gehört haben. Dieser Wert hat in nur einem Jahr um 6 Prozentpunkte zugenommen. Bitcoin, Ethereum, Ripple und Tether sind immer noch die beliebtesten Kryptowährungen. 69 Prozent der Besitzer besitzen Bitcoin. Nur 32,66 Prozent der Wallets enthalten weitere Altcoins. Es ist nicht überraschend, dass Deutsche Bitcoin kaufen möchten, da Bitcoin weltweit die beliebteste Kryptowährung ist. Ein Großteil der Deutschen hat noch Bedenken bezüglich der Investitionshöhe. 39,7 Prozent besitzen Kryptowährungen, die weniger als 1.000 Euro wert sind. Etwas mehr als 16 Prozent besitzen Kryptowährungen im Wert von zwischen 5.000 und 10.000 Euro, während weitere 16 Prozent sogar mehr als 10.000 Euro besitzen. Trotz der Tatsache, dass bereits fünf Millionen Deutsche Kryptowerte besitzen, gibt es immer weniger Menschen, die sie tatsächlich zum Bezahlen nutzen. 48 Prozent der Halter von Kryptowährungen verwendeten auch 2021 Kryptowährungen als Zahlungsmittel. Im Jahr 2022 waren es nur noch 35 Prozent. Zahlungen im E-Commerce sind am weitesten verbreitet (50,6 Prozent).
Die meisten Menschen sind unwissend, weshalb sie nicht in Kryptowährungen investieren. 67 Prozent der Menschen wissen einfach nicht, wo sie mit Kryptowährungen anfangen sollen. Diejenigen, die bereits investiert haben (92,2 Prozent) planen, ihr Investment in den kommenden zwölf Monaten größtenteils zu erhöhen oder gleich zu halten. Übrigens: Den umgekehrten Weg ging jüngst eine große deutsche Direktbank. So stellte die Consorsbank den Handel mit Krypto-Wertpapieren für Kunden ein.
Wann sind Bitcoin und Co. steuerfrei?
Immer wieder stellt sich die Frage nach der Besteuerung. Diese hängt von zwei Aspekten ab. Zum einen ist das der Ertrag bzw. der Gewinn, den du mit dem Verkauf deiner Kryptos erzielt hast. Der andere Punkt ist die Haltedauer. Das heißt: Hast du die digitale Währungen mehr als ein Jahr besessen, geht das Finanzamt beim Verkauf leer aus. Die Höhe des Gewinns spielt dabei keine Rolle und du musst ihn auch nicht in deiner Steuererklärung angeben. Eine Ausnahme von dieser Regel besteht, wenn du die Kryptowährung als Einnahmequelle (etwa durch Mining) genutzt hast. Ist das der Fall, so verlängert sich die Frist auf zehn Jahre.
Solltest du die Kryptowerte innerhalb von zwölf Monaten nach dem Kauf wieder verkauft haben, sind Gewinne bis zu einer Freigrenze von 600 Euro steuerfrei. Wichtig: Ab 600 Euro muss der Gewinn jedoch komplett versteuert werden. Mit anderen Worten: Ist also der Gewinn nur um einen Euro höher, musst du diesen vollständig versteuern.
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.