Consorsbank stellt Handel mit Krypto-Wertpapieren für Kunden ein
Wer als Consorsbank-Kunde Kryptowährungs-ETCs kaufen will, geht leer aus. Was bedeutet die Entscheidung gegen Krypto-Wertpapiere?
Die Kryptowährungskurse steigen wieder rasant an. Seit Mitte März legte der Bitcoin auf Euro-Basis um etwa 44 Prozent zu. Ethereum machte einen Sprung um rund 29 Prozent. Fans der Digitalwährungen freuen sich und investieren. Es sei denn, sie sind Kundinnen und Kunden der Consorsbank (BNP Paribas Gruppe). Diese haben in den vergangenen Tagen eine unerfreuliche Erfahrung gemacht. Wer beispielsweise in einen Bitcoin ETC investieren wollte, bekam und bekommt den Hinweis, dass eine Handelssperre vorliegt und die gewählte „Gattung nicht im Kaufangebot der Consorsbank“ erhältlich sei. Was ist da los?
Die Direktbank hat sich per 31. März vergleichsweise geräuschlos aus dem Handel mit Kryptowährungsprodukten verabschiedet. „Die BNP Paribas Gruppe, zu der auch die Consorsbank gehört, hat sich entschieden Wertpapiere, die im Zusammenhang mit Kryptowährungen stehen, in Zukunft nicht mehr anzubieten“, heißt es auf Nachfrage von extraETF. Zu den Gründen bleibt die Direktbank nebulös. So handele es sich um eine „geschäftspolitische Entscheidung“.
Tipp: Hier erfährst du alles, was du über ETCs wissen solltest.
Was bedeutet das für Consorsbank-Kunden?
Diese betrifft eine Reihe an Exchange Traded Notes (ETNs), Exchange Traded Products (ETPs) und Exchange Traded Commodities (ETCs) auf unterschiedliche Digitalwährungen wie Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum oder auch Kryptowährungskörbe – also mehrere Währungen in einem Produkt. Während es sich bei ETPs um einen unspezifischen Sammelbegriff handelt, sind ETCs und ETNs aus rechtlicher Perspektive nachgelagerte Schuldverschreibungen. Somit bergen sie im Insolvenzfall des Wertpapier-Emittenten ein Ausfallrisiko. Ist der Emittent insolvent, kann ein Totalausfall drohen und das angelegte Geld ist verloren. Im Vergleich dazu fallen ETFs unter das Sondervermögen und weisen kein Emittentenrisiko auf. Ansonsten werden ETCs und ETNs genauso wie ETFs an der Börse gehandelt und bieten die gleichen Vorteile.
Was bedeutet die Entscheidung der Consorsbank nun für ihre Kundinnen und Kunden? Für einige ist es natürlich ärgerlich, fortan keine Kryptowährungs-ETCs und ETNs mehr kaufen zu können. Bestehende Sparpläne werden zudem nicht mehr ausgeführt. Doch – und das ist das Gute – es ändert sich darüber hinaus nicht viel. Bereits vorhandene Positionen und Guthaben bleiben unangetastet. Sie können auch durch die Kundinnen und Kunden verkauft werden. Auch Neukundinnen und Neukunden mit bereits bestehenden Kryptowährungs-Beständen können ihr Depot zur Consorsbank problemlos übertragen.
Autor Jens Jüttner
Jens Jüttner arbeitet seit 2022 als Redakteur bei extraETF. Durch seine Stationen bei der Funke Mediengruppe, Focus-Money und verschiedenen PR-Agenturen kennt er alle Seiten der Kommunikationsbranche. Er hat ein gutes Gespür für relevante Nachrichten und Geschichten aus der Finanzbranche.