Globale Konflikte führen längst auch Anleger zur Verteidigung
Ob Ukraine oder Israel, Branchen rund um die Verteidigung rücken in den Fokus. So hat sich das Volumen eines ETFs dazu in wenigen Monaten verdoppelt.
Die weltweiten Konflikte und Kriege sind in westlichen Medien präsent wie lange nicht mehr. Das ruft Anleger auf den Plan. Nachdem der VanEck Defense UCITS ETF (WKN: A3D9M1)erst im April 2024 die Marke von 500 Millionen US-Dollar erreicht hatte, hat der ETF nun binnen weniger Monate sein Fondsvolumen auf eine Milliarde US-Dollar verdoppelt.
Verteidigung rückt in den Blick der Politik
„Seit Russlands Einmarsch in der Ukraine im Jahr 2022 haben die europäischen Länder erkannt, dass sie ihre Streitkräfte stärken und die Verteidigungsindustrie wiederbeleben müssen, um die Demokratien des Kontinents zu schützen“, sagt Martijn Rozemuller, Geschäftsführer bei Vaneck Europa. „Dieser Stimmungsumschwung hat sich im Jahr 2024 verstärkt, da die Verteidigungsausgaben der europäischen NATO-Verbündeten voraussichtlich steigen werden, um das vereinbarte 2-Prozent-Ziel zu erreichen.“
Neue Perspektive zur Rüstung
Auch wenn das Thema Rüstung traditionell ein sensibles ist, haben sich bei vielen Menschen die Einschätzung und das Verständnis für die Relevanz dieses Themas spätestens seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine geändert. „Viele Anleger sehen mittlerweile große Chancen in Aktien von Unternehmen aus der Sicherheits- und Verteidigungsbranche“, so Rozemuller. „Dieser Kurswechsel hat zu einem erheblichen Plus der Aktienkurse von Rüstungsaktien geführt, wie der Kursanstieg unseres VanEck Defense UCITS ETF seit seiner Auflegung im März 2023 zeigt.“
Der VanEck Defence UCITS ETF war nach Aussagen von Vaneck bei seiner Auflegung im Frühjahr 2023 der erste in Europa verfügbare Pure-Play-ETF, der Anlegern einen Zugang zu diesem Bereich bietet. Pure-Play bedeutet in diesem Zusammenhang, dass in Unternehmen investiert wird, die für das Anlagethema besonders relevant sind. Gerade das ist ein zentraler Aspekt bei Themen-ETFs. Denn häufig werden diese verwässert dargestellt, also mit etlichen Unternehmen, die nur am Rande etwas mit dem ursprünglichen Anlagethema zu tun haben.
Der Vaneck-ETF strebt daher an, in Unternehmen zu investieren, die die Mehrheit ihres Umsatzes mit den folgenden Produkten oder Dienstleistungen im Bereich der Verteidigung machen: Verteidigungsausrüstung, Luft- und Raumfahrttechnik, Kommunikationssysteme und -dienstleistungen, Satellitentechnik, unbemannte Luftfahrzeuge, Sicherheitssoftware, IT-Hardware und -Dienstleistungen, Cybersicherheitssoftware, Schulungs- und Simulationslösungen, digitale Forensik, Ortungsgeräte sowie Anwendungen zur E-Authentifizierung oder biometrische Identifizierung.
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
Militärische Auseinandersetzungen, wie in Israel, scheinen zuzunehmen. Daher stellt sich die Frage: Aktien kaufen, wenn Konflikte den Markt beeinträchtigen?