16. Mai 2023
GenZ und Millennials nehmen die Finanzen in die eigenen Hände

GenZ und Millennials treiben das Wachstum des europäischen ETF-Marktes

ETFs sind beliebt. Allein in Deutschland gibt es sieben Millionen ETF-Sparplan-Anleger. Nun sorgen vor allem die GenZ und die Millenials für Wachstum.

Das haben Kritikerinnen und Kritiker der Generation Z (GenZ) und der Millennials wohl nicht kommen sehen. Zwar sind junge Menschen an Finanzthemen interessiert und häufig sparsamer als gedacht. Doch nun wird klar: Sie nutzen zur Geldanlage vor allem die Chancen des Kapitalmarktes – speziell in Form von passiven Indexfonds (ETFs). Zu diesem Ergebnis kommt eine YouGov-Studie im Auftrag der Fondsgesellschaft Blackrock (u. a. iShares). 

Klares Ergebnis: ETF-Anlegerinnen und -Anleger werden immer jünger: 18- bis 34-Jährige, also Angehörige der GenZ und der Millennials, lösen die bisher dominante Altersgruppe der über 35-Jährigen ab. „Das über europäische digitale Anlageplattformen investierte Vermögen ist seit 2019 um 20 Prozent pro Jahr auf fast zwei Billionen US-Dollar Ende 2022 gewachsen. ETFs haben zu diesem Wachstum beigetragen, und wir sehen weiterhin, dass immer jüngere Anleger im Alter zwischen 18 und 34 Jahren ETFs nutzen. Wir erwarten, dass diese Gruppe im Laufe des Jahres 54 Prozent der neuen ETF-Anleger ausmachen wird. 41 Prozent davon werden voraussichtlich Erstanleger sein“, sagt Jane Sloan, EMEA Head of iShares & Index Investments.

Tipp: Hier erfährst du, wie der einfache Vermögensaufbau mit ETFs funktioniert.

GenZ: Digitale Finanzplattformen erste Wahl bei finanzieller Bildung

Dass die Gruppe der jüngeren Anlegerinnen und Anleger wächst, hat für Verena Heming, Lead Digital Distribution für Blackrock in Deutschland, einen klaren Grund: „Digitale Finanzplattformen und ETF-Sparpläne spielen bei der Wissensvermittlung eine wichtige Rolle.“ Blackrock geht davon aus, dass die jüngere Altersgruppe, die jetzt in ETFs investiert, sich mit der selbstbestimmten Entscheidungsfindung und den Online-Anlageplattformen wohler fühlt und folglich wächst. 

Der Studie zufolge werden in ganz Europa so 54 Prozent der künftigen ETF-Anlegerinnen und -Anleger zwischen 18 und 34 Jahren alt sein. Hingegen werden lediglich 31 Prozent der neuen Anlegerinnen und Anleger der Gruppe der 35- bis 54-Jährigen angehören. Folglich kehren sich die Besitzverhältnisse perspektivisch um, da die ältere Gruppe lediglich 46 Prozent der ETF-Anlegerinnen und -Anleger ausmachen wird. Dabei zeigt sich, dass die Zugänglichkeit von ETFs für Erstanleger besonders attraktiv ist. Im europäischen Durchschnitt werden von den zukünftigen ETF-Anlegern 41 Prozent noch nie zuvor investiert haben. 

Zwei Millionen neue ETF-Anleger in Deutschland

Deutschland ist bereits heute der größte ETF-Markt mit den meisten ETF-Anlegerinnen und -Anlegern in Europa. Allein sieben Millionen Deutsche investieren in einen ETF-Sparplan. Wachstumspotenzial ist dennoch vorhanden. Etwas mehr als zwei Millionen Deutsche, die derzeit nicht in ETFs investieren, gaben in der Befragung an, dass sie in den kommenden etwa zwölf Monaten mit hoher Wahrscheinlichkeit in einen ETF investieren werden. Dies entspricht einem potenziellen relativen Wachstum des deutschen ETF-Marktes von 22 Prozent. 

In Spanien und Portugal nimmt die ETF-Leidenschaft ebenfalls zu – wenn auch zunächst auf geringer Basis, wie die Blackrock und YouGov schreiben. So gehen sie davon aus, dass potenziell etwas mehr als eine Million Menschen in den nächsten etwa zwölf Monaten in einen ETF investieren werden. Dies entspricht einem relativen Wachstum von 64 Prozent auf dem gesamten spanischen und portugiesischen ETF-Markt. Frankreich, Belgien und die Niederlande weisen in Summe mit 42 Prozent eine hohe Wachstumsrate auf. In Italien rechnet Blackrock mit voraussichtlich mehr als 800.000 neuen ETF-Anlegern. Dies entspricht einem Wachstum des italienischen ETF-Anlagemarktes von 39 Prozent.