20. März 2025
Fallende Aktienkurse im Februar und März: Bewahre die Ruhe

Fallende Aktienkurse im Februar und März: Bewahre die Ruhe

Seit Wochen purzeln die Aktienkurse. Mit einem globalen ETF-Portfolio kannst du entspannt bleiben und vielleicht sogar nachlegen.

Seit dem 19. Februar fallen die Kurse. Doch ganz wichtig: „Anleger sollten jetzt einen kühlen Kopf bewahren. In turbulenten Börsenzeiten wie derzeit neigen viele Anleger dazu, den Markt zu verlassen – doch gerade das kann teuer werden“, sagt Clemens Berendt, Portfoliomanager bei der apoBank für institutionelle Investoren und Privatkunden. Eine Erkenntnis solltest du unbedingt kennen: „Die besten Börsentage folgen oft den schlechtesten und niemand kann den Wendepunkt exakt vorhersagen. In Zeiten von hohen Kursschwankungen bleibt ein breit diversifiziertes Portfolio der Schlüssel für längerfristigen Erfolg“, so Berendt. Idealerweise legst du dir ein breit gestreutes Welt-ETF-Portfolio an und sitzt temporäre Krisen einfach aus. Forsche Anleger legen sogar nochmal nach.

Aktienkurse brechen ein: Was verunsichert die Marktteilnehmer?

„Politische Börsen haben kurze Beine“, lautet eine alte Börsenweisheit, die der Politik einen bestenfalls vorübergehenden Einfluss auf Wertpapierkurse zubilligt. Heute scheint diese Weisheit aus der Zeit gefallen. Denn die Märkte reagieren wie Seismografen auf Beschlüsse insbesondere der US-Regierung. „Das erhöht die Unsicherheit, bringt aber auch Chancen für Anleger“, erklärt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM. Unsicherheit ist erstmal schlecht für die Börse. „Vor allem das radikale DOGE-Sparprogramm von US-Präsident Donald Trump und das Hin und Her bei den Strafzöllen verunsichern Anleger auf der ganzen Welt. Die Erfahrung aus den frühen 1990er Jahren hat gezeigt, dass drastische Kürzungen – damals im Verteidigungshaushalt – eine Rezession auslösen können.  Wir werden deshalb besonders auf die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen schauen“, so Berendt.

Tipp: Erfahre alles Wesentliche über das Investieren in Welt-ETFs.

Schließlich gehe es nicht um einige hunderttausende Jobs im Behördenapparat, sondern auch um mindestens so viele Arbeitsplätze bei Zulieferern und Dienstleistern. Profis schauen sich zunächst aber die kommenden Einzelhandelsumsätze an: Daraus lasse sich ablesen, wie sich die geopolitischen Themen und drohenden Handelskonflikte auf das Verbraucherverhalten auswirken, und ob der für die US-Konjunktur so wichtige Konsum darunter leidet.

„Entscheidend wird sein, ob die Märkte die langfristigen Vorteile des DOGE-Sparprogramms frühzeitig einpreisen, oder ob wir zunächst eine Phase schwächeren Wachstums mit steigender Arbeitslosigkeit sehen. Trotz aller Unsicherheiten bieten die aktuellen Entwicklungen auch Chancen: Während Handelskonflikte und das DOGE-Sparprogramm für Volatilitäten sorgen, könnten sie langfristig zu effizienteren Strukturen und stabileren Staatsfinanzen führen“, meint Berendt.

Jetzt kühlen Kopf bewahren

Du solltest jetzt unbedingt besonnen bleiben. Denn erfahrungsgemäß sind bei einem ETF-Weltportfolio Krisen langfristig lediglich kleine Dellen. Du solltest deine Bestände behalten und ETF-Sparpläne fortführen. Auch eine Aufstockung ist derzeit eine Überlegung wert. Zumal sich die Lage der Weltwirtschaft in den abgelaufenen drei Monaten kaum verändert hat. Die US-Wirtschaft wächst unverändert stark, auch wenn zuletzt etwas schwächere Konjunkturdaten veröffentlicht wurden. Allerdings sorgen, wie erwähnt, die geplanten Maßnahmen von US-Präsident Donald Trump für Verunsicherung – nicht nur bei Amerikas Verbündeten, sondern ebenfalls an den Finanzmärkten. Zölle gegen China, Europa, Mexiko und Kanada werden zunächst angekündigt, dann verschoben, zum Teil wieder zurückgenommen. In der Ukraine-Frage geht Trump eigene Wege.

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