Die Zahl der Aktionäre ist gesunken: Setze auf ETFs und spreche darüber
2024 ist die Anzahl deutscher Aktionäre zurückgegangen. Politik, wir als Anlegerportal aber auch du – wir alle sind gefordert.
Beginnen wir zunächst mit der guten Nachricht: Zum fünften Mal in Folge lag 2024 die Zahl der Menschen, die ihr Geld in Aktien anlegen, über der Zwölf-Millionen-Marke, wie die jüngst veröffentlichten Aktionärszahlen des Deutschen Aktieninstituts (DAI) zeigten. 12,1 Millionen investieren demnach in Aktienfonds, ETFs oder Aktien. Das sind 17,2 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren.
Und jetzt kommt das Aber: Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein leichter Rückgang. Angesichts der widrigen wirtschaftlichen Umstände ist das noch verkraftbar. Dennoch sollte sich nach Ansicht der DAI-Experten das Thema näher ansehen. Wir versuchen mit unserem Wissensbereich unseren Beitrag zu leisten. Dort kannst du dich über sämtliche Themen rund um die private Geldanlage informieren. Nutze dann auch unsere ETF-Suche und unsere Musterportfolios zu Orientierung. Aber du darfst natürlich auch gerne im Familien- und Freundeskreis für ETFs werben und selbstverständlich gerne auf unsere Tools verweisen.
Deutsche wollen Aktionäre sein
„Die fast gleichbleibende Zahl von Anlegerinnen und Anlegern am Aktienmarkt zeigt, dass inzwischen das Verständnis über die Bedeutung von Aktien, Aktienfonds und ETFs für die Altersvorsorge und den Vermögensaufbau in Deutschland zugenommen hat. Dies ist angesichts von Inflation und dem damit einhergehenden Kaufkraftverlust für breite Bevölkerungsschichten erfreulich. Gleichzeitig belegen die stagnierenden Aktionärszahlen das Scheitern des Gesetzgebers in Deutschland in den letzten Jahrzehnten und zeigen, dass es höchste Zeit ist für politische Impulse,“ erläutert Henriette Peucker, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts.
Fonds und ETFs sind das Rückgrat des Aktiensparens
Vielen Bundesbürgern sind die Vorzüge breiter Streuung bewusst. Von den 12,1 Millionen Menschen, die in Aktien investieren, haben nach DAI-Zahlen acht Millionen ausschließlich Fonds oder ETFs im Depot. 1,7 Millionen setzen nur auf Aktien. 2,5 Millionen kombinieren beide Anlageformen. Die Zahl der Anlegerinnen und -anleger in Fonds und ETFs beträgt somit rund 10,5 Millionen. Das ist ein Plus von knapp 180.000 gegenüber dem Vorjahr. In mehr als 85 Prozent der Aktiendepots befinden sich Fonds oder ETFs. Damit sind sie das Rückgrat des Aktiensparens. Doch auch hier wieder ein Aber: Die Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger an den hohen Aktienerträgen gelingt in anderen Ländern jedoch deutlich besser. Dies liegt wesentlich an attraktiveren Rahmenbedingungen und höheren staatlichen Anreizen, wie die DAI-Experten vermuten. Hier sollte daher die Politik ins Spiel kommen. Der jüngste Vorschlag von (Noch-) Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Sozialabgaben auf Aktiengewinne zu erheben, erscheint hierbei jedoch wenig hilfreich, um es diplomatisch auszudrücken.
Tipp: In der Extra-Magazin-Ausgabe 2 (Februar / März 2025), die Ende Januar erscheint, stellen wir dir vor, welche Anbieter beim ETF-Sparplan die Nase vorne haben. Nutze solange den ETF-Sparplan-Vergleich. |
Reformen für die Altersvorsorge mit Aktien nötig
Auf lange Sicht erwirtschaftet eine breit gestreute Aktienanlage durchschnittlich sechs bis neun Prozent Ertrag pro Jahr. Finanzielle Sicherheit, besonders im Alter, ist ein Grundbedürfnis aller Einkommensklassen. Die Auswirkungen gestiegener Preise und der schlechten Wirtschaftslage treffen Menschen mit geringem Einkommen stärker. Gerade diese Einkommensgruppe würde aber erheblich von einer stärkeren Teilhabe an den langfristig höheren Erträgen am Aktienmarkt profitieren. Um die wirtschaftliche Teilhabe zu verbessern, müsse die Rolle der Aktienanlage bei Vermögensbildung und Altersvorsorge gestärkt werden.
Hohes Interesse am Altersvorsorgedepot
Laut einer aktuellen Umfrage der Postbank ist jeder zweite Berufstätige interessiert an einem Altersvorsorgedepot. Dazu bedarf es allerdings nach Einschätzung der DAI-Fachleute deutlich verbesserter Rahmenbedingungen und staatlicher Anreize. Ein Blick in andere Länder wie Schweden, Kanada oder die USA zeigt, dass ein Rentensystem, das die Erträge von Aktien nutzt, dem Wohl auch künftiger Generationen dient und die finanzielle Unabhängigkeit im Ruhestand stärkt.
„Das Deutsche Aktieninstitut fordert, die Rahmenbedingungen in der Altersvorsorge deutlich zu verbessern und die Rolle der Aktienanlage im Rentensystem zu stärken. Dazu gehört die Einführung eines staatlich geförderten Altersvorsorgedepots in der privaten Altersvorsorge ebenso wie die Nutzung der höheren Erträge am Aktienmarkt in der Gesetzlichen Rentenversicherung. Das ist eine wichtige Aufgabe in der kommenden Legislaturperiode,“ betont Peucker.