3. November 2025
Was diesen Goldminen-ETF besonders interessant macht

Der heimliche Boom bei Goldaktien: So kannst du investieren

Goldminenunternehmen erzielen Rekordmargen und erscheinen trotz Gold-Rekordhoch günstig bewertet. So kannst du in Goldaktien anlegen.

Die Bilanzen von Goldunternehmen sehen solide aus, dennoch werden Goldaktien nach Ansicht von James Luke, Fondsmanager Rohstoffe bei Schroders, günstig bewertet. „Goldaktien erleben einen stillen Boom – still deshalb, weil wir weder seitens der Anleger noch seitens der Produzenten selbst viel Euphorie feststellen können“, so Luke. Obwohl Goldaktien in diesem Jahr um deutlich mehr als 50 Prozent gestiegen sind, erscheinen sie nach Dafürhalten Lukes aus mindestens drei Gründen immer noch günstig. Diese stellen wir dir nun vor:

Grund 1: Die Wertentwicklung von Goldaktien spiegelt die rekordhohen (und weiterhin steigenden) Cashflow-Margen nach wie vor nicht wider

Goldaktien schneiden in Zeiten steigender Cashflow-Margen in der Regel besser ab als Gold selbst und in Zeiten sinkender Margen schlechter. Dies wird im Zeitraum von 2018 bis Mitte 2023 sehr deutlich. Seit Ende 2023 seien die Cashflow-Margen der Produzenten auf ein beispielloses Niveau gestiegen, da der Bullenmarkt für Gold an Fahrt gewonnen habe. „Der Grund für diesen Margenanstieg ist verblüffend einfach. Gold wird aus sehr guten langfristigen Gründen zunehmend als reiner monetärer Vermögenswert bewertet“, meint Luke.

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Das Potenzial für eine Outperformance von Goldminenaktien gegenüber physischem Gold sieht er nach wie vor als beträchtlich an. „Um das Bewertungsniveau von 2020 zu erreichen, müssten Goldaktien gegenüber den Preisen für physisches Gold noch um weitere 30 Prozent zulegen. Dabei sind die Margen heute doppelt so hoch wie damals. Wenn Goldaktien die aktuellen Margen widerspiegeln würden, müssten sie sich gegenüber dem Goldpreis fast verdoppeln“, stellt der Experte fest und verweist darauf, dass die Produzenten heute wesentlich konstantere Ergebnisse liefern würden als im Zeitraum zwischen 2020 und 2023. In diesem Zeitraum standen die Betreiber unter dem Druck der Kosteninflation, die durch die Engpässe in der Lieferkette nach der Corona-Pandemie, mangelnde Arbeitskräftemobilität und die Energiekrise 2022 verursacht wurde.

Grund 2: Keine überzogenen Bewertungen und solide Bilanzen

Die Margen sind sehr hoch, aber Anleger fragen sich zu Recht, ob die Bewertungen angesichts des absoluten Anstiegs noch angemessen sind. „Unserer Ansicht nach ist dies durchaus der Fall. Im Rahmen unseres Anlageprozesses betrachten wir eine Reihe von Bewertungs- und Renditekennzahlen. Aus unserer Sicht bleiben die Bewertungen über alle diese Kennzahlen hinweg angemessen, selbst wenn man einen zukünftigen Goldpreis zugrunde legt, der deutlich unter den Spotpreisen liegt“, erklärt Luke.

Grund 3: Keine Anzeichen für einen „Hype“ in diesem Sektor – ganz im Gegenteil

Luke geht davon aus, dass westliche Anleger zum Großteil keine überzeugten Gold-Anhänger sind. „Tatsächlich war die kumulative Reaktion von Anlegern mit Positionen in passiven und aktiven Goldminenfonds bis vor kurzem noch, die Kursrallye zum Verkauf zu nutzen. Der Verkaufsdruck hat zu Rekordvolumina geführt und erst seit kurzem steigt das Interesse wieder an“, meint der Fachmann.

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Warum ist das so? „Wie wir immer wieder betonen, handelte es sich bei der Goldpreisentwicklung seit Ende 2022 bis etwa zum zweiten Quartal dieses Jahres in erster Linie um einen Bullenmarkt, der von den östlichen Zentralbanken und – in geringerem Maße – von östlichen Haushalten und Anlegern angeführt wurde. Die ausgeprägte Zurückhaltung des Westens schlug sich auch in einem starken Desinteresse an Edelmetallaktien nieder“, so Luke, der sich so den Bewertungsabschlag und die riesige Chance erklärt.

Doch blickt man in die Vergangenheit – etwa die zehn Jahre von 2005 bis 2015 – konnten Goldaktien kaum überzeugen, was Anleger immer noch zurückschreckt. „Und auch bei den Managementteams der Produzenten hat diese Phase Spuren hinterlassen. Wer daher eine rasche Rückkehr zur „Wachstum um jeden Preis“-Mentalität erwartet, die letztendlich zu einer massiven Wertvernichtung in diesem Sektor geführt hat, wird enttäuscht sein. In den Dutzenden von Treffen, die wir kürzlich mit Produzenten in Denver hatten, gab es jedenfalls keine Anzeichen dafür“, sagt Luke.

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Angesichts der fiskalischen und geopolitischen Faktoren, die diesen Bullenmarkt maßgeblich antreiben, stellt sich die Frage: Kann dieser wirklich enden, ohne dass es zu einer deutlich stärkeren Partizipation westlicher Anleger kommt? „Wir bezweifeln das stark. Und genau darin liegt letztlich der Grund, warum das Anlagepotenzial nach wie vor hoch ist“, resümiert Luke.

Goldaktien-ETFs

Wenn du auf Goldunternehmen setzen möchtest, solltest du breit streuen und dieses Engagement lediglich als Beimischung sehen. Wer etwa auf unterschiedliche Goldminenbetreiber setzen möchte, kann sich beispielsweise den VanEck Gold Miners UCITS ETF (WKN: A12CCL) näher ansehen.

Wenn du direkt in Gold investieren möchtest, bieten sich Gold-ETCs mit physischer Auslieferungsoption an, die diese nach einem Jahr steuerfrei sind. Das trifft etwa auf den EUWAX Gold II (WKN: EWG2LD) zu. In unserem 50/40/10 ETF-Weltportfolio mit Gold zeigen wir dir, wie du das Edelmetall integrieren kannst.

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