11. November 2025
Der Bitcoin wankt zum Jahresende 2025: Wie geht es weiter?

Der Bitcoin wankt zum Jahresende 2025: Wie geht es weiter?

Kurssturz beim beim Bitcoin. Zum Jahresende schwächelt der Kryptomarkt gewaltig. Wie geht es in den kommenden Monaten weiter?

Der Bitcoin gab zuletzt deutlich nach. Wieder einmal ging die Vorsicht an den weltweiten Märkten herum. Auslöser waren Sorgen über überhöhte Tech-Bewertungen und die abflauende Begeisterung für Künstliche Intelligenz. Das wiederum führte zu einer Abkehr von Risikoanlagen und zog auch den Kryptomarkt in eine breitere Neubewertungsphase hinein oder anders gesagt: Kryptowährungen gaben deutlich nach. Doch Panik ist ein schlechter Ratgeber, zumal Großanleger hier ganz klar sind: Langfristige Investoren kehren dem Kryptomarkt nicht den Rücken.

Harte Wochen für Bitcoin-Fans

„Die erste Novemberwoche hat Anlegerinnen und Anleger daran erinnert, dass Volatilität im Kryptomarkt der Preis für Innovation bleibt“, sagt Vivien Lin, Produktvorständin bei der Krypto-Börse BingX. Was hat die jüngste Korrektur nun zu bedeuten? „Der jüngste Rücksetzer der Leitwährung Bitcoin war nicht nur eine technische Korrektur, sondern auch ein Moment der Besinnung für den gesamten digitalen Anlagebereich“, so Lin, die darin auch etwas Positives sieht: „Der Kryptomarkt bewegt sich derzeit in einer Phase der Konsolidierung. Korrekturen werden nicht mehr ausschließlich als Rückschläge verstanden, sondern als notwendige Pausen für Reflexion und Neuausrichtung. Während Innovation auf Regulierung trifft und Risiko auf Verantwortung, rückt die Branche Schritt für Schritt näher daran, zu einer festen Säule des modernen Finanzsystems zu werden, als dynamische, sich stetig entwickelnde Brücke zwischen Technologie und Wert.“

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Langfristige Treiber

Auch andere Szenenbeobachter geben sich zuversichtlich, so etwa Ryan Lee, Chefanalyst bei Bitget: „Wir bleiben unabhängig von den aktuellen Marktbedingungen weitgehend optimistisch für Bitcoin, gestützt durch eine globale Tendenz zu einer lockereren Geldpolitik, steigende On-Chain-Zuflüsse von Stablecoins und eine wachsende Nachfrage nach Vermögenswerten, die gegen Inflation und geopolitische Risiken absichern. Die geldpolitische Lockerung, Wachstum von Stablecoins und ETF-getriebene Nachfrage – dürften den Bitcoin weiterhin beeinflussen.

Dazu kommt das Ende des Shutdowns in den USA. „Wir betrachten die Aufhebung des 36-tägigen Shutdowns der US-Regierung durch den Senat als einen entscheidenden Schritt zur Wiederherstellung der wirtschaftlichen Stabilität. Gleichzeitig stellt der parteiübergreifende Entwurf zur Klärung der Krypto-Regulierung unter der Aufsicht der CFTC einen lang erwarteten Durchbruch für die Branche dar“,  sagt Gracy Chen, Geschäftsführer von Bitget. In Kombination signalisiere diese Entwicklungen eine reifende Regulierungslandschaft, die Innovationen fördere, ohne das Wachstum zu behindern, und für mehr Vorhersehbarkeit und Vertrauen auf den Märkten für digitale Vermögenswerte sorge.

Was macht der Bitcoin in der der näheren Zukunft?

„Kurzfristig, das heißt in den nächsten drei bis sechs Monaten, erwarten wir, dass Bitcoin zwischen 90.000 und 160.000 US-Dollar gehandelt wird, angetrieben durch den Optimismus nach den Wahlen und die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinssenkungen. Mittelfristig, das heißt in den nächsten sechs Monaten bis zwei Jahren, könnten klarere Vorschriften und eine beschleunigte Beteiligung institutioneller Anleger die Preise in den Bereich von 120.000 bis 350.000 US-Dollar treiben“, meint Lee, der auf lange Sicht auch einen Preis von mehr als 500.000 US-Dollar für realistisch hält und begründet diese mit dem zunehmenden Status als digitales Gold.

Tipp: Hier findest du eine Auflistung von Krypto-ETPs.

Allerdings mahnen Skeptiker, dass Quanten-Geld den Bitcoin ersetzen könnte. „Jede Geldeinheit oder jedes Token würde dabei einen einzigartigen Quantenzustand besitzen, der weder kopiert noch gefälscht werden kann“, meint Pierre Debru, Leiter der Research-Abteilung von Wisdomtree in Europa. Theoretisch könne dies das sogenannte Double-Spending-Problem verhindern, ohne dass dafür eine Blockchain oder ein Konsensmechanismus nötig wäre. „Allerdings löst Quanten-Geld nicht automatisch das Problem der Dezentralisierung. Die meisten bisherigen Konzepte beruhen auf einer zentralen Ausgabestelle oder Prüfinstanz und ähneln damit eher einer quantenbasierten Zentralbank-Digitalwährung (CBDC) als einem Peer-to-Peer-System wie Bitcoin“, so Debru.

Risiken für den Bitcoin

Allerdings seien die nächsten sechs Monate nicht ohne Risiken. „Eine überraschende Entscheidung der Federal Reserve, die Zinsen im Dezember nicht zu senken, könnte die Risikobereitschaft vorübergehend verringern und kurzfristigen Druck erzeugen. Darüber hinaus könnte die sich entwickelnde Situation bei Stream Finance möglicherweise auf andere DeFi-Protokolle übergreifen und kurzfristige Ängste auslösen“, so Lee. Ein breiterer Rückgang der US-Aktien könne ebenfalls kurzfristigen Druck erzeugen. Allerdings habe Bitcoin bereits die jüngste Korrektur angeführt, was bedeute, dass das Abwärtspotenzial von hier aus eher begrenzt sei. In Verbindung mit einer verbesserten politischen Klarheit und anhaltenden institutionellen Zuflüssen bleibe die allgemeinen Aussichten für digitale Vermögenswerte eindeutig positiv.

Fazit: Bitcoin ist chancenreich, bleibt aber riskant

Der jüngste Rücksetzer zeigt, dass Bitcoin – und kleinere Kryptowährungen noch viel mehr – anfällig sind. Daher sollte dein Grundinvestment immer ein langfristig ausgerichtetes ETF-Weltportfolio sein. Solltest du dennoch Krypto beimischen wollen, gilt: Übertreibe es nicht. Im Beitrag Kryptos: So viel Bitcoin gehört laut Experten wirklich in dein Depot erfährst du, wie viel Bitcoin sinnvoll ist.

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