Das macht die Kreislaufwirtschaft für Anleger so interessant

Das macht die Kreislaufwirtschaft zu einem Anlagethema der Zukunft

Besonders nachhaltiges Wirtschaften ist dann gegeben, wenn der gesamte Wertschöpfungs- und Verbrauchsprozess in Kreisläufen stattfindet. Die Kreislaufwirtschaft ist der Hebel für eine nachhaltigere Welt und damit ein aussichtsreiches Anlagefeld.

In Politik, Gesellschaft und gerade auch in der Wirtschaft wird der Ruf nach Nachhaltigkeit immer deutlicher hörbar. Anlegerinnen und Anleger, die auf diesen Trend setzen möchten, sollten die Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) im Blick haben. Doch was ist darunter zu verstehen und weshalb ist das Thema für Investoren interessant?

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft

Wer kennt sie nicht, die Bilder, auf denen sich Müll türmt, Plastiktüten am Strand angespült werden oder Ölspuren in Gewässern zu finden sind? Neben der Umweltverschmutzung tun sich zwei weitere Aspekte auf: Die natürlichen Ressourcen schwinden, die Weltbevölkerung steigt jedoch stetig an. Angesichts dessen setzen immer mehr Unternehmen auf ein neues Wirtschaftsmodell, das eine nachhaltige Produktion von Gütern und Dienstleistungen zum Ziel hat – die Rede ist von der Kreislaufwirtschaft.

Beim Wirtschaften in Kreisläufen soll die Nutzung natürlicher Ressourcen optimiert werden. Dazu überdenken die verantwortlichen Parteien einerseits die Auswahl und die Verwendungen von Materialien. Andererseits gilt es gleichzeitig, den Verbrauch und die Verschwendung von Ressourcen sowie die Abfallproduktion zu begrenzen. Mit der Kreislaufwirtschaft erhalten Unternehmen zudem die Gelegenheit, ihre Kosten zu senken, da beim Schutz der natürlichen Ressourcen unseres Planeten schonendere neue Produktionsmodelle entstehen.

Anders ausgedrückt: Das Konzept der Kreislaufwirtschaft entspricht einem neuen Produktions- und Konsummodell. In diesem Zusammenhang geht es etwa darum, Sharing-Modelle zu etablieren, die Wiederverwendung zu fördern oder etwa Güter zu reparieren, anstatt diese voreilig zu entsorgen. Außerdem geht es um die Wiederaufbereitung und das Recycling von Materialien und Produkten. Auf diese Weise lassen sich Lebenszyklen von Produkten verlängern.

Weniger Müll produzieren

Viel Müll, der heute anfällt, würde sich bei einem verantwortungsvolleren Umgang vermeiden lassen. Genau das ist das Ziel der Kreislaufwirtschaft im vorderen Teil der Produktionskette. Im Anschluss können Produkte, die am Ende ihres Lebenszyklus angelangt sind, wiederverwendet werden, sodass ein zusätzlicher Nutzen entsteht („Reduzieren – Wiederverwenden – Recyceln“). Das bedeutet: Die Kreislaufwirtschaft erfordert einen Umbruch im Verhältnis zum traditionellen linearen Wirtschaftsmodell, das nach dem Schema „Produzieren – Verwenden – Wegwerfen“ funktioniert.

So können Anleger mitwirken und verdienen

Die Kreislaufwirtschaft ist bei Weitem noch nicht Standard. Im Rahmen des Transformationsprozesses können jedoch Finanzinstitute und Vermögensverwalter eine wertvolle Rolle einnehmen. BNP Paribas Asset Management setzt auf das Anlagethema und nutzt Investmentchancen in folgenden Bereichen: 

  • Kreislaufwirtschaft: Unternehmen in den Bereichen erneuerbare Energien, Biokraftstoffe und Brennstoffzellen, die Energie aus regenerativen Quellen, biobasierte oder vollständig recycelbare Einsatzstoffe anbieten, um Materialien mit nur einem Lebenszyklus zu ersetzen 
  • Ressourcenrückgewinnung: Unternehmen in Sektoren wie Abfallwirtschaft und Umweltservices, welche Ressourcen oder Energie aus entsorgten Produkten oder Nebenprodukten zurückgewinnen 
  • Verlängerung der Produktlebensdauer: Unternehmen in den Sektoren Bekleidung und Textilien, Autos, Chemikalien und Baumaterialien, die den Lebenszyklus von Produkten und Komponenten verlängern
  • Sharing-Plattformen: Unternehmen in Bereichen wie Technologie, Ride- und House-Sharing, welche die Nutzungsrate von Produkten durch gemeinsame Verwendung erhöhen 
  • Produkt als Dienstleistung: Unternehmen im Bereich Cloud-Computing und Leasing-Anbieter, welche Zugang zu einem Produkt bieten und das Eigentum daran behalten 

Gründe für ein Investment in die Kreislaufwirtschaft

Entwicklungen zu mehr Nachhaltigkeit benötigen Investoren. Somit können Anleger ihren Beitrag leisten. Selbstverständlich soll es bei Investitionen nicht in erster Linie darum gehen, das eigene Gewissen zu beruhigen. Im Gegenteil: Schon in absehbarere Zukunft könnten Unternehmen, entweder durch die Politik oder durch die zunehmend sensibilisierten Konsumenten abgestraft werden, sollten diese am linearen Wirtschaften festhalten.

Betrachten wir nun die Umsetzung. Mit dem ECPI Circular Economy Leaders Equity Index hat der Indexanbieter ECPI einen Index zur Kreislaufwirtschaft entwickelt. Ausgewählt werden weltweit tätige börsennotierte Unternehmen, die einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten. Der Index stellt eine endgültige Liste von 50 ausgewählten Unternehmen mit der größten Börsenkapitalisierung und breiter Streuung in den Sektoren auf, die von den ECPI-Analysten als geeignet angesehen werden. In diesem Index werden insbesondere Tätigkeiten ausgeschlossen, die mit Waffen und Tabak in Verbindung stehen. Alle Aktien werden im Index gleichgewichtet. Als global ausgerichteter Aktienindex lässt sich seine historische Wertentwicklung beispielsweise am MSCI World Index messen.

Ein ETF zur Kreislaufwirtschaft

Wer sich also nun für ein Investment in die Kreislaufwirtschaft interessiert, muss nicht selbst entsprechende Unternehmen herausfiltern, zumal ETFs ohnehin eine breitere Streuung ermöglichen. Eine Möglichkeit bietet etwa der BNP Paribas Easy ECPI Circular Economy Leaders UCITS ETF (WKN: A2PHCA). Dieser Indexfonds bildet den zuvor beschriebenen ECPI Circular Economy Leaders Equity Index nach. Der ETF gibt Anlegern somit die Möglichkeit, an der Wertentwicklung von 50 internationalen Aktien mit großer Börsenkapitalisierung zu partizipieren, die wegen ihres aktiven Beitrags zu einem auf Kreisläufen von Gütern, Materialien und Rohstoffen basierenden Wirtschaftsmodells ausgewählt wurden.