4. Oktober 2019
VanEck setzt auf Burggraben.

Das Geheimnis von Moat

Seit Auflage des VanEck Vectors Morningstar US Wide Moat ETFs konnten Anleger damit den Markt deutlich übertreffen. Ein wesentlicher Bestandteil der Strategie ist es, günstig bewertete Unternehmen zu finden.

Stellen Sie sich folgendes vor: Sie suchen eine Wohnung. Nach einiger Zeit haben Sie endlich eine geeignete gefunden. Sie wissen, dass der Wert dieser Immobilie 350.000 Euro beträgt. Der Verkäufer verlangt aber 500.000 Euro. Was machen Sie? Wenn Sie rational veranlagt sind und Ihre Emotionen zur Seite schieben können, würden Sie dankend ablehnen und weiter suchen bis eine passende Wohnung auftaucht, die günstig bewertet erscheint. Ein gutes Geschäft setzt eben einen günstigen Einstieg voraus.

Auf die Welt der ETFs übertragen gibt es genau ein solches Produkt – und zwar auf den US-amerikanischen Aktienmarkt: den VanEck Vectors Morningstar US Wide Moat UCITS ETF (WKN: A12CCN). Der Erfolg lässt sich an den Zahlen ablesen: Seit Auflage am 16. Oktober 2015 legte der Wert um gut 73 Prozent zu (Stand: 19. August 2019). Der S&P 500 konnte im gleichen Zeitraum nicht einmal 40 Prozent einfahren (Stand: 19. August 2019).

Was bedeutet Moat?

Um das Konzept zu erklären, bedarf es zunächst der Begriffsklärung. Moat steht für das deutsche Wort Burggraben. Damit sind also Unternehmen gemeint, die aufgrund ihres soliden Geschäfts oder ihrer Marktposition auf Jahre unangreifbar erscheinen, also Unternehmen mit guten Aussichten.

Das macht Moat erfolgreich

Ein wesentlicher Erfolgsbestandteil von Moat ist die Bewertung. Um den fairen Preis einer Aktie zu ermitteln, geht das unabhängige Investmentresearch-Haus Morningstar ähnlich wie bei der zuvor erwähnten Immobilie vor. Zum Hintergrund: Morningstar betreibt den Index, der dem VanEck-ETF zugrunde liegt. 

Basierend auf der Grundannahme, dass jedes Unternehmen einen fairen Marktpreis besitzt, nehmen die Experten von Morningstar eine mehrstufige Analyse vor, die detaillierte Hochrechnungen der zukünftigen Zahlungsströme eines Unternehmens liefert. Die Analysten von Morningstar identifizieren Unternehmen mit einem breiten Graben und sortieren sie nach der erwarteten Dauer, über die sie ihre Wettbewerbsvorteile aufrechterhalten können. Unternehmen, deren Graben voraussichtlich noch 20 Jahre oder mehr schützen wird, lassen sich an einem Morningstar Economic Moat Rating von „Wide“ erkennen. Anleger sollten aber nicht allein auf den Moat beziehungsweise die Qualität eines Unternehmens achten, sondern ebenso auf seine Aktienbewertung. Denn wenn sie mit einer Aktie Rendite erwirtschaften möchten, müssen sie diese zu einer möglichst attraktiven Bewertungslage erwerben. Orientierung dabei bietet der faire (Markt-) Preis. 

Qualität und Perspektive

Das Verhältnis von Marktpreis zum fairen Wert ist im Morningstar Wide Moat Focus Index stets kleiner als eins. Denn bei einem Faktor von eins oder mehr erscheinen Aktien uninteressant. Der Marktpreis der Aktie läge über ihrem fairen Wert.

Selbst wenn es sich um ein Qualitätsunternehmen mit einem breiten Morningstar Economic Moat handelt, wäre sein zukünftiges Zahlungsströme-Potenzial zu einem Faktor von eins bereits am Markt eingepreist. Bei einem noch höheren Quotienten wäre die Aktie gemessen an ihrem fairen Wert bereits überbewertet. Daher besteht der Morningstar Wide Moat Focus Index aus Qualitätsunternehmen mit langfristigen Wettbewerbsvorteilen bei gleichzeitig attraktiver Bewertung. 

Bewertung ist A und O

Ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Morningstar US Wide Moat Index ist die richtige Bewertung. Die Aktienanalysten von Morningstar setzen auf einen zukunftsgerichteten Ansatz, der eine Prognose der freien Cashflows eines Unternehmens zur Bestimmung seiner aktuellen Fair-Value-Schätzung beinhaltet. Ziel der Indexmethode ist es, in Moat-Unternehmen zu investieren, die bei jeder Indexüberprüfung besonders attraktiv bewertet erscheinen. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Markt den inneren Wert dieser Titel erkennt und sich deren Marktpreis dadurch der Fair-Value-Schätzung von Morningstar annähert.

Moat bietet handfeste Vorteile

In einer idealen Anlegerwelt kauft ein Investor günstig bewertet ein und verkauft zu einem späteren Zeitpunkt zu einem attraktiven Kurs. Das gilt bei Aktien genauso wie im anfangs beschriebenen Immobilienbeispiel. Da Anleger den Preis an der Börse allerdings nicht aktiv runterhandeln können, müssen sie nach Diskrepanzen zwischen Marktpreis und fairem Wert Ausschau halten, die sich durch verschiedene Marktdynamiken ergeben können. Diesen aufwändigen Prozess können sich Anleger jedoch sparen, denn der bereits erwähnte VanEck-ETF setzt diesen auf Basis des US-amerikanischen Aktienuniversums um.

Übrigens: Der Moat-Ansatz von Morningstar lässt sich mittels ETF für Anleger nur über den von VanEck lizensierten vorgestellten ETF umsetzen.