15. November 2022
Jetzt steht Europas starke Konsumgüterbranche im Fokus der Investoren

Consumer-Staples-ETF: Mit US-Basiskonsumgütern gegen die Inflation?

Dass Lebensmittel immer teurer werden, bereitet uns allen Bauchschmerzen. Dennoch: Wir müssen essen und trinken. Warum also als Anleger nicht von den steigenden Verbraucherpreisen profitieren und in den passenden Consumer-Staples-ETF investieren. Ist es jetzt zu spät für den Einstieg oder lohnt sich ein Engagement in den Sektor nach wie vor?

Das laufende Jahr läuft noch nicht wirklich gut für die Aktien im S&P 500. Zwischen dem 1.1. und 31.10. hat sich ein Minus von 19,3 Prozent summiert. Deutlich besser fuhren Anleger, die nur auf die Unternehmen aus dem Sektor Basiskonsumgüter des Index gesetzt haben. Diese mussten im laufenden Jahr bislang nur ein Minus von 5,3 Prozent hinnehmen. 

Um diese Frage zu beantworten, schauen wir uns zwei Unternehmen genauer an. Diese sind im iShares S&P 500 Consumer Staples Sector UCITS ETF (WKN: A142NW) hoch gewichtet und haben kürzlich Zahlen für die Monate Juli bis September veröffentlicht. Procter & Gamble ist das zweitgrößte Konsumgüterunternehmen der Welt und hat eine Gewichtung von fast 15 Prozent im ETF. Philip Morris International ist das zweitgrößte Tabakunternehmen der Welt mit einer Gewichtung von knapp über sechs Prozent im ETF.

Optimierung des Portfolios, besserer Schutz vor Inflation

Der Umsatz von Procter & Gamble ist heute niedriger als im Rekordjahr 2013. Dennoch ist das Unternehmen heute besser aufgestellt, um die aktuellen Herausforderungen der hohen Inflation zu meistern. Das liegt daran, dass das Unternehmen sein Geschäfts- und Markenportfolio kontinuierlich gestrafft hat. Infolgedessen erzielten alle Segmente im letzten Quartal operative Margen zwischen 21 und 32 Prozent.

Die verkauften Mengen gingen im letzten Quartal um drei Prozent zurück, was hauptsächlich auf geringere Lieferungen nach Russland zurückzuführen ist. Dennoch betrug das organische Umsatzwachstum sieben Prozent. Dies ist auf Preiserhöhungen von neun Prozent und einen besseren Produktmix zurückzuführen, der ein Prozent zu dem verbesserten Ergebnis beitrug. Durch diese Maßnahmen und Produktivitätsverbesserungen konnte Procter & Gamble seine währungsbereinigte operative Marge sogar um 10 Basispunkte steigern.

Procter & Gamble könnte ein langfristiger Nutznießer des derzeitigen Umfelds werden. Das Unternehmen investiert weiterhin in sein Geschäft und optimiert seine Prozesse. Wenn der inflationsbedingte Kostendruck schließlich nachlässt, könnte das Unternehmen davon profitieren.

Raucher sind nicht preissensibel

Big Tobacco setzt seit vielen Jahren auf Preiserhöhungen, um den Absatz zu steigern. In den Industrieländern rauchen zwar immer weniger Menschen, aber die Raucher sind treue Kunden und nicht sehr preissensibel. Auch währungsbereinigt sind die Gewinnspannen von Philip Morris vom inflationären Umfeld relativ unbeeinflusst.

Philip Morris erwirtschaftete in den ersten neun Monaten des Jahres rund 30 Prozent seines Umsatzes mit rauchfreien Produkten. Besonders erfolgreich war der IQOS-Tabakerhitzer, der in dieser Kategorie einen Marktanteil von rund 75 Prozent erreicht. Die verkaufte Menge stieg im dritten Quartal 2022 um 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ab Mai 2024 hat sich das Unternehmen durch die Zahlung von 2,7 Milliarden US-Dollar an Altria auch den vollen Zugang zur Marke IQOS auf dem US-Markt gesichert.

Mit dem Consumer-Staples-ETF das Depot krisensicher machen

Es zeigt sich, dass unsere beiden Beispiele von dem schwierigen Umfeld ziemlich unbeeindruckt sind. Procter & Gamble und Philip Morris profitieren kurz- und langfristig von ihrer starken Wettbewerbsposition. Der Consumer-Staples-ETF enthält viele weitere starke Unternehmen wie Coca-Cola oder PepsiCo und eignet sich daher als krisensichere Ergänzung des Portfolios.