Buzz: Dieser ETF soll Social-Media-Hypes frühzeitig erkennen
Zahlreiche Kleinanleger hatten die Aktie von Gamestop massiv nach oben gepeitscht. Der Grund: Ein Hype über soziale Medien. Erfahren Sie, welcher Buzz-ETF profitieren könnte und was damit ein Sportmoderator zu tun hat.
Da staunten Beobachter im Januar nicht schlecht. Binnen weniger Tage explodierte der Aktienkurs völlig. Die Rede ist von Gamestop-Aktien. Notierte ein Anteil am 21. Januar noch etwa bei 35 Euro, waren es sechs Tage später schon mehr als 285 Euro. Die US-amerikanische Einzelhandelskette für Computerspiele und Unterhaltungssoftware beherrschte von heute auf morgen die Schlagzeilen in der Börsenberichterstattung.
Doch beinahe noch spektakulärer ist der Hintergrund dieses Anstiegs. Über soziale Plattformen wie Reddit haben sich etliche Anleger organisiert, um das ganze große Börsenrad zu drehen. Denn in der Menge summieren sich auch kleine Beträge zu einem gewaltigen Hebel. Sie wollten damit – so zumindest die offizielle Lesart – den Preis in die Höhe befördern, um Leerverkäufern einen Denkzettel zu verpassen. Wenn über Internetportale eine solche gesammelte Aktion im Anmarsch ist, spricht man von einem sogenannten Buzz.
Ein Sportmoderator gibt den Anstoß zum Buzz-ETF
Dave Portnoy, der Gründer von Barstool Sports, hat sich offenbar im Lockdown etwas gelangweilt und nach neuen Betätigungsfeldern gesucht. Und so landete der Sportmoderator bei der Geldanlage. Die Erfahrungen teilte er öffentlich über die sozialen Medien. So geschah es, dass er sich jüngst mit Vaneck kurzschlossen hat, um einen Buzz-ETF ins Leben zu rufen. Dieser soll solche sozialen Hypes aufspüren und in Form eines ETFs bequem für Anleger zugänglich gemacht werden, ohne selbst in den sozialen Medien auf Suche gehen zu müssen.
Tipp: Solche sehr speziellen Themen-ETFs sollten Sie lediglich als Beimischung sehen. Orientieren Sie sich an unseren Musterportfolios.
Über den Vaneck-Buzz-ETF
Der VanEck Vectors Social Sentiment ETF (ISIN: US92189H8390) ist mittlerweile in den USA handelbar. Auf Nachfrage bei Vaneck teilte man uns allerdings mit, dass dieser keine deutsche Vertriebszulassung hat. Ob Sie diesen bei Ihrem Broker überhaupt handeln können, ist nicht sicher. In unserem Selbsttest etwa hätten wir bei der ING keine Anteile erwerben können. Bei der Consorsbank hätte es jedoch geklappt. Der zugrundeliegende Index setzt sich aus mindestens 75 Unternehmen zusammen, die ihren Sitz in den USA haben und mindestens fünf Milliarden US-Dollar schwer sind.
Anleger sollten allenfalls kleine Beträge in einen solchen ETF investieren. Das Konzept ist aus unserer Sicht nicht erprobt und höchst spekulativ. Das zeigt sich schon beim Blick auf den Chart der eingangs angesprochenen Gamestop-Aktie. Zwar ist der Kurs am 12. März wieder bei über 220 Euro angelangt, doch Mitte bzw. Ende Februar waren die Aktien kaum mehr als 30 Euro wert und sind damit zwischenzeitlich wieder deutlich abgerutscht. Eine wertstabile Geldanlage sieht anders aus. Buzz-Unternehmen können unvorhersehbaren Schwankungen ausgesetzt sein.
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
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