15 Jahre nach ersten Anleihen-ETFs - der Markt wächst rasant
Der Markt für ETFs auf Anleihen wächst dem Vermögensverwalter BlackRock zufolge weiter sehr dynamisch, sowohl gemessen an der Produktzahl als auch am verwalteten Vermögen. „15 Jahre nach Auflage der ersten Anleihen-ETFs können Anleger allein in den USA aus mehr als 300 Produkten wählen, die nahezu jedes Segment abdecken“, schreibt Stephen Cohen, Leiter des Bereiches Beta-Strategien für Anleihen bei BlackRock, in einem aktuellen Marktkommentar. „Vor 15 Jahren waren Anleihen-ETFs mit vier iShares Produkten auf US-Staatsanleihen und US-Unternehmenspapiere mit Investmentgrade-Ratings gestartet.“
Mit der wachsenden Produktvielfalt reagierten die Anbieter auf die zunehmende Nachfrage institutioneller und privater Anleger. Inzwischen haben Anleger BlackRock zufolge weltweit 649,6 Milliarden Dollar in Anleihen-ETFs investiert, davon entfielen 326 Milliarden Dollar auf iShares Produkte.
Schwellenländeranleihen im 2. Quartal besonders gefragt
„Im laufenden Jahr hat das Wachstum BlackRock zufolge nochmals an Dynamik gewonnen“, so iShares. So hätten Investoren Anleihen-ETFs in der ersten Jahreshälfte 2017 weltweit 87,8 Milliarden Dollar frisches Kapital anvertraut. 2016 seien es bezogen auf das Gesamtjahr 115,6 Milliarden Dollar gewesen. „Angesichts der Suche nach Rendite waren Schwellenländeranleihen im zweiten Quartal besonders gefragt – wobei US-Investoren Papiere in Hartwährungen bevorzugten, während europäische Investoren gleichermaßen auf Hart- und Lokalwährungen setzten“, schreibt Cohen. Zu Beginn des dritten Quartals habe dieser Trend etwas nachgelassen, womöglich in Anbetracht der Kommentare verschiedener Notenbanken. „Zudem erleben wir 2017 weltweit eine starke Nachfrage nach Dollar-Anleihen“, schreibt Cohen. Dieser Trend werde sich vermutlich weiter fortsetzen – trotz der damit verbundenen Kosten zur Absicherung gegen Wechselkursrisiken, die bei Investoren außerhalb der USA entstünden
Kombination von Anleihen-ETFs mit anderen Finanzinstrumenten
Ohnehin setzten Investoren ETFs BlackRock zufolge zunehmend in Kombination mit anderen Finanzinstrumenten ein, um ihre Anlageergebnisse zu optimieren. Dazu gehörten neben Instrumenten zur Währungsabsicherung etwa auch Zins-Futures. Damit würden Investoren, die ETFs auf Unternehmensanleihen im Portfolio halten, Zinsänderungsrisiken minimieren und somit die Risikoaufschläge isoliert vereinnahmen.
Uwe Görler war von 2011 bis 2020 als Finanzredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin tätig. Er behandelte die Themen ETFs und Robo-Advisors. Zuvor schrieb er in verantwortlicher Position für die "Zertifikatewoche" und verfasste Beiträge zu den Themenbereichen Wirtschaft & Finanzen sowie Gesundheit für verschiedene Rundfunkkanäle, darunter Antenne Bayern und N24.
2022 verloren Anleihen und Aktien gleichermaßen, nun sind Bonds gefragt. Warum das so ist und welche Rolle sie im Depot spielen, beantwortet Sara Devereux.