Wie Phönix aus der Asche: Starten Schwellenländer-Aktien in diesem Jahr durch?
Schwellenländer-Aktien erleben einen Boom. Wir verraten, woran das liegt und welche Investitionen momentan am sinnvollsten und erfolgsversprechend sind.
Über zehn Jahre lang hinkten Aktien aus Schwellenländern denen aus Industrieländern deutlich hinterher. Experten vermuten aufgrund der guten Konjunkturprognosen in Asien und Lateinamerika aber Licht am Ende des Tunnels. Anleger beginnen aufzuhorchen und nehmen Aktien aus Schwellenländern wieder vermehrt in den Fokus. Obwohl für 2023 global ein Konjunkturabschwung erwartet wird, sehen die Prognosen für Emerging Markets positiv aus. Der Internationale Währungsfonds erwartet ein Wachstum von 4 Prozent für die Schwellenländer allgemein, für asiatische Schwellenmärkte werden sogar 5,3 Prozent prognostiziert.
Bereits in 2022 haben einige Leitindizes gut performt, darunter Indien, Argentinien und Indonesien. „Schwellenländeraktien wurden im Jahr 2022 nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen wie in früheren Krisen. Dies ist eine Folge des relativ stabilen Wachstums in den Entwicklungsländern über das letzte Jahrzehnt. Die großen Schwellenländer Asiens und Lateinamerikas sind widerstandsfähiger geworden, aber langsamer wachsende Volkswirtschaften. Und sie bieten aus unserer Sicht attraktive Chancen für Investoren. Wir glauben, dass EM-Aktien einen enormen Wert haben, selbst in einer Welt mit langsamerem Wachstum. EM-Aktien sind sowohl absolut als auch relativ günstig“, so die Investmentgesellschaft Invesco. Andere Banken und Finanzexperten stimmen zu und prognostizieren ebenfalls eine positive Entwicklung.
Erfolgreich in Schwellenländer-Aktien investieren
Doch wie können Anleger aktuell erfolgreich in Emerging Markets investieren? Experten sehen vor allem in der Anlagestrategie Growth-at-Reasonable-Price (GARP) einen geeigneten Weg, um das Potenzial der Schwellenländer zu nutzen. Hierbei werden die Eigenschaften des Growth- und Value-Investings kombiniert. GARP-Aktien performen besser als der Gesamtmarkt, die Bewertungen sind aber noch angemessen.
Viele Unternehmen aus Schwellenländern versprechen solides Wachstum, bieten oft Vorteile gegenüber Wettbewerbern und verfügen häufig über eine gute Kapitalstruktur. Investorinnen und Investoren sollten darauf achten, qualitativ hochwertige Aktien auszuwählen, die sich krisenfest zeigen. Dazu zählen Wertpapiere von Unternehmen wie Tencent, Alibaba und Samsung Electronics aus Asien oder América Móvil und Vale S.A. aus Lateinamerika.
In welche Schwellenländer-ETFs investieren?
Anleger haben die Qual der Wahl, wenn es um Schwellenländer-Indizes geht. So bildet der MSCI Emerging Markets Index die Wertentwicklung von 24 Schwellenländer-Aktienmärkten und über 1.300 Unternehmen ab. Aktien aus asiatischen Ländern führen den Index dabei an, gefolgt von Brasilien. Bei der Branchen-Allokation liegen derzeit Finanzdienstleister, Informationstechnologie und Konsumgüter vorne. Ein ETF, der den MSCI Emerging Markets Index abbildet, ist z. B. der iShares MSCI EM UCITS ETF USD (WKN: A0HGWC). Mit einem Volumen von aktuell 3,44 Milliarden Euro gehört er zu den großen Emerging Markets-ETFs. Die Gesamtkostenquote des physischen, ausschüttenden Fonds liegt bei 0,18 Prozent. Mit seiner Performance muss der Fonds sich nicht verstecken: Seit seiner Auflage im Jahr 2005 stieg sein Wert durchschnittlich jährlich um 4,81 Prozent.
Aber es gibt auch ETFs, mit denen Investoren in spezielle Schwellenländer bzw. Regionen investieren können. Sie bilden z. B. den MSCI EM Latin America Index ab oder Emerging Markets in Asien, mit und ohne China. Nachhaltige ETFs gibt es ebenfalls. Anlegerinnen und Anleger haben eine große Auswahl, was ein Investment in die aufstrebenden Emerging Markets betrifft.
Autor Jennifer Fizia
Jennifer Fizia schreibt als freie Mitarbeiterin für extraETF.com. Die gelernte Journalistin war bereits nach ihrem Studium freiberuflich für verschiedene Verlage und Unternehmen tätig. 2013 gründete sie das FinTech-Start-up Lendstar mit und arbeitete danach u.a. als Text-Chefin der Marketingabteilung eines Finanzdienstleisters.