30. November 2024
Themen-ETF: Rüstung für dein Portfolio?

Was ist mit Rüstungsaktien, wenn der Ukraine-Krieg vorbei ist?

Rüstungsaktien rückten in den vergangenen Jahren in den Fokus. Doch was geschieht aus Anlegersicht nach dem Ukraine-Krieg?

Wir müssen derzeit noch abwarten, ob Donald Trump als neuer US-Präsident den Ukraine-Krieg beenden kann. Das war zumindest eines seiner Wahlkampfversprechen. Klar ist: Irgendwann wird wieder Frieden geben. Viele Investoren fragen sich deshalb, ob steigende Verteidigungsausgaben nur ein Strohfeuer sind, welches in dem Moment erlischt, wenn Frieden ausgehandelt ist. Oder aber: Handelt es sich um einen anhaltenden Megatrend?

Rüstungsaktien: Wo stehen wir?

Die Nachfrage nach Rüstungsaktien legte in den vergangenen zu. Kein Wunder: Nach Zahlen von Vaneck haben 2021 die weltweiten Militärausgaben erstmals die Marke von zwei Billionen US-Dollar überschritten – und sie wachsen weiter an. „Dieser Anstieg signalisiert eine entscheidende Verschiebung der staatlichen Prioritäten, bei der die Verteidigungsausgaben in den Vordergrund gerückt sind“, sagt Roel Houwer, Senior Product Manager bei Vaneck Europa.

Nachholbedarf beim Militär

Rüstungsaktien wurden jahrelang links liegen gelassen. Sei es aus moralischen Gründen oder aus strategischen, da eine große Abhängigkeit zu staatlichen Auftraggebern besteht. Als Anleger fragst du dich nun, ob steigende Verteidigungsausgaben nur ein Strohfeuer sind, welches in dem Moment erlischt, wenn der Ukraine-Krieg beendet ist. Oder besteht hier ein Megatrend, den man nicht vernachlässigen sollte?

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„Ich bin überzeugt, dass letzteres der Fall ist. Gerade in Europa haben die Regierungen nach dem Ende des Kalten Krieges das Thema Verteidigung vernachlässigt und sich auf den Schutz durch die USA im Rahmen des Nato-Bündnisses verlassen“, Conrad Lauterbach, Vorstand der Allington Investors AG in Bad Homburg. Ähnlich sieht das auch Vaneck-Mann Houwer: „In den vergangenen Jahrzehnten wurden viele Staaten dafür kritisiert, zu wenig in die Verteidigung zu investieren, aber die aktuellen Umstände deuten darauf hin, dass erhöhte Militärausgaben auch in Zukunft Bestand haben werden.“

Der Grundtenor lautet also: Die meisten Regierungen haben mittlerweile erkannt, dass die große Investitionslücke geschlossen werden muss, um eine Abwehrbereitschaft überzeugend signalisieren zu können. „Europa steht also ein Investitionszyklus bevor, der weit mehr als ein Jahrzehnt andauern kann und der zu deutlichen Umsatz- und Gewinnsteigerungen bei den Unternehmen des Sektors führen sollte“, meint Lauterbach.

Streuung mit Rüstungsaktien?

„Investments in den Bereich Verteidigung bringen über das hohe potenzielle Wachstum hinaus einen signifikanten Diversifikationsvorteil. Sie können durch die von der allgemeinen ökonomischen Entwicklung unabhängige Auftragsvergabe langfristig eine absichernde Wirkung entfalten. Das gilt insbesondere beim Auftreten neuer Konflikte, wie ein Überfall von China auf Taiwan, oder bei der Ausweitung der bereits bekannten Spannungen. In einer politisch fragilen erscheinenden Welt ist ein Investment also ein kluger Schritt“, so Lauterbach und rechnet vor:

Betrachte man die vergangenen 25 Jahre, erkenne man, dass der Sektor mit plus 9,2 Prozent jährlich schon vor 2022 ein Outperformer gegenüber dem MSCI-Welt-Index (plus 6,0 Prozent) gewesen sei. „Aus unserer Sicht wird es den Unternehmen des Verteidigungssektors durch den beginnenden Investitionszyklus in Zukunft weiter gelingen, eine bessere Performance als die großen Indizes zu zeigen“, stellt Lauterbach fest.

Rüstungs-ETF 

Wie bei allen thematischen Investments gilt auch bei der Rüstung: Übertreibe es nicht. Deine Basis sollte immer ein marktneutrales Welt-Portfolio sein. Darüber hinaus kannst du die Themen-ETFs einbauen – das ist aber kein Muss. Nachfolgend zeigen wir dir ein Investitionsbeispiel für einen Rüstungs-ETF:

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