Tourismusbranche erholt sich: Dieser ETF profitiert von der neuen Reiselust
Nachdem die Coronajahre auch die Tourismusbranche hart getroffen hatten, setzt seit 2022 eine spürbare Erholung ein. Das zeigt auch die Entwicklung eines ETFs.
Noch ist die Branche in Deutschland nicht wieder zur Gänze auf dem Niveau vor der Coronakrise, doch eine deutliche Erholung hat eingesetzt. Das Statistische Bundesamt erklärte in einer Mitteilung, es habe 2022 insgesamt 450,8 Millionen Übernachtungen in deutschen Beherbergungsbetrieben gegeben – 45,3 Prozent mehr als 2021. Im letzten Jahr vor der Pandemie, 2019, lag die Zahl jedoch noch um 9,1 Prozent höher.
EU-Tourismus auf Erholungskurs
Auch innerhalb der EU zeigte sich 2022 wieder die Reiselust. Nach und nach lockerten die Länder Einreisebeschränkungen und begrüßten Touristen zurück. Im Oktober 2022 gab es auf dem gesamten Gebiet der Europäischen Union 206,9 Millionen Übernachtungen und somit rund 25 Millionen mehr als im Oktober 2021. Bis auf Slowenien konnten alle EU-Länder mehr Tourismus verzeichnen. Experten gehen davon aus, dass 2023 endgültig wieder ein Vorkrisen-Niveau erreicht wird.
Sehnsucht nach dem Neuen
Trotz Inflation und einer anhaltenden Sorge vor einer möglichen Rezession in vielen Ländern ist die Reiselust bei deutschen und internationalen Touristen wieder auf hohem Niveau. Laut dem Expedia Traveler Insights Report ist Reisen wichtiger als je zuvor. 46 Prozent der Befragten gaben an, ein Urlaub an einem anderen Ort war ihnen vor der Pandemie weniger wichtig als jetzt. 43 Prozent sind bereit, ihr Budget für künftige Reisen zu erhöhen. Sollte sich die Inflation im Laufe des Jahres auf einem niedrigen Niveau einpendeln, könnte diese Zahl sogar noch steigen.
Der Expedia Traveler Value Index zeigt außerdem eine globale Sehnsucht nach internationalem Reisen. Während im Mai 2020 lediglich 12 Prozent der Teilnehmer in den folgenden 12 Monaten eine Auslandsreise plante, waren es im Juli 2022 satte 50 Prozent.
Dieser ETF profitiert jetzt
Dass die Tourismusbranche während der Coronakrise eine harte Zeit hatte, zeigte sich auch an der Performance entsprechender ETFs. Der iShares STOXX Europe 600 Travel & Leisure UCITS ETF (WKN: A0H08S) verlor 2020 14,66 Prozent und 2022 14,99 Prozent. Doch auch hier zeigt sich eine deutliche Erholung. Der ETF, der Zugang zu den größten europäischen Unternehmen aus den Segmenten Reise und Freizeit bietet, liegt im laufenden Jahr mit +15,01 Prozent vorn.
Der ETF schüttet außerdem 4x jährlich Dividenden aus: Im Januar, April, Juli und Oktober können sich Anlegerinnen und Anleger über ein Zusatzeinkommen freuen. In den vergangenen Jahren war das jedoch klein – 2022 lag die Ausschüttungsrendite bei 0,21 Prozent, die Prognose für das aktuelle Jahr liegt derzeit bei 0,38 Prozent. 2019 knackte der ETF zuletzt die 3 Prozent – möglich ist also alles.
Autor Katja Brauchle
Katja Brauchle ist eine erfahrene Online-Redakteurin mit einem Schwerpunkt auf Finanzthemen. Nach zwei Jahren Festanstellung bei extraETF ist sie nun nebenberuflich als freie Redakteurin tätig. Sie arbeitet derzeit als Content Strategy Managerin bei der Augsburger Allgemeinen.