17. Januar 2017
Strategie-ETF: Risiken lassen sich managen

Strategie-ETF: Risiken lassen sich managen

Die Long-Short-Anlagestrategie verspricht dem Anleger eine bessere Planbarkeit und höhere Sicherheit bei seinen Investments. Höchste Zeit, zwei Strategie-ETF vorzustellen, die diese Techniken einsetzen.

Risikokontrolle wird für viele Anleger immer essentieller. Gerade mit Blick auf das unruhige vergangene Jahr. Zahlreiche Phänomene, die Anfang 2016 noch von vielen als unwahrscheinlich erachtet wurden – Brexit-Votum, Trump-Wahlsieg – sind eingetreten. Und doch waren diese Ereignisse angesichts der engen Spannbreite möglicher Ergebnisse im Vorfeld keineswegs auszuschließen.

 

Für den Anleger dürfte in diesem Zusammenhang wichtig sein, sich nicht nur um die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses den Kopf zu zerbrechen, sondern vielmehr die Folgen zu kontrollieren, sofern das Ereignis tatsächlich eingetreten ist. Mit anderen Worten: Risiken lassen sich nicht immer ausschalten, wohl aber managen. „Wer sein Vermögen in verschiedenen Regionen zu unterschiedlichen Einstiegszeitpunkten anlegt, senkt durch diese Diversifikation von vornherein sein Gesamtrisiko bei der Geldanlage“, sagt Rainer Matthes, Chefanlagestratege bei Metzler Asset Management. „Und wer sich zusätzlich mit Long-Short-Strategien von negativen Trends an den Märkten absetzt, erhält eine bessere Planbarkeit, Risikokontrolle und im Endeffekt eine höhere Sicherheit in seiner Investmentstrategie, ohne sich irgendwelcher Chancen zu berauben“.

Strategie-ETF: Planbarkeit, Risikokontrolle, Sicherheit

Die von dem Experten angesprochene Long-Short-Equity-Strategie ist eine Investmenttechnik der Hedgefonds. Als unterbewertet angesehene Wertpapiere werden dabei gekauft und zur gleichen Zeit die als überbewertet betrachteten ’leer’ verkauft. Um von der Marktentwicklung unabhängige Erträge zu erzielen, nutzen Long-Short-Equity-Manager häufig sog. ’Pair Trades’. Dabei wird bei einem Titel, für den eine schwächere Entwicklung erwartet wird, eine Short-Position eingegangen, während Assets eines Unternehmens aus der gleichen Branche, die einen guten Lauf versprechen, gekauft werden. So können Erträge allein dadurch erzielt werden, dass sich die Kaufposition besser als die Verkaufsposition im Pair Trade darstellt. Der Trend am Gesamtmarkt spielt dann nur noch eine untergeordnete Rolle.

Zwei Long-Short-ETFs — einmal passiv, einmal aktiv gemanagt!

Traditionelle Asset Manager setzen zunehmend auch auf ETFs zur Umsetzung ihrer Anlagestrategie. Wie ein herkömmlicher Investmentfonds hält ein aktiv gemanagter ETF ein Portfolio aus physischen Titeln, Futures oder Derivaten. Die Allokation folgt allerdings keinem passiven Index, sondern den Entscheidungen des Fondsmanagers. Der aktiv gemanagte First Trust Long/Short Equity ETF (WKN: A14ZB1; ISIN: US33739P1030) eignet sich besonders für den kurzfristig agierenden Anleger. Der ETF investiert mit Hilfe eines Long/Short-Portfolios zu mindestens 80 Prozent in börsennotierte US-Unternehmen. Der Fonds kann zudem bis zu 20 Prozent seines Nettovermögens in Terminkontrakte anlegen. Mit Kosten von 1,47 Prozent ist der ETF im Vergleich zu einem klassischen Indexfonds vergleichsweise teuer. Ein Beispiel für einen herkömmlichen ETF, der die Long-Short-Strategie im Anleihenbereich einsetzt, ist der in 2016 aufgelegte Lyxor EUR 2-10Y Inflation Expectations UCITS ETF (WKN: LYX0U6). Der ETF bietet Zugang zur Breakeven-Inflation, indem eine Long-Position in inflationsindexierten Anleihen und eine Short-Position in klassischen Staatsbonds mit angrenzenden Fälligkeiten eingegangen werden. Der Renditespread zwischen diesen Anleihen wird als „Breakeven-Inflationsrate“ bezeichnet. Auf Sicht der vergangenen drei Monate legte der ETF 1,38 Prozent zu. Die Gesamtkostenquote beträgt hier 0,25 Prozent.

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