21. März 2022
Steigt der Reise-ETF wie Phönix aus der Asche?

Steigt der Reise-ETF wie Phönix aus der Asche?

Reisen, das war viele Jahr lang ein richtig gutes Geschäft. Dann kam die Pandemie, jetzt der Krieg im Osten Europas. Dennoch steigen die Buchungszahlen auf Vorkrisenniveau. Anleger können mit einem Reise-ETF in die Branche investieren.

Erst top, dann flop: Die Zeit bis Ende 2019 war für die internationale Reise- und Tourismuswirtschaft fast schon berauschend. Die Buchungszahlen erzielten jedes Jahr neue Rekordstände, die Angebote mussten stetig ausgeweitet werden, um die Nachfrage bedienen zu können. Doch dann machte Corona der Branche einen dicken Strich durch die Rechnung. Auch im Jahr 2022, nach 25 Monaten der Lähmung, bleibt die Pandemie ein hoher Unsicherheitsfaktor.

Laut Ann Steele, Portfoliomanagerin bei Columbia Threadneedle Investments, ist es auch jetzt noch „zu früh, um die Aussichten für Unternehmen aus der Tourismus- und der Freizeitindustrie positiv einzuschätzen“. Expertin Stelle hat diese Aussage noch vor Ausbruch des Ukraine-Krieges getätigt. Mit diesem tragischen Konflikt im Osten Europas hat der Reisesektor einem weiteren Unsicherheitsfaktor umzugehen, der den noch jungen Aufschwung in Teilen wieder abwürgen könnte. 

Reise-ETF: Unsicherheitsfaktoren, wohin man schaut

Allein die steigenden Buchungszahlen geben dem Reise- und Tourismussektor Hoffnung und sorgen für Zuversicht. Beispielsweise hat sich kürzlich der Hotelierverband der spanischen Urlaubsinsel Mallorca (FEHM) trotz des Ukraine-Krieges und der steigenden Preise vorsichtig optimistisch geäußert. „Wir setzen weiterhin auf eine Reaktivierung des Tourismus“, teilte der Hotelierverband FEHM im März mit. Ein Beweis dafür sei, dass auch jene zwölf Prozent aller Hotels, die seit Ausbruch der Pandemie vor mehr als zwei Jahren nicht mehr geöffnet hätten, in dieser Saison wieder Gäste empfangen wollten, sagte FEHM-Präsidentin Maria Frontera.

„Wir können also von einer kompletten Wiedereröffnung sprechen.“ Nach Schätzungen von FEHM werden bereits im April rund 84 Prozent aller Hotels und Pensionen Mallorcas geöffnet sein. Zum Vergleich: Im April vergangenen Jahres waren lediglich 17 Prozent aller Hotels im Betrieb.

Branche spürt Aufwind

Das Beispiel zeigt, dass die Branche mit Rückenwind rechnen kann. Die Menschen haben in Sachen Reisen einen großen Nachholbedarf, zudem werden die coronabedingten Beschränkungen weltweit  nach und nach wieder aufgehoben. So lässt Australien wieder Touristen ins Land, andere Staaten sind noch weiter.

Tipp: Der Reise-ETF ist einer von vielen thematischen Produkten. Hier zeigen wir dir weitere spannende Themen-ETFs.

„Die Reisebeschränkungen fallen immer mehr. Je mehr gelockert wird, desto mehr wird wieder gereist“, sagt der Kölner Finanzexperte Uwe Zimmer. „Die Sehnsucht nach der Auszeit vom Alltag ist groß. Für Urlaub wird wieder viel Geld ausgegeben. Die Menschen werden in die Skigebiete strömen, werden Kreuzfahrten buchen, auf Mallorca in der Sonne liegen oder aufwendige Touren bei spezialisierten Agenturen buchen, um die Welt zu sehen“, prognostiziert Zimmer. 

Wiederaufstieg auch an der Börse?

Der Finanzfachmann resümiert: „Jetzt steht der Wiederaufstieg bevor – auch an der Börse. Reisen wird wieder ein Riesengeschäft“. Anleger, die von den Chancen des Reisesektors ähnlich überzeugt sind, könnten sich den Invesco STOXX Europe 600 Optimised Travel & Leisure UCITS ETF (WKN: A0RPSG) näher anschauen. Der thesaurierende ETF bietet Zugang zu den größten europäischen Unternehmen, die im Segment Reise und Freizeit tätig sind. Klar, die derzeitigen Probleme hinterlassen ihre Spuren in den Kursen. Der ETF gab in diesem Jahr bisher zweistellig nach. Die Performance auf lange Sicht ist dagegen deutlich positiv. Der ETF bietet sich zur Beimischung im Depot daher durchaus an. Zumal die Kosten der Fondshaltung mit 0,20 Prozent p. a. recht gering ausfallen.