So hat sich die Tourismusbranche seit Corona entwickelt – lohnt sich ein Investment?
Die Tourismusbranche gehörte zu den großen Verlierern der Coronakrise. Allein in Deutschland musste die Branche 2020 Einbußen von 68,7 Milliarden Euro hinnehmen, 2021 waren es noch immer 58,9 Milliarden. Wo steht die Branche heute?
Die beiden Coronajahre 2020 und 2021 waren von Beschränkungen geprägt. Ausgangssperren, nur eine bestimmte Anzahl an Menschen, die man treffen durfte und scharfe Reiseregeln gehörten zur neuen Normalität. Für viele Branchen führte das zu deutlichen Umsatzeinbrüchen und nicht wenige Unternehmen haben die Krise nicht überlebt.
Tourismusbranche war besonders von Corona betroffen
Die Tourismusbranche war besonders gebeutelt. Allein in Deutschland verzeichnete die Branche 2020 Verluste von 68,7 Milliarden Euro verglichen mit 2019, global waren es im Gesamten 4,5 Billionen US-Dollar (etwa 4,1 Billionen Euro), welche die Branche im Vergleich zu 2019 einbüßen musste. Seit 2022 erholt sich die Branche wieder. Noch ist sie nicht stabil auf Vorkrisen-Niveau, doch die Zahlen von 2020 und 2021 werden wieder deutlich übertroffen.
Viele Menschen holen nach, was sie während Corona verpasst haben, die Reiselust ist ungebrochen. Insbesondere Fernreisen haben die Deutschen 2023 gern gebucht. Dennoch hat sich die Branche verändert. Flüge etwa sind deutlich preisintensiver als noch vor der Krise – auch bei den sogenannten Billigfliegern ist ein Preisanstieg zu verzeichnen. Das liegt zum einen an der wieder steigenden Nachfrage, zum anderen an fehlendem Personal und einem noch geringeren Angebot als vor Corona. 2023 waren Flugtickets im Schnitt 25 Prozent teurer als noch 2022. Dazu kommt, dass viele Fluggesellschaften während Corona staatliche Hilfen in Anspruch nehmen mussten, die sie nun zurückzahlen. Und gestiegene Energiekosten gehen auch an den Airlines nicht spurlos vorbei. Diese Kosten werden zwangsweise auf Reisende umgelegt.
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Ähnliches gilt auch für andere Bereiche im Tourismus – insgesamt ist Reisen wesentlich teurer geworden. Experten gehen davon aus, dass es im kommenden Jahr zwar keine deutlichen Preissteigerungen mehr geben wird, das Preisniveau jedoch auf einem ähnlichen Level wie 2023 bleibt. Doch wir sind bereit dazu, diese Kosten zu tragen. Und so lässt sich klar sagen, dass die Tourismusbranche wieder auf dem aufsteigenden Ast ist.
Jetzt in einen Tourismus-ETF investieren
Wer jetzt davon profitieren und einen entsprechenden ETF ins Portfolio aufnehmen möchte, hat mehrere Möglichkeiten. Ein Produkt, das vier verschiedene Kategorien berücksichtigt und somit sowohl Fluggesellschaften, Hotels, Kreuzfahrtanbieter als auch Reisebüros und andere Reiseveranstalter beinhaltet, ist der HANetf The Travel UCITS ETF (WKN: A3CPGE). Mit einem Fondsvolumen von 20,78 Millionen Euro ist der ETF noch klein, allerdings wird er auch erst seit 2021 aufgelegt – und ist somit ein Produkt der Coronazeit. Enthalten sind Unternehmen wie Royal Caribbean Cruises, Booking Holdings oder auch Ryanair. 61,27 Prozent der Unternehmen sind in den USA ansässig.
Dass der ETF in seinen ersten beiden Jahren deutliche Verluste erlitten hat, ist nicht überraschend. Im laufenden Jahr zeigt sich jedoch ein deutliches Plus von 14,10 Prozent. Anlegerinnen und Anleger, die von einer weiterhin positiven Entwicklung der Tourismusbranche ausgehen, können den ETF also zumindest einmal auf die Watchlist setzen.