ETFs ermöglichen heute passgenaue Portfoliolösungen. Wenn Experten Chancen in Schwellenländern aus Asien sehen, müssen nicht zwangsläufig aktive Strategien zum Einsatz kommen.
Wie die Anlageexperten der Luxemburger Fondsplattform Moventum betonen, seien Schwellenländer zwar eine interessante Anlage-Alternative, sollten aber unbedingt differenziert betrachtet werden. Während die Chancen in Südamerika eher gering seien, bestünden in Osteuropa und vor allem auch in Asien große Chancen. „Die Volkswirtschaften im asiatisch-pazifischen Raum dürften 2018 so schnell wachsen wie seit 2013 nicht mehr und die Inflation ist so niedrig wie zuletzt vor zehn Jahren“, stellt Moventum-Executive-Vice-President Michael Jensen anlässlich der quartalsmäßigen Asset Allocation Konferenz fest. „Die Staatsverschuldung ist relativ gering, das Wirtschaftswachstum über Trend, die Leistungsbilanzdefizite beziehungsweise -überschüsse wurden deutlich verringert“, so Jensen. Die Wachstumsverlangsamung in China sieht man bei Moventum nicht sehr kritisch. „Insgesamt ist die Bewertung im Vergleich günstig, die Gewinnwachstumsraten überdurchschnittlich hoch“, erklärt Jensen, der jedoch einschränkt: „Zuletzt haben die asiatischen Emerging Markets unter dem stärkeren US-Dollar gelitten – mehr als unter den steigenden US-Zinsen.“
Regionale Schwerpunkte mit ETFs setzen
Während Investment-Profis, wie die Fondsplattform Moventum aus Luxemburg, auf aktive Strategien setzen, gibt es inzwischen zunehmend auch ETFs, welche differenzierte regionale Unterscheidungen möglich machen. Mussten ETF-Anleger bis vor einiger Zeit sämtliche Schwellenländer in Form des MSCI Emerging Markets kaufen, haben sich die Möglichkeiten erweitert. Ein Beispiel ist der Index MSCI EM ASIA, welcher Aktien aus Schwellenländern Asiens abbildet und auf diese Weise die Möglichkeit bietet, gezielt regionale Schwerpunkte zu setzen.
Asia-ETF bei Investoren beliebt
Der iShares MSCI EM Asia UCITS ETF (WKN: A1C1H5) bildet den Index nahezu eins zu eins ab und vereint aktuell 446 Millionen Euro auf sich. Mit dabei sind Titel vor allem aus China (43,12 Prozent), Korea (19,27 Prozent), Taiwan (15,4 Prozent), Indien (11,44 Prozent), Malaysia (3,1 Prozent) sowie weiteren Ländern. Die wichtigsten Branchen im ETF sind IT (36,75 Prozent) gefolgt von Finanzwerten (19,86 Prozent) und zyklischen Konsumgütern (8,5 Prozent). Im laufenden Jahr büßte der ETF zwar 2,66 Prozent seines Wertes ein, konnte sich aber zuletzt wieder stabilisieren. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,65 Prozent.
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.