Das Land Portugal bleibt wirtschaftlich erfolgreich, die Börse in Lissabon zeigt sich robust. Ein Engagement in den Leitindex PSI kann als Beimischung sinnvoll sein.
Von 17,5 runter auf unter 8 in nur fünf Jahren! Gemeint ist hier die Arbeitslosenquote im einstigen Krisenland Portugal. Mitten in der Wirtschaftskrise im Jahr 2013 hatte die offizielle Arbeitslosigkeit in der Tat rund 17,5 Prozent betragen. Nun, zum Stichtag 31. Dezember 2017, hat sich die Quote mit knapp 8,0 Prozent mehr als halbiert und ist auf den niedrigsten Stand seit 2004 gesunken. Die Wirtschaft Portugal wuchs im vergangenen Jahr um 2,7 Prozent. Damit übertrag das Plus erstmals seit der Jahrtausendwende sogar die Wachstumsrate des Euroraums. Das Bruttoinlandsprodukt erreichte 179 Milliarden Euro. Mit diesem Betrag habe man das Niveau von 2010, dem Jahr vor dem Ausbruch der Krise, erreicht, berichtete Ende Februar das Statistikamt INE.
Alle Wirtschaftszahlen in Portugal weisen nach oben
Aus dem früheren Schuldenreich, das 2011 in die Zahlungsunfähigkeit rutschte und mit einem milliardenschweren Notkredit gerettet werden musste, ist ein europäischer Musterstaat erwachsen. Nach gut drei Jahren unter dem EU-Rettungsschirm steht Portugal seit dem Frühjahr 2014 wieder finanziell auf eigenen Beinen. Eine wiedererstarkte Binnenkonjunktur, aber auch der Beitrag eines starken Tourismus-Geschäfts sorgten für die Wiederauferstehung. Nicht zuletzt profitiert die Volkswirtschaft Portugals von seinem gleichfalls prosperierenden Nachbarn Spanien, dem wichtigsten Handelspartner des Landes. Eine Fortsetzung der robusten konjunkturellen Entwicklung in diesem Jahr, wenn auch in etwas abgeschwächter Form, ist sehr wahrscheinlich. So bleibt die Kapazitätsauslastung in den Unternehmen über dem langfristigen Durchschnitt und auch die vollen Auftragsbücher deuten auf eine hohe Investitionstätigkeit der Firmen hin. Die Analysten der DZ Bank erwarten, dass der portugiesische Wirtschaftsmotor die Taktzahl in diesem Jahr auf 2,4 Prozent und im kommenden Jahr auf 2,2 Prozent zwar leicht verringern wird. „Damit läge die konjunkturelle Dynamik aber weiterhin oberhalb des Euroraum-Aggregats“, stellen die Experten fest.
Starke Konjunktur, krisenresistente Börse
Die wirtschaftliche Renaissance schlug sich freilich auch positiv an der Lissabonner Börse nieder. Der ComStage PSI20 UCITS ETF (WKN: ETF047), der den Leitindex PSI und damit die Wertentwicklung der 20 größten und liquidesten in Lissabon notierten Unternehmenswerte abbildet, legte auf Sicht eines Jahres um rund 20 Prozent an Wert zu. Selbst in diesem bisher so schwankungsreichen Jahr 2018 kann der ETF noch eine kleine positive Rendite erwirtschaften. Im PSI sind vorwiegend Energie, Industrie- und Finanzwerte notiert. Der ComStage PSI20 ETF kostet im Jahr 0,35 Prozent Gebühren. Es gilt für sämtliche Indexkomponenten eine Gewichtungsbegrenzung von 15 Prozent.
Autor Thomas Brummer
Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
Vom Krisenherd zum Musterschüler: Portugal hat in den vergangenen Jahren eine erstaunliche Entwicklung vollzogen. Seit 2014 ist das Haushaltsdefizit von sieben auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) gesunken und liegt damit deutlich unter der geforderten Grenze. Gemäß...