Mit einem Russland-ETF gestärkt in die Zukunft schauen
Russland drängt zurück in die internationale Gemeinschaft und nutzt die Covid-19-Krise. Die Unternehmen im Russland-ETF sind zudem besser als ihr Ruf.
Erst kürzlich schickte Russland ein Flugzeug mit Hilfsgütern gegen die Coronakrise in die USA. Mit an Bord waren Schutzmasken und weitere Ausrüstung. Obwohl auch in Russland das Virus um sich greift, erscheint der Preiskrieg auf dem Ölmarkt dort die größeren ökonomischen Folgen zu haben. Russische Aktien haben 2020 bereits deutlich Federn gelassen. Dennoch gibt es auch optimistische Stimmen. „Wir sind überzeugt, dass der Ölpreis ein unhaltbares Niveau erreicht hat. Daher ist es unwahrscheinlich, dass er lange auf diesem Niveau bleiben wird, insbesondere angesichts des extremen Drucks, den der Ölpreis auf US-Schieferproduzenten und Saudi-Arabien ausübt. Dennoch glauben wir, dass einige russische Ölkonzerne bei diesem Preisniveau immer noch sehr attraktiv sind“, so Colin Croft, Fondsmanager im Emerging Markets Team bei der Fondsgesellschaft Jupiter Asset Management.
Putin macht Diplomatie – mit Erfolg?
Croft verweist darauf, dass russische Ölkonzerne über solide Bilanzen verfügten und noch immer ausreichen freien Cashflow generierten. Dies liege neben dem schwachen Rubel unter anderem daran, dass Steuersätze für Ölkonzerne unter anderem an die Preisentwicklung des „schwarzen Goldes“ gekoppelt seien. „Sobald sich der Ölpreis wieder normalisiert und auf etwa 40 bis 50 Dollar pro Barrel steigt, dürften auch die Gewinne dieser Unternehmen deutlich steigen“, glaubt Croft. Langfristig könnte die Covid-19-Krise auch zu einer Entspannung zwischen Russland und der westlichen Welt sorgen. Bereits in den vergangenen Monaten hatte sich die Lage normalisiert. Mit Hilfslieferungen an vom Coronavirus betroffene Staaten macht der russische Präsident gut Wetter – nicht auszuschließen, dass sich dies irgendwann auszahlt.
Giganten in einem Russland-ETF
Anleger, die breit gestreut in russische Aktien mit einem Schwerpunkt auf Titeln aus den Bereichen Öl und Gas investieren möchten, sollten sich den iShares MSCI Russia ADR/GDR UCITS ETF (WKN: A1C1HV) näher ansehen. Der ETF bildet die Entwicklung der zwanzig größten Unternehmen Russlands ab. Dies repräsentiert die obersten 85 Prozent des russischen Aktienmarktes. Mit dabei sind neben Sberbank (18,26%) auch Gazprom (17,6%), Lukoil (16,28%), Norilsk Nickel (11,65%), Tatneft (7,5%), Novatek (7,42%) und weitere Titel mit einem Schwerpunkt auf Energie. Der ETF thesauriert anfallende Gewinne und kostet jährlich 0,65 Prozent.
Tipp: Sie möchten wissen, wie genau ETFs funktionieren? In unserem Beitrag „Was ist ein ETF?“ haben wir das im Detail beschrieben.
Autor Redaktion
Unsere Redaktion setzt sich aus erfahrenen Finanzexperten zusammen. Damit Sie immer auf dem neusten Stand bleiben, sorgen unsere Redakteure täglich mit brandaktuellen Texten und Artikeln dafür, dass Sie über alle Themen rund um ETFs, Indexfonds und Geldanlage schnell und unkompliziert informiert werden.
An den Ölmärkten sind derzeit sowohl die Stimmung als auch die Preise im Keller. Dies stellt möglicherweise einen guten Zeitpunkt für einen Rohöl-ETC dar.