Malaysia ist zuletzt in Verruf geraten. Offen zutage traten Korruption und Vetternwirtschaft. Eine Milliarde US-Dollar sollen aus dem Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) abgezwackt worden sein. In die Affäre verwickelt ist offenbar der Sohn des Premierministers Najib Razak. Die Affäre wirft einen Schatten auf die drittgrößte Volkswirtschaft Südostasiens, die zuletzt außerdem unter dem Absturz der Rohstoffpreise litt. Lag das Wachstum 2010 noch bei 7,4 Prozent, werden dieses Jahr „nur“ noch 4,4 Prozent erwartet. Doch — und dies zeigen die nackten Zahlen nicht — das Land hat sich in wirtschaftlicher Hinsicht bemerkenswert weiterentwickelt.
Großprojekt „Vision 2020“ stabilisiert Wirtschaft in Malaysia
Um die Abhängigkeit von den Rohstoffpreisen zu begrenzen, hat die Regierung für fünf Jahren das Großprojekt „Vision 2020“ aufgelegt. Ziel ist es, die von Rohstoff- und Agrarexporten abhängige Wirtschaft in ein Hoch-Technologie-Land zu transformieren. Der Industrie- und vor allem der Dienstleistungssektor stützen mittlerweile den Großteil der malaysischen Wirtschaft. Zudem unternahm Kuala Lumpur zusätzliche Anstrengungen, um seine exportabhängige Volkswirtschaft attraktiv für ausländische Investoren zu machen. So wurden in wichtigen Industrien Unternehmenssteuern gesenkt. 2015 verzeichnete Malaysia Ausländische Direktinvestments in Höhe von rund 9 Mrd. US-Dollar.
Günstige Kurse sind verlockend
Malaysia bringt sein Haus in Ordnung, was sich auch am Aktienmarkt bemerkbar macht. Auf Sicht eines Jahres hat der Index der Bursa Malaysia knapp 10 Prozent gewonnen. Die Entwicklung ist zugleich relativ stabil und weit weniger schwankend als an vielen anderen Schwellenländerbörsen. Wer sich mit dem HSBC ETFs PLC – HSBC MSCI MALAYSIA UCITS ETF (WKN: A1H8BQ) in Malaysia einkauft, muss drei Trends beachten: einen langsamen Zinsanstieg in den USA, damit den Schwellenmärkten nicht zu schnell Geld entzogen wird, kein erneuter Absturz der Rohstoffpreise sowie stabile politische Verhältnisse. Sollte dies alles ohne Eruptionen über die Bühne gehen, sollte der risikobewusste Anleger über ein Engagement nachdenken. Der HSBC MSCI MALAYSIA UCITS ETF, der in US-Dollar berechnet wird, erwirtschaftete in 2016 einen Gewinn von 5,95 Prozent bei einer Kostenquote von 0,60 Prozent.
Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt sich Franz Rieber mit dem Börsenhandel. Schnell erlangte er eine herausragende Expertise für Zertifikate und ETFs sowie darauf basierende Anlagestrategien. Seit dem erfolgreichen Abschluss seines Masterstudiums in Finance & Banking leitet er die Bereiche Business Development, Data Analytics & Research für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin.