19. April 2025
Künstliche Intelligenz kommt mehr und mehr im Alltag an

Künstliche Intelligenz kommt mehr und mehr im Alltag an

MAGA, Mag 7 – das waren die Schlüsselwörter an der Börse. Alles heiße Luft oder gibt es weiter glänzende Aussichten für die Künstliche Intelligenz?

Vor gut zwei Jahren befanden sich die Aktienmärkte regelrecht im Bann der Künstlichen Intelligenz (KI). Schnell erhöhte sich die Begeisterung für die Mag 7, also die „glorreichen sieben“ US-amerikanischen Tech-Konzerne. Dazu gehören Apple, Microsoft, Amazon, NVIDIA, Alphabet (Google), Meta (Facebook) sowie Tesla. Der Investoren-Hype um Künstliche Intelligenz lässt sich laut Kevin Thozet, Mitglied des Investment Committee, auf drei Faktoren zurückzuführen: „Erstens die Nachfrage nach enormer Rechenleistung. Zweitens sind nur eine Handvoll Unternehmen in der Lage, diese Rechenleistung bereitzustellen. Und schließlich sind diese Unternehmen stark von einer Grafikprozessor-Grafikkarte abhängig, die ausschließlich von Nvidia hergestellt wird.“

Begeisterung für die Künstliche Intelligenz

„Aufgrund dieser Ausnahmesituation wurden die Wachstumsprognosen von Nvidia um 300 Prozent nach oben korrigiert und es wird erwartet, dass sich der Umsatz des Unternehmens innerhalb von zwei Jahren verdoppeln und innerhalb von fünf Jahren verdreifachen wird“, so Thozet. Zugleich seien die Aussichten für die Unternehmen ins Stocken geraten, die weniger direkt an der Bereitstellung von „Hacke und Schaufel“ für diesen neuen, die Rechenleistung betreffenden Goldrausch beteiligt sind. Durch das Aufkommen neuer Akteure würden die Karten jetzt jedoch neu gemischt.

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Einer dieser neuen Akteure ist Deepseek aus China. „Deepseek und Mistral AI haben für ihre stark reduzierten Kosten erhebliche Medienaufmerksamkeit erhalten, aber auch andere weniger bekannte Namen wie Qwen 2.5 des chinesischen Unternehmens Alibaba und das kanadische Unternehmen Cohere könnten für Furore sorgen. Doch selbst für die etablierten Unternehmen ist die Disruption eine gute Nachricht“, meint Thozet.

KI setzt sich mehr und mehr durch

Der Kostenrückgang bei der Entwicklung neuer KI-Modelle könnte eine stärkere Verbreitung bewirken und somit höhere Produktivitätsgewinne durch KI zur Folge haben. Da bisher nur 25 bis 35 Prozent der Unternehmen KI-Anwendungen einsetzen würden, sei das Wachstumspotenzial im Falle sinkender Preise in der Tat erheblich. Auf der anderen Seite werde durch diese mögliche Demokratisierung der KI künftig eine robuste Nachfrage nach Rechenleistung sichergestellt, was neuen Wettbewerbern ebenso zugutekommen werde wie den etablierten Playern.

Potential im Gesundheitssektor

Eine der aufregendsten Anwendungsbereiche für KI ist das Gesundheitswesen. Die Arbeit von AlphaFold, einem von DeepMind entwickelten KI- System, war nach Ansicht von Experten revolutionär. Früher dauerte es Jahre, die Struktur eines einzelnen Proteins zu bestimmen; heute kann die KI dies für Millionen von Proteinen in wenigen Augenblicken erledigen. „Dies könnte die Entdeckung von Medikamenten beschleunigen, die Medizin personalisieren und sogar die Lebenserwartung der Menschen verlängern“, sagt Brice Prunas, Portfoliomanager des ODDO BHF Artificial Intelligence. In der Altenpflege könnten humanoide Roboter neue Lösungen für die Unterstützung alternder Bevölkerungsgruppen bieten. „Dies ist unserer Meinung nach nicht nur ein technologischer Wandel – es ist eine grundlegende Veränderung der Art und Weise, wie wir leben und arbeiten“, so Prunas.

Wird KI womöglich bald zur Alltagsware? 

Für die einen ist das eine beängstigende Frage, andere können es kaum abwarten. Für Anleger ist diese Frage besonders interessant, da eine positive Antwort erhebliche Auswirkungen auf die relativen Bewertungen von Herstellern und Entwicklern gegenüber KI-Nutzern und Anwendungsdienstleistern hätte. „Gleichzeitig könnte der plötzliche Deepseek-Boom, der auf eine günstige und weniger energieintensive KI schließen ließ, die Wahrnehmung einer amerikanischen KI-Vormachtstellung ohne ausländische Konkurrenz verändert und so dazu beigetragen haben, dass chinesische Technologie wieder investierbar geworden ist. Mit einem Produkt, wie dem Xtrackers Artificial Intelligence and Big Data UCITS ETF (WKN: A2N6LC) können Anleger breit auf den Sektor setzen.