6. September 2018
Italien hat immer seinen eigenen Reiz. Reizvoll sind nun auch Anleihen.

Italien unter Druck – diese Anleihen bergen Chancen

Wenn die junge Regierung in Italien ihren Haushalt vorlegt, hat das auch für Europa Auswirkungen. Je nachdem, wie diszipliniert die Regierung spart oder auch nicht, könnte die Europäische Union in Bedrängnis geraten. Frei nach dem Credo „Italy first“ hat die Regierung bereits angekündigt, künftig aus den Vollen schöpfen zu wollen und sich wenig um Sparvorgaben zu scheren. Am Markt sorgt das bereits für Verunsicherung. „Der Markt geht immer mehr von einem Worst-Case-Szenario aus, was sich in den Kursen widerspiegelt“, sagt Jon Day, Global Bond Portfolio Manager bei Newton IM – einer Boutique von BNY Mellon Investment Management.

Auswirkungen auf Italien eher mittelfristig

Allerdings sieht der Experte die Lage Italiens gar nicht so kritisch: „Italien hat – vor Zinszahlungen – einen Haushaltsüberschuss und einen Leistungsbilanzüberschuss. Damit ist das Land nicht nur von ausländischen Investoren abhängig, um sich über Wasser zu halten“, meint Jon Day. Weiterhin hätten viele Italiener selbst in Staatspapiere investiert. Eine Umschuldung könnte eine Regierung damit überhaupt nicht so leicht zulassen. Auch sei damit die Wahrscheinlichkeit größer, dass neue Anleihen erneut Käufer fänden. Heikel seien allerdings die scharfe Tonart und der zunehmende Einfluss populistischer Parteien. Damit werde die Wahrscheinlichkeit für ausufernde Haushalte in der gesamten EU größer. Mit Hinblick auf Italien merkt Day allerdings an: „Auch wenn Italien Ausgabenerhöhungen ankündigt, wird nicht alles sofort umgesetzt, sondern ist erst für 2019 und 2020 vorgesehen. Die kurzfristigen Auswirkungen auf die Staatsfinanzen und die Emission von Anleihen sollten also begrenzt sein.“

Kurzläufer in einem ETF

Anleger, die in italienische Anleihen investieren und so von den jüngsten Abschlägen profitieren möchten, können sich den Xtrackers II Italy Government Bond 0-1 Swap UCITS ETF (WKN: DBX0HH) vormerken. Der ETF bündelt Nullkupon-Kurzläufer, die von einer möglichen Haushaltskrise gar nicht betroffen sein dürften. Dennoch gab der Index zuletzt nach. Im laufenden Jahr büßte der ETF 0,6 Prozent ein. Aktuell sind 78 Millionen Euro investiert. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,15 Prozent.

Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlagemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.