Noch vor gut einem Jahr war in Italien im Corona-Chaos. Doch nach der Pandemie könnte das Land so richtig durchstarten. Wir stellen einen ETF vor.
Italien war über viele Monate ein abschreckendes Beispiel für viele Deutsche. Die Pandemie wütete dort besonders umfassend, forderte viele Opfer und zwang Italiens Bürger in mehrere harte Lockdowns. Inzwischen sieht es in Italien aber wieder gut aus: Menschen genießen den Espresso im Freien und die Inzidenzen sind erfreulich niedrig.
Auch Dirk Steffen, Leiter Kapitalmarktstrategie der Deutschen Bank, ist mit Blick auf Italien optimistisch: „Das Statistikamt in Rom hat vergangene Woche die Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt Italiens 2021 von 4,0 auf 4,7 Prozent angehoben, 2022 soll die Wirtschaft um 4,4 Prozent wachsen. Es würde mich allerdings nicht überraschen, sollte das Wachstum letztendlich sogar höher ausfallen. Schließlich liegt die Sieben-Tage-Inzidenz des Landes mit etwa 32 aktuell unter dem europäischen Durchschnitt und die Impfkampagne hat merklich an Fahrt aufgenommen. Derzeit werden dort täglich durchschnittlich knapp 8 von 1.000 Personen geimpft – mehr als Spanien mit 7,4 und nur etwas weniger als hierzulande mit 8,3.“
Italien nimmt Fahrt auf
Das dürfte sich auch auf den Aktienmarkt positiv auswirken. Aktuell sind italienische Aktien noch gering bewertet. Steffen verweist zusätzlich auf Gelder aus dem Europäischen Wiederaufbaufonds, die schon bald fließen: „Zudem könnte das Land bereits im Juli erste Gelder aus dem Wiederaufbaufonds der Europäischen Union erhalten. Insgesamt kann Rom mit Zuschüssen und Krediten in Höhe von 140 Milliarden Euro rechnen. Den italienischen FTSE MIB halte ich wegen dieser Aussichten weiterhin für eines der interessantesten europäischen Anlageziele. Zumal der FTSE MIB mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter 14 zu den günstigsten Indizes Europas gehört“, so Steffen.
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Italien-ETF vor gutem 2021
Um in den Index zu investieren, können sich Anleger den Xtrackers FTSE MIB UCITS ETF (WKN: DBX1MB) näher ansehen. Der ETF bündelt die vierzig größten Aktientitel Italiens. 2021 legte der ETF bereits um knapp 16 Prozent zu. Mit dabei sind unter anderem Enel, Intesa Sanpaolo oder auch Stellantis. Die Gesamtkostenquote des ETF liegt bei 0,3 Prozent.
Autor Nico Popp
Seit 2006 schreibt Nico Popp über Börse und Geldanlage und
veröffentlichte bereits bei Capital, der Financial Times Deutschland
oder der deutschen Ausgabe des Wall Street Journal. Für extraETF.com
beleuchtet er attraktive ETFs, gibt Anlegern wertvolle Tipps und
kommentiert das aktuelle Geschehen in Branchen und Märkten.
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