Im vergangenen Jahr wuchs die Wirtschaft der Eurozone wesentlich kräftiger als erwartet. Die Jahresrate kletterte auf 2,7 Prozent. Unter den vier großen Volkswirtschaften entwickelte sich nur die Wirtschaftsleistung Italiens unterdurchschnittlich. Der Aufschwung bleibt auch breit unterstützt. Wachstumsimpulse kamen sowohl von den Nettoexporten als auch aus der Binnenwirtschaft. Zentralbanken und Wirtschaftsinstitute hoben ihre Wachstumsprognosen für 2017 und 2018 während des Jahres mehrmals an, da sie dem Aufwärtstrend der Konjunkturdynamik hinterherrannten. Stimmungsindikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes und harte Konjunkturdaten wie Industrieaufträge beendeten das Jahr 2017 auf sehr hohen Niveaus und auch im noch jungen Jahr stehen die Ampeln weiter auf grün. Es lässt sich resümieren: Grundsätzlich bleiben die Wachstumsaussichten gut, auch wenn sich der überschwängliche Optimismus der vergangenen Monate etwas abzuflauen scheint. „Die Krisen in der Eurozone haben von vielen Ländern definitiv einen hohen Tribut gefordert“, schreibt Niall Gallagher, Investment Director bei GAM, in einem aktuellen Marktkommentar. Im Hinblick auf das Aufholpotenzial kann dieser ‚Durchhänger‘ jedoch nur als vorteilhaft angesehen werden. Da die europäischen Gewinne immer noch unter den Höchstwerten des Jahres 2007 liegen, dürfte die erneute Konjunkturdynamik eine Fortsetzung des starken Trends beim Gewinnwachstum antreiben“, erwartet der Experte.
Weitere Gewinn- und Umsatzsteigerungen
Bei europäischen Aktien sieht Gallagher das Ende der Fahnenstange im aktuellen Konjunkturzyklus noch nicht erreicht. „Für europäische Aktien besteht noch Luft nach oben“, sagt er. Der Optimismus hat seine Gründe: Erstens steht dieses Jahr kein mit dem Brexit-Votum vergleichbares Risiko-Event an, das den Börsenfrieden stören könnte. Zweitens wird die Europäische Notenbank ihre behutsame Politik weiter fortführen. Drittens stehen die Zeichen global für 2018 und 2019 klar auf weiteres konjunkturelles Wachstum. Berücksichtigt man, dass börsennotierte europäische Unternehmen fast die Hälfte ihrer Umsätze außerhalb von Europa erwirtschaften, dürften sich weitere Gewinn- und Umsatzsteigerungen fast von selbst einstellen. Nach Berechnungen der Postbank sollten die im Euro Stoxx 50 gelisteten Unternehmen im laufenden Jahr einen Gewinnzuwachs zwischen sieben und zehn Prozent im Vergleich zu 2017 erwirtschaften. Auch für das kommende Jahr gehen die Experten von weiteren Steigerungen der Firmengewinne aus. Der europäische Leitindex dürfte laut der Postbank dann entsprechend einen Zuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich aufweisen.
Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht
Die Bewertungen am europäischen Aktienmarkt sind laut dem Asset Manager GAM zwar nicht mehr so günstig wie während der Krisenjahre der Eurozone von 2012 bis 2013. Die Ertragskraft der europäischen Aktienmärkte sei jedoch im Vergleich zu den historischen Niveaus noch immer verringert. „Deshalb halten wir es angesichts des Wirtschaftswachstums und der steigenden Gewinne für sinnvoller, den europäischen Aktienmarkt auf der Basis normalisierter Gewinne zu betrachten. Demnach sind europäische Aktien immer noch moderat bewertet und im Vergleich zur Vergangenheit keineswegs teuer“, führt GAM-Fondsmanager Gallagher weiter aus. Er erwartet, dass die Aufholjagd noch eine Weile andauert. Anleger, die sich dieser Meinung anschließen, können in europäische Aktien über einen aktiv gemanagten Fonds, beispielsweise von GAM, investieren, oder auf passive Instrumente setzen. Hier bietet sich etwa der AMUNDI ETF STOXX EUROPE 50 UCITS ETF (WKN: A0X9QJ) an, der direkten Zugang zu 50 der größten Aktien aus den Ländern der Eurozone bietet. Aufgrund der Turbulenzen an den Aktienmärkten Anfang Februar verzeichnete der ETF in diesem Jahr bislang einen Verlust von gut drei Prozent. Die Kosten belaufen sich auf 0,15 Prozent im Jahr.
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Autor Redaktion
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