ETF für Künstliche Intelligenz: Goldgräberstimmung am Markt
Der Markt für Künstliche Intelligenz wächst und wächst. Bei allem Potenzial in diesem Bereich kann es zu hohen Schwankungen kommen. Experten empfehlen einen diversifizierten Einstieg.
Viele Menschen verbinden mit Künstlicher Intelligenz (KI) noch stets selbstlernende Roboter, die irgendwann die Weltherrschaft übernehmen. Dabei kommt Künstliche Intelligenz schon heute zum Einsatz in Unternehmen. Seit einiger Zeit übernehmen beispielsweise Chatbots die Arbeit im Callcenter. Auch beim Thema ‚autonome Mobilität‘ kann auf diese Technologie nicht mehr verzichtet werden.
Das Potenzial der hinter der Künstlichen Intelligenz stehenden Technologie ist enorm. Mit Weltmarktneuheiten im Bereich KI erzielten deutsche Unternehmen bereits im Jahr 2018 einen Umsatz von 7,6 Mrd. Euro. Rund zehn Prozent des deutschen Umsatzes mit Weltmarkneuheiten ist damit auf diese Technologie zurückzuführen, wie eine Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) zeigt. Die Technologie wirke sich dabei deutlich auf die Umsatzrendite aus, sie liege aufgrund des KI-Einsatzes mit 6,4 Prozent um 1,3 Prozentpunkte höher. „Damit können Unternehmen, die KI anwenden, rund 25 Prozent mehr Gewinn erzielen“.
Künstliche Intelligenz: Für Anleger vielversprechend
Aus Sicht von Markus C. Zschaber, Geschäftsführender Gesellschafter der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft Dr. Markus C. Zschaber mbH sind die Rahmenbedingungen insbesondere rund um KI-Chips für Anleger vielversprechend. Innovative Unternehmen entwickelten die Chips der Zukunft, neue Architekturen kämen zum Einsatz.
„Der Markt wächst und zudem herrscht eine große Portion Übernahmefantasie“, so Zschaber. Derartige Bedingungen sorgten typischerweise unter Gründern für Goldgräberstimmung. „Die Geschichte hat allerdings gelehrt, dass die meisten Goldsucher am Ende leer ausgehen“, warnt der Fachmann: Aus diesem Grund sollten Anleger für besondere Einsatzbereiche unbedingt diversifiziert investieren. „Dabei sollten sie nicht vergessen, dass die bereits vorhandenen großen Hersteller möglicherweise am besten einschätzen können, welche Technologie langfristig vielversprechend ist“.
Große Unternehmen im Vorteil
Mit dem L&G Artificial Intelligence UCITS ETF (WKN: A2PM50) erhalten Anleger die Möglichkeit, diversifiziert an der Wertentwicklung von großen Unternehmen zu partizipieren, die im Bereich der Künstlichen Intelligenz tätig sind. Unter den Top-Positionen (insgesamt 74) finden sich so bekannte Namen wie Cloudflare, Tesla, Microsoft, Salesforce oder Nvidia. Der L&G-ETF glänzte in diesem Jahr mit einem Gewinn von rund 17 Prozent. Die Kosten belaufen sich auf 0,49 Prozent.
Autor Bernd Lammert
Bernd Lammert schreibt als freier Mitarbeiter auf extraETF.com Beiträge zu aktuell interessanten ETFs. Er beschäftigt sich journalistisch seit 2005 mit Themen rund um Wirtschaft, Börse, Steuern & Recht. Nach Stationen bei einer Unternehmensberatung, beim Radio und Börsen-TV betätigt er sich seit gut 10 Jahren als Freier Autor u. a. bei dem Unternehmermagazin Impulse und verschiedenen Börsenportalen.