Japans Wirtschaft wächst unerwartet – Japan-ETFs im Vergleich
Allen Prognosen und Expertenmeinungen zum Trotz: Statt der veranschlagten 0,2 Prozent ist Japans Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2019 tatsächlich um 1,8 Prozent gestiegen. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters.
Dass die japanische Wirtschaft mehr als andere Volkswirtschaften von den Entwicklungen der Weltwirtschaft abhängig ist, ist für Ökonomen kein Geheimnis. Trotzdem hat sich Japans Wirtschaft trotz der Folgen des andauernden Handelskrieges zwischen USA und China weit besser geschlagen als erwartet.
Laut Reuters hat das eben veröffentlichte BIP-Wachstum selbst Experten „auf dem falschen Fuß erwischt” und für Überraschung gesorgt.
Sonderfall Japan
Historisch bedingt war und ist Japan seit jeher ein Sonderfall: Die enge Verflechtung zwischen Industrie und Staat, die Mentalität der Arbeitnehmer, der Fokus auf Hightech (Stichwort: Kaizen), die hohen staatlichen Investitionen in Bildung und die vergleichsweise geringen Militärausgaben (1,0 Prozent des Bruttoinlandsproduktes) zementieren bis heute den Erfolg Japans Wirtschaft seit der Nachkriegsära.
Überhaupt ist die japanische Wirtschaft hoch effizient: Gemessen an der Kaufkraft und dem Bruttoinlandsprodukt steht Japan im weltweiten Vergleich – nach USA und China – an dritter Stelle. Nur wenn man die Europäische Union als eine eigene Volkswirtschaft betrachtet, würde Japan den vierten Platz belegen.
Drei Japan-ETFs im Vergleich
Für interessierte Anleger stehen eine Vielzahl an Japan-ETFs zur Verfügung. Allen voran der iShares Core MSCI Japan IMI UCITS ETF (WKN: A0RPWL) mit dem größten Investitionsvolumen von 4.964 Millionen Euro*. Doch „Größe” ist nicht immer alles und so sind auch die Konkurrenzprodukte wie der Xtrackers MSCI Japan UCITS ETF (WKN: DBX1MJ) mit einem Fondsvolumen von 1.828 Millionen Euro oder der Vanguard FTSE Japan UCITS ETF (WKN: A1T8FU) mit einen investierten Vermögen von 1.742 Millionen Euro allemal einen Blick Wert.
In unserem ETF-Vergleich können sie die drei Produkte detaillierter miteinander vergleichen, denn aus Platzgründen können wir an dieser Stelle nur auf die „gröbsten” Unterschiede hinweisen. Zudem finden Sie in unserer ETF-Suche ganze 60 Japan-ETFs, was immerhin zeigt, dass das Interesse an diesem Land groß ist.
Japan-ETFs – Kosten
Was die Kosten anbelangt, haben der ETF von iShares und der von Vanguard mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,15 Prozent gegenüber dem ETF von Xtrackers mit einer TER von 0,30 Prozent klar die Nase vorn.
Japan-ETFs – Tracking Difference
Schaut man sich die Tracking Differenz (TD) genauer an, so weist der Vanguard-ETF mit einer durchschnittlichen TD von +0,22 Prozent die geringste Abweichung vom Index auf. Bei dem ETF von iShares liegt die durchschnittliche Performance der TD bei +0,59 Prozent bei dem von Xtrackers bei +0,58 Prozent.
Japan-ETFs – Diversifikation
Abgesehen von den Kosten und der Tracking Differenz sollten Anleger immer einen Blick auf die enthaltenen Werte bzw. Aktienpositionen legen. Als Faustregel gilt: Je breiter die Wertpapiere auf verschiedene Unternehmen (oder Branchen) gestreut sind, desto geringer das Risiko, wenn ein Betrieb sich ungünstig entwickelt.
Der iShares-ETF trägt die Abkürzung „IMI” im Namen und weist damit darauf hin, dass er neben Large- und Mid Caps auch in Small Caps, also kleinere Unternehmen investiert. Mit seinen 1.294 enthaltenen Werten ist er wesentlich breiter diversifiziert als der ETF von Xtrackers mit 324 und der von Vanguard mit 506 Werten.
Japan-ETFs – Performance
Hinsichtlich der aktuellen Jahresperformance überrascht wiederum der Japan-ETF von Xtrackers, der in diesem Jahr mit 23,50 Prozent Wertsteigerung – gegenüber 22,93 Prozent (iShares) und 22,24 Prozent (Vanguard) – das Rennen anführt.
Gerechnet auf die gesamte Zeit (seit Auflage der jeweiligen ETFs) hat jedoch iShares mit 63,18 Prozent Wertsteigerung die Nase vorn, dicht gefolgt von Vanguard mit 62,77 Prozent. Xtrackers liegt mit 57,34 Prozent ganze 5 Punkte darunter.
Die entsprechenden Charts, Grafen und Werte finden Sie in unserem ETF-Vergleich.
*Stand (auch für alle anderen „Werte”): 10. Dezember 2019