Seit diesem Sommer ein fast täglich zu beobachtendes Muster: Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hangelt sich von einem Rekordhoch zum nächsten. Ein Ende ist vorerst nicht absehbar – trotz der zahlreichen Warnungen vor einer Korrektur, vor Blasenbildung, und der augenscheinlich immer größer werdenden Kluft zwischen den Kursständen und den zugrundeliegenden Unternehmensgewinnen. Das zyklisch bereinigte Kurs-Gewinn-Verhältnis CAPE ist auf neue Höchstwerte gestiegen. Mit dem 30,7-fachen der Gewinne wiesen US-Aktien Ende September ein Niveau auf, das in etwa vor dem Platzen der spekulativen Dot-Com-Blase wie auch vor dem Börsenkrach zu Beginn der Großen Depression in den 1930er Jahren erreicht worden war.
Fakt ist: US-Aktien sind teuer
Selbst die Angst vor einem Atomkrieg mit Nordkorea brachte die Investoren an der Wall Street nicht aus der Fassung. Kurzfristige Rücksetzer wurden stets als günstige Kaufgelegenheit erachtet und schon ging es wieder aufwärts mit den Kursen. Es scheint, als würde der Traum eines jeden bullisch agierenden Anlegers wahr werden: Stetige Gewinne ohne erkennbares Risiko. Der aktuelle Bullenzyklus am US-Aktienmarkt könnte sich nach Auffassung von Charttechnikern der UBS noch bis in das neue Jahr erstrecken. „Der US-Markt ist nur allzu bereit, Risiken zu ignorieren und nach Gründen zu suchen, um noch höher zu steigen“, sagt auch Lukas Daalder von Robeco. DasMomentum sei stark. Deshalb ist der Fondsexperte auch überzeugt: „Sollte es eine Korrektur an den Aktienmärkten geben, sind Anleger, die US-Aktien besitzen, wahrscheinlich besser dran, weil Letztere bei einer Verkaufswelle gewöhnlich weniger an Wert verlieren als Aktien aus anderen Regionen.“ Selbst bei Ereignissen wie der Subprime-Krise, welche die USA eigentlich stärker hätten treffen sollen als Europa, hätten europäische Aktien die größeren Kursverluste erlitten. Das Bewertungsniveau ist laut Fondsmanager Daalder für sich genommen selten ein Grund für eine Korrektur am Aktienmarkt. In der Regel brauche es dafür einen Schock, der eine solche Korrektur auslöse.
Guter Rat muss nicht teuer sein
Diese Überlegungen spiegeln sich im Portfolio-Management von Robeco wider. „Die beste Vorgehensweise in einem solchen Marktumfeld ist eine Übergewichtung von Aktien. Allerdings sollte man für den Fall, dass es schließlich doch zu einer Korrektur kommt, eine enge Stop-Loss-Order setzen”, empfiehlt Daalder. Anleger, die auf passives Investments setzen, sollte diesen Rat beherzigen. Im ETF-Bereich bietet sich etwa der LYXOR DOW JONES INDUSTRIAL AVERAGE UCITS ETF (WKN: 541779) an. Der Fonds bildet den US-Leitindex synthetisch ab. In diesem Jahr gewann der ETF bislang 5,86 Prozent. Die Kostenquote beträgt 0,50 Prozent. Die Fondswährung lautet in Euro.
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Autor Redaktion
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Es könnte so einfach sein: Die Inflation geht weiter zurück, die Notenbanken beenden die Zinserhöhungen, die Aktienkurse haben wieder Aufwärtspotential. Die Realität ist vorläufig anders: Die Inflation sinkt langsam. Eine Rezession in den USA wird wahrscheinlich. Die Unternehmensgewinne sinken. Die Zinsen steigen trotzdem weiter. Die Börsen bröckeln weiter. Aber es gibt Lichtblicke.