31. August 2017
Devisen-ETF

Devisen-ETF: Hat der Dollar bald wieder die Nase vorn?

Der Euro macht diese Tage wieder von sich reden. Jüngst kletterte der Kurs zum US-Dollar auf ein frisches Zweieinhalb-Jahreshoch. Noch vor nicht allzu langer Zeit gab es bei Analysten, etwa aus dem Hause der Deutschen Bank oder Goldman Sachs, noch Befürchtungen, die europäische Gemeinschaftswährung könnte bald womöglich weniger als einen Dollar wert sein. Es hat sogar den Anschein, dass der Euro als neuer „sicherer Hafen“ angesehen wird. „Anleger flüchten in den Euro, um dem geopolitischen Risiko auszuweichen“, formuliert das Experte Jochen Stanzl von CMC Markets. Nicht wenige Fachleute sehen einen Eurokurs von etwa 1,20 Dollar mittlerweile als „faire“ Bewertung an. Sie nennen mehrere Gründe für diese Einschätzung. Grundsätzlich aber wird auf eine robuste Euroraum-Wirtschaft und hohe Leistungsbilanzüberschüsse verwiesen. Ein starker Euro kommt nun aber nicht nur am Aktienmarkt schlecht an, weil ein höherer Wechselkurs Waren außerhalb der Eurozone quasi automatisch verteuert. Auch der EZB kann ein steigender Kurs nicht recht sein. Das Inflationsziel von zwei Prozent könnte dann über fallende Importpreise gänzlich unerreichbar werden. Deshalb ist auch nicht davon auszugehen, dass EZB-Präsident Draghi eine weitere Aufwertung tolerieren wird. Bei der September-Sitzung hat er erneut Gelegenheit, der Entwicklung Einhalt zu gebieten. Er könnte den Kursanstieg als Risiko brandmarken, die Wirkung – ein fallender Euro – dürfte dann nicht lange auf sich warten lassen. Wie Anleger mit einem Devisen-ETF von beiden Richtungen profitieren können.

Greenback hat Potenzial

Der Dollar leidet derzeit auch unter dem wirtschaftspolitischen Chaos in Washington und einem scheinbar langsameren geldpolitischen Straffungskurs. Doch Experten wollen den Greenback dennoch nicht abschreiben. „Wir bleiben recht optimistisch, was die Kursentwicklung des US-Dollars angeht, gerade im Vergleich zur Eurozone“, sagt Willem Klijnstra, Währungsstratege bei Legal & General IM. Zwar sei die US-Wirtschaft im Konjunkturzyklus weiter fortgeschritten. Die schwächere Währung, niedrigeren Gewinne und höheren Aktienmärkte hätten diese Entwicklung allerdings zuletzt verlangsamt. „Die Inflation ist zwar hinter den Erwartungen geblieben, wir sind aber der gleichen Meinung wie die Fed, dass dies nur eine temporäre Flaute ist.“ Entsprechend werde die Fed voraussichtlich den Leitzins weiter stückweise anheben. Die EZB sehe sich mit einer anderen Situation konfrontiert. „Die EZB wird den Leitzins frühestens erhöhen, sobald sie ihr Anleihenkaufprogramm beendet hat. Das dürfte aber erst im zweiten Halbjahr 2018 passieren“, sagt Klijnstra. In der Eurozone sei zudem die niedrige Inflation ein Hindernis. Und das dauerhaft extrem niedrige Zinsniveau sei ein Problem. „Der sowieso marginale ökonomische Nutzen niedriger Zinsen nimmt mit der Zeit ab und die expansive Geldpolitik kann darüber ihre Wirkung verlieren.“ Was bedeutet das für Euro/Dollar Devisen? Wenn die Zinsen global stiegen, verliere der Euro an Wert. „Daher sehen wir aktuell beim US-Dollar das größere Wachstumspotenzial.“

Devisen: Den Dollar noch nicht abschreiben

ETF-Anleger haben das Privileg, ihr Engagement der jeweiligen Marktsituation entsprechend anzupassen. Wer eine weitere Euro-Aufwertung für möglich hält, ist mit dem ETFS Short USD Long EUR (WKN: A1EK0W) gut beraten. Der Fonds ermöglicht ein Short-Exposure gegenüber den Wechselkursbewegungen zwischen Dollar und Euro.

Der ETFS Long USD Short EUR (WKN: A1EK0V) wiederum eignet sich für Anleger, die dem US-Dollar Potenzial bescheinigen. Beide ETFs kosten 0,39 Prozent Gebühren im Jahr. Die Fondswährung lautet jeweils in Euro.

Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-AnlageleitfadenDieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlegemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.

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