Demografie: Deutschland wird alt – so stellst du dein ETF-Portfolio auf den Wandel ein
Dass die Bevölkerung Deutschlands in Summe immer älter wird, ist nichts neues. Die Demografie verändert nicht nur die Arbeitswelt, sondern sämtliche gesellschaftlichen Bedürfnisse. Wie können Anlegerinnen und Anleger davon profitieren?
2021 waren laut dem Statistischen Bundesamt 22 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen über 65 Jahre alt. Verglichen mit 1950 ist das ein Anstieg von 12 Prozent. Gleichzeitig schrumpfte im selben Zeitraum der Anteil der U-15jährigen von 23 auf 14 Prozent. Das liegt zum einen an der gestiegenen Lebenserwartung, zum anderen am Geburtenrückgang seit dem Babyboom zwischen Mitte der 1940er und den frühen 1960er Jahren. Zwar hat sich der Anstieg der Lebenserwartung inzwischen verlangsamt. Doch eine Überalterung der Gesellschaft ist vorerst kaum mehr zu verhindern.
Demografie: Altersarmut vs. Best Ager
Dass sich dieser demographische Wandel auf unser Rentensystem auswirkt, ist lange bekannt und wird immer wieder diskutiert. Altersarmut ist längst kein bloßes Schreckgespenst mehr, sondern bereits jetzt für viele Rentnerinnen und Rentner bittere Realität. Die jüngeren Generationen sind sich dessen bewusst – und fürchten sich oft vor ihrer Zukunft. Ob die geplante Aktienrente daran etwas ändern kann, ist fraglich.
Und dennoch bietet der demografische Wandel auch Chancen. Denn es gibt es da auch die Gruppe der sogenannten Best Ager – Menschen zwischen 50 und 70, die wirtschaftlich gut aufgestellt sind und denen gegenüber Unternehmen und vor allem deren Marketingabteilungen immer aufmerksamer werden. Denn die Best Ager sind aktiv, reisen gern, legen Wert auf hochwertige Produkte und investieren in ihre Gesundheit. Sie sind eine attraktive Zielgruppe.
Es eröffnen sich damit ganz neue Möglichkeiten in der Wirtschaft, denn diese Best Ager haben ganz andere Bedürfnisse, als Senioren noch vor 20 Jahren hatten – sie sind sichtbar in der Gesellschaft und haben wirtschaftlich eine weit größere Macht, als wir uns das vorstellen. Unternehmen reagieren darauf schon längst. Und somit können auch Anlegerinnen und Anleger vom demografischen Wandel profitieren – und etwas für die eigene finanzielle Vorsorge tun.
Mit diesem ETF Chancen der Demografie nutzen
Der iShares Ageing Population UCITS ETF (WKN: A2ANH1) ist genau darauf zugeschnitten. iShares selbst schreibt im Factsheet zum ETF, er „strebt die Nachbildung der Performance eines Indizes an, der sich aus Unternehmen der Industrie- und Schwellenländer zusammensetzt, die erhebliche Einkommen aus den wachsenden Bedürfnissen der alternden Weltbevölkerung (gemäß Definition Menschen von über 60 Jahren) generieren“. So sind knapp 50 Prozent der enthaltenen 371 Unternehmen im Gesundheitswesen zu verorten. Dazu gehören etwa die US-amerikanischen Firma Penumbra, deren Kerngeschäft Therapien in der vaskulären und neurovaskulären Medizin sind. Die Produkte werden zur Behandlung von akuten Schlaganfällen genutzt. Enthalten sind ferner auch Unternehmen aus den Branchen Finanzen, zyklische Konsumgüter und Immobilien.
Im laufenden Jahr steht der ETF bei einem Plus von 2,61 Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren wuchs er um +17,85 Prozent. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,40 Prozent und der ETF ist thesaurierend.
Wer also vom demografischen Wandel profitieren möchte, kann den ETF als Kandidaten für ein gut diversifiziertes Portfolio durchaus in Betracht ziehen.
Autor Katja Brauchle
Katja Brauchle ist eine erfahrene Online-Redakteurin mit einem Schwerpunkt auf Finanzthemen. Nach zwei Jahren Festanstellung bei extraETF ist sie nun nebenberuflich als freie Redakteurin tätig. Sie arbeitet derzeit als Content Strategy Managerin bei der Augsburger Allgemeinen.