Buybacks-ETF: Für Anleger sind die Rückkäufe wie ein warmer Regen
Einer der größten Nachfrager nach US-Aktien sind die Unternehmen selbst. Für Anleger können sich Buybacks auszahlen.
Wohin nur mit dem ganzen Cash *? Die Gewinne der Unternehmen steigen und steigen, doch die Investitionen stagnieren. Um über zwölfProzent auf 170 Milliarden Euro sind die Gewinne der Firmen aus der ersten deutschen Börsenliga im Jahr 2021 gestiegen, wie das Beratungsunternehmen EY jüngst mitteilte. Doch zugleich steckten die Firmen nur fünf Prozent mehr in die Entwicklung und Forschung als im Vorjahr. Klar, auch die Dividenden sind auf Rekordwerte angestiegen, doch in Mode kommen auch hierzulande wieder Aktienrückkäufe. Da lugten die hiesigen Manager über den großen Teich und schauten sich das Procedere in den USA ab. Denn in Amerika sind die Buybacks schon länger gang und gebe. „Das Volumen an Aktienrückkäufen ist seit den späten 1990er-Jahren um jährlich acht Prozent gestiegen – auf über 800 Milliarden US-Dollar 2021“, weiß Ulrich Stephan, Kapitalmarktstratege der Postbank *.
Buybacks: US-Aktienrückkäufe auf Rekordniveau
Der Clou: Aktienrückkaufprogramme reduzieren die Zahl der ausstehenden Aktien und erhöhen damit den Gewinn je verbliebener Aktie. Denn die Unternehmen ziehen ihre eigenen Aktien von den Anlegern ein und vernichten sie. Den Aktionären gefällt das natürlich, deshalb dienen diese Kaufprogramme letztlich auch der Kurspflege. Den US-Konzernen sind in diesem Jahr bereits Aktienrückkäufe in Höhe von über 300 Milliarden Dollar genehmigt worden. Auch das ein Rekord. Im Gesamtjahr könnten die Konzerne des S&P 500-Universums Schätzungen zufolge sogar Anteilsscheine im Wert von einer Billion US-Dollar zurückkaufen.
„Die größten Ankaufprogramme dürften neben Finanzinstituten erneut IT-Unternehmen auflegen, die über enorme Barmittelbestände verfügen und deren Aktien teilweise erheblich an Wert verloren haben“, informiert Postbank-Experte Stephan. Für die kommenden Jahre erwarte er jedoch geringere Wachstumsraten bei Aktienrückkäufen. „Denn einerseits sollte die Zinswende der Fed dafür sorgen, dass weniger Unternehmen Kredite für Aktienrückkaufe aufnehmen werden. Andererseits dürften die Gewinnmargen ihren Gipfel erreicht haben“.
Frische Kursimpulse
Wir nicht auf einzelne Titel setzen will, kann mit einem ETF an Rückkäufen möglicherweise verdienen. Amundi S&P 500 Buyback UCITS ETF (WKN: A2H562) bietet Zugang zu 100 Aktien mit den höchsten Aktienrückkaufquoten aus dem Universum des S&P 500-Index. Im laufenden Jahr legte der ETF um knapp ein Prozent zu, im vergangenen lag die Rendite bei 44 Prozent. Die Kosten für dieses Produkt belaufen sich auf 0,15 Prozent p. a.
Autor Bernd Lammert
Bernd Lammert schreibt als freier Mitarbeiter auf extraETF.com Beiträge zu aktuell interessanten ETFs. Er beschäftigt sich journalistisch seit 2005 mit Themen rund um Wirtschaft, Börse, Steuern & Recht. Nach Stationen bei einer Unternehmensberatung, beim Radio und Börsen-TV betätigt er sich seit gut 10 Jahren als Freier Autor u. a. bei dem Unternehmermagazin Impulse und verschiedenen Börsenportalen.
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