28. April 2020
Osteuropa-ETF mit Nachholpotenzial

Bietet dieser Osteuropa-ETF jetzt Nachholpotenzial?

Unsere östlichen Nachbarn kämpfen engagiert gegen die ökonomischen Folgen der Krise. Das könnte den Märkten und einem Osteuropa-ETF Rückenwind geben.

Die Pandemie erschüttert die ganze Welt. Dennoch gibt es regionale Unterschiede. War China zuerst betroffen, rückte später Europa ins Zentrum und danach die USA. Die Krise verläuft daher in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Auch die staatlichen Maßnahmen gegen das Virus und dessen ökonomische Folgen unterscheiden sich. Anleger können daher auch regional unterschiedliche Entscheidungen treffen. Deutsche-Bank-Chefstratege Ulrich Stephan glaubt, dass bestimmte Länder Osteuropas gut durch die Krise kommen könnten. „Ökonomen rechnen für die Länder in Osteuropa und am Balkan im Jahr 2020 mit dem stärksten Einbruch der Wirtschaftsleistung seit Ende der Sowjetunion. Besonders hart könnte es Russland und die Türkei treffen, die erst spät mit Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus begonnen haben. Zudem belastet der niedrige Ölpreis die Wirtschaft Russlands, die ausbleibenden Touristen die Wirtschaft der Türkei. Die Regierungen in Polen und in Tschechien haben hingegen frühzeitig Maßnahmen gegen das Virus ergriffen sowie große Fiskalpakete auf den Weg gebracht“, so Stephan.

Entschiedenes Handeln gegen die Krise

Während die fiskalischen Stimuli in Russland und der Türkei jeweils weniger als drei Prozent der Wirtschaftsleistung betragen, sieht die Situation in Tschechien und Polen anders aus. Erstere lassen sich die Maßnahmen 19 Prozent der Wirtschaftsleistung kosten und Polen nimmt immerhin noch rund dreizehn Prozent in die Hand. Stephan sieht aus diesem Grund vor allem bei unseren östlichen Nachbarn Chancen auf eine Erholung des Aktienmarkts. Indirekt könnte davon auch Deutschland profitieren, da beide Länder wichtige Handelspartner Deutschlands seien.

Osteuropa-ETF mit Nachholpotenzial?

Statt in die jeweiligen Leitindizes zu investieren oder die wichtigsten Einzelwerte auszuwählen, können Anleger diese Marktsicht auch mittels ETFs abbilden. Der Amundi MSCI Eastern Europe Ex Russia UCITS ETF (WKN: A2H57L) investiert zu 67 Prozent in Polen, neben Ungarn (22,2%) ist auch Tschechien (10%) stark im Index vertreten. Knapp die Hälfte der Unternehmen kommt aus der Finanzbranche. Die zweitwichtigste Branche ist die Energiewirtschaft (16,8%). 2020 büßte der Index bislang 32 Prozent an Wert ein und erholte sich zuletzt nur geringfügig. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,2 Prozent.

Tipp: Sie möchten wissen, wie genau ETFs funktionieren? In unserem Beitrag „Was ist ein ETF?“ haben wir das im Detail beschrieben.