Mehrere US-Firmen haben ein Auge auf den US-Biotech-Spezialisten Biogen Inc. geworfen. Laut US-Medien sind sowohl der US-Pharmariese Merck & Co als auch Allergan an einer Übernahme des Unternehmens interessiert. Damit bahnt sich im US-Biotechnologiesektor womöglich ein milliardenschwerer Deal an. Biogen machte aber auch in pharmazeutischer Hinsicht zuletzt positiv auf sich aufmerksam. So hat jüngst ein Medikament zur Behandlung von spinaler Muskelatrophie in einer späten Studienphase die angestrebten Ziele erreicht. Die Biogen-Aktie reagierte mit deutlichen Kurssprüngen auf die Übernahmespekulationen und den positiven Newsflow.
Biotech: Risikoappetit der Anleger wächst
Es sind Meldungen wie diese, die den US-Biotech-Sektor wieder in den Blick der Anleger rücken lassen. Denn lange Zeit war das Jahr 2016 kein gutes für Biotech-Aktien. Der Branchenindex NASDAQ Biotechnology Index verlor deutlich an Wert und markierte Ende Juni sogar ein neues Jahrestief. Mittlerweile ist der wachstumsstarke Sektor bei Investoren aber wieder heiß begehrt. Seit seinem Jahrestief hat der NASDAQ Biotechnology eine beispiellose Rally um rund 25 Prozent aufs Parkett gelegt. Das liegt auch an den Branchengrößen Amgen und Celgene. Dank erfolgreicher Medikamenten-Verkäufe steigerte Amgen —mittlerweile der größte Biotech-Konzern der Welt — Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal deutlich. Für das Gesamtjahr hob das Management seine Ziele ein weiteres Mal an. Der bereinigte Gewinn soll auf 11,10 bis 11,40 US-Dollar je Aktie steigen. Zuvor hatte das Unternehmen 10,85 bis 11,20 US-Dollar angepeilt. Eine weitere US-Branchengröße ist Celgene. Der Konzern nimmt insbesondere bei Krebs-Medikamenten eine starke Stellung ein. Celgene legte jüngst ebenfalls glänzende Zahlen vor und bestätigte damit einmal mehr seinen langjährigen Wachstumskurs. Das erwartete Gewinnwachstum bei Celgene für 2017 liegt bei 20 Prozent, die operative Marge soll 52 Prozent erreichen.
Modifizierte Marktkapitalisierung begrenzt Risiko
Mit dem Source NASDAQ Biotechnology UCITS ETF (WKN: A12CCJ) können Anleger direkt in den US-Biotech-Sektor investieren. Der ETF zielt darauf ab, die Performance des NASDAQ Biotechnology Index, der 187 Unternehmen umfasst, abzubilden. Indexbestandteile werden nach einer modifizierten Marktkapitalisierung gewichtet: Die fünf größten Indexmitglieder (u. a. Amgen, Celgene, Biogen, Gilead Science) werden auf 8 Prozent, die anderen Indexmitglieder auf 4 Prozent begrenzt. Der Gewinn auf Sicht der vergangenen sechs Monate liegt bei 10,55 Prozent. Die Kosten betragen insgesamt 0,40 Prozent p. a.
Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt sich Franz Rieber mit dem Börsenhandel. Schnell erlangte er eine herausragende Expertise für Zertifikate und ETFs sowie darauf basierende Anlagestrategien. Seit dem erfolgreichen Abschluss seines Masterstudiums in Finance & Banking leitet er die Bereiche Business Development, Data Analytics & Research für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin.
Menschen werden nicht nur älter, sie werden auch gesünder alt. Für diese Weiterentwicklung bedarf es intensive Forschung im Bereich der Biotechnologie.