Die Umsätze sind dünn, Aktien notieren hoch. Wer sein Portfolio absichern will, könnte das für einen guten Zeitpunkt halten, mit Short-ETFs auf fallende Kurse zu setzen..
Aktien notieren teilweise auf Allzeithoch. Doch ist das wirklich ein Grund zur Freude? Ivan Mlinaric, Geschäftsführer der auf Risikosteuerung spezialisierten Quant.Capital Management GmbH sieht heute fast ausschließlich Aktienrückkaufprogramme von Unternehmen für die Rekordstände wichtiger Indizes verantwortlich. „Im Falle einer Konjunkturabschwächung steigern diese Rahmenbedingungen die Gefahr eines stärkeren Abrutschens der Märkte“, sagt Mlinaric. Dafür würden auch die relativ geringen Umsätze sprechen. „Der Markt ist recht dünn, ein Gipfelsturm ohne Sauerstoffgerät. Ein euphorischer Markt sähe anders aus“, findet der Anlageexperte.
Absichern statt Verkaufen
Institutionellen Anlegern rät Mlinaric dazu, Bewertungen von Aktienbeständen anzupassen und einen Sicherheitspuffer einzubauen. Bewertungen müssten sich an den Preisen orientieren, die auch im Falle eines Abverkaufs erzielbar seien. „Sicherheitsabschläge auf die Bewertung erscheinen heute, mehr noch als in den vergangenen Jahren, angebracht“, fasst Mlinaric zusammen. Zwar dürften Privatanleger kein Problem damit haben, Aktienpositionen in Standardwerten zu veräußern, sollte es an den Märkten ungemütlich werden, doch birgt auch das Risiken. Die Erfahrung hat gezeigt, dass gerade während panischer Marktphasen Privatanleger immer wieder Fehler machen. Statt sich von Beständen gänzlich zu trennen, kann unter gewissen Umständen auch eine Absicherung Sinn machen.
Gutes Timing erforderlich
Der Xtrackers S&P 500 Inverse Daily Swap UCITS ETF (WKN: DBX1AC) bildet die Wertentwicklung des S&P 500 invers ab. Das heißt, dass der ETF von fallenden Notierungen profitiert. Der ETF eignet sich damit zur Absicherung gegen fallende Kurse, sollte einem Portfolio aber klug beigemischt werden. Grundsätzlich sollte ein Portfolio so konzipiert sein, dass es Anlageklassen enthält, die gering miteinander korreliert sind. Dies senkt das gesamte Risiko für den Fall, dass eine Anlageklasse, wie beispielsweise Aktien, im Wert verliert. Der Short-ETF kostet aktuell 0,5 Prozent jährlich. Die Performance von -14,4 Prozent im laufenden Jahr belegt, dass Käufer beim Einstiegstiming ein gutes Händchen haben sollten. Angesichts der Rekordstände wichtiger Indizes bei gleichzeitig geringen Umsätzen könnte ein geeigneter Zeitpunkt für Absicherungen gekommen sein.
Tipp: Einen Short-ETF zu kaufen, verursacht erhebliche Risiken. Anleger spekulieren nämlich gegen den langfristigen Trend. Wenn Sie mehr über die Funktionsweise von Short-ETFs erfahren möchten, sollten Sie den Beitrag „So funktionieren Short-ETFs“ lesen!
Autor Redaktion
Unsere Redaktion setzt sich aus erfahrenen Finanzexperten zusammen. Damit Sie immer auf dem neusten Stand bleiben, sorgen unsere Redakteure täglich mit brandaktuellen Texten und Artikeln dafür, dass Sie über alle Themen rund um ETFs, Indexfonds und Geldanlage schnell und unkompliziert informiert werden.
Es sind die ersten ETFs ihrer Art, die am europäischen Markt erhältlich sind. Diese zwei Neuemissionen können nachhaltigdenkende Anleger auf Schirm haben.
Nun ist es auch bei Fitch vorbei mit den Bestnoten für die US-Kreditwürdigkeit. Die Ratingagentur sieht Amerika nicht weiter als absoluten Top-Kreditnehmer.