Rohstoff-ETF: Der Teufel steckt im Detail
Auf Rückschläge an den Kapitalmärkten sollten Anleger immer vorbereitet sein. Insbesondere Aktien haben sich von ihren diesjährigen Höchstkursen teilweise um einige Prozentpunkte entfernt. Auch am Anleihemarkt macht sich zunehmend Unsicherheit breit. Eine möglicherweise bevorstehende Zinswende sorgt für Nervosität unter den Anlegern. Gerade wer langfristig investiert, sollte versuchen, sein Portfolio robust aufzustellen. Ein effektiver Beitrag zu einem ausgewogenen Portfolio können Rohstoffe sein. Doch wie baut man Rohstoffe in ein langfristig ausgerichtetes Portfolio ein?
Ethische Aspekte selbst für Profis wichtig
Obwohl sich Exchange Traded Products während der vergangenen Jahre auch bei Rohstoff-Investoren durchgesetzt haben, ist für viele Anleger zurecht nicht klar, wie ein Investment gelingen kann. Tatsächlich unterscheiden sich die vielen angebotenen Rohstoff-ETP deutlich voneinander. Exchange Traded Commodities (ETC) sind rechtlich gesehen Inhaberschuldverschreibungen und bilden die Wertentwicklung einzelner Rohstoffe ab. Rohstoffindizes lassen sich hingegen einfach unter Beachtung der UCITS-Anforderungen im ETF-Mantel abbilden. Dadurch erfüllen sie das Kundenbedürfnis nach Ausschluss des Emittentenrisikos.
Ein weiterer Punkt, der viele Anleger im Zusammenhang mit Rohstoffen interessiert, sind Spekulationen mit Nahrungsmitteln. Preisexzesse bei Agrarerzeugnissen haben bereits vor zehn Jahren eine Diskussion in Gang gesetzt und mittlerweile dazu geführt, dass sich viele Anbieter, wie beispielsweise BNP Paribas Asset Management, dazu entschlossen haben, auf Agrarprodukte und Lebendrind zu verzichten. Damit kommen ETF-Emittenten den Anforderungen vieler professioneller Anleger nach, die Agrarrohstoffe aus ihrem Anlageuniversum gestrichen haben.
Rollverluste müssen bei einem Rohstoff-ETF nicht sein!
Neben Themen wie Anlageethik und den rechtlichen Rahmenbedingungen bei Rohstoff-Investments mittels ETP ist für Anleger die Rendite ein weiterer zentraler Faktor. Hier konnten vor allem unbedarfte Privatanleger in der Vergangenheit mit Rohstoffprodukten die eine oder andere Überraschung erleben. Da sowohl ETC und Rohstoffindex-ETF auf Terminkontrakten basieren, die monatlich enden, kann es beim Wechsel zwischen zweierlei Kontrakten zu so genannten Rollverlusten kommen. Diese Rollverluste fallen immer dann an, wenn der Kontrakt des nächsten Monats teurer ist, als der gerade auslaufende Kontrakt des aktuellen Monats. Diese Preisunterschiede nennt man am Terminmarkt Contango. Gerade bei langfristigen Anlagestrategien und bestehenden Aufwärtstrends am Rohstoffmarkt kann diese Marktsituation Rendite kosten.
Doch bedeutet das, dass Rohstoff-Investments für Anleger nicht geeignet sind? Mitnichten! ETF-Anbieter haben sich inzwischen auch dieses Problems angenommen und bieten ETF, die rolloptimierte Rohstoffindizes abbilden, an. Das bedeutet, dass Anbieter beim Wechsel zwischen Rohstoff-Kontrakten nicht zwangsläufig auf den Kontrakt des nächsten Monats wechseln müssen. BNP Paribas Asset Management geht inzwischen sogar so weit, dass selbst Terminkontrakte mit einer Restlaufzeit von 48 Monaten in Frage kommen. Rollverluste werden so effektiv minimiert – gerade für langfristig orientierte Investoren ist dies ein handfester Vorteil.
Kampf dem Klumpenrisiko
Wie ETF-Anbieter Anlegerbedürfnissen gerecht werden, zeigt der BNP Paribas Easy Energy & Metals Enhanced Roll (WKN: A2AE6P). Neben dem rechtlichen Konstrukt als UCITS-Fonds, dem Verzicht auf Agrarrohstoffe und Lebendvieh sowie seiner Rolloptimierung kommt ein weiterer Vorteil hinzu: Die Experten von BNP Paribas haben sich dem Problem des Klumpenrisikos angenommen. Viele diversifizierte Rohstoff-Produkte haben noch immer einen Schwerpunkt im Bereich der Energierohstoffe. Damit dieser Sektor nicht zu stark repräsentiert ist und der BNP Paribas Easy Energy & Metals Enhanced Roll ein Höchstmaß an Diversifikation bietet, sieht das Index-Regelwerk Höchstquoten für einzelne Sektoren vor.
Der ETF bildet Gold (19,85%), Erdgas (13,77%), Kupfer (12,58%), Brent (10,44%), WTI (9,37%), Aluminium (8,34%), Silber (7,01%), Gasöl (5,41%), Heizöl (5,06%), Zink (4,42%) und Nickel (3,75%) ab. Aktuell sind über 100 Millionen Euro investiert. Die jährliche Gesamtkostenquote beträgt 0,49 Prozent. Der ETF ermöglicht so ein diversifiziertes Investment in den Rohstoffmarkt, das Rollverluste effektiv minimiert und Anlegern ein sicheres Instrument bietet, das eigene Portfolio um eine interessante Anlageklasse zu ergänzen.