Das ist von den aktuellen Blackrock-Zahlen zu halten
Jüngst gewährte Blackrock wieder einen Einblick in seine Finanzlage. Wir zeigen dir, was für Anleger davon zu halten ist.
Blackrock (WKN: 928193) veröffentlichte am 14. Juli 2023 seine Ergebnisse für das zweite Quartal 2023. Der Umsatz sank um ein Prozent auf 4,5 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen meldete jedoch einen Nettogewinn von 1,4 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Das Ergebnis je Aktie (EPS) betrug 9,06 US-Dollar gegenüber 7,06 US-Dollar im Vorjahresquartal. Damit wurden die Schätzungen der Analysten um neun Prozent übertroffen.
Der Umsatzrückgang ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter die anhaltenden geopolitischen Unruhen, die Inflation und die Zinserhöhungen der US-Notenbank. Während die Aktienmärkte im Vorjahr aufgrund dieser Gemengelage im zweiten Quartal nachgaben, legten sie im abgelaufenen Quartal zu. Infolgedessen stieg das durchschnittlich verwaltete Vermögen im Jahresvergleich nur um zwei Prozent, während Blackrock zum Stichtag ein starkes Wachstum des verwalteten Vermögens von elf Prozent verzeichnete.
Darüber hinaus konnte Blackrock im ersten Halbjahr mit 190 Milliarden US-Dollar die höchsten Nettomittelzuflüsse der Branche verzeichnen, davon 80 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal. Dabei profitierte Blackrock insbesondere von der zunehmenden Akzeptanz der iShares ETFs bei Vermögensverwaltern, Versicherungen und Asset Managern. Dies führte im zweiten Quartal zu Nettomittelzuflüssen in Höhe von 48 Milliarden US-Dollar bei ETFs, angeführt von Nettomittelzuflüssen in Höhe von 35 Milliarden US-Dollar in festverzinsliche ETFs. Das iShares-Angebot trägt zur Befriedigung der Kundennachfrage bei, indem es einen effizienten und erweiterten Zugang zu großen Teilen des Anleihenmarktes bietet.
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Profitabilität und weiteres Wachstum
Die Plattformstrategie des Unternehmens hat im Laufe der Zeit zu Skalierung und operativer Hebelwirkung geführt, mit einer Margenausweitung von 240 Basispunkten in den letzten zehn Jahren. Im zweiten Quartal 2023 lag die operative Marge von Blackrock bei 36,2 Prozent. Im Jahr 2023 will Blackrock von der anhaltenden Erholung der Märkte profitieren und das profitable Wachstum durch Investitionen diszipliniert vorantreiben. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll 2023 im Wesentlichen unverändert bleiben.
Für das eigene Geschäft sieht Blackrock weiterhin großes Wachstumspotenzial. CEO Larry Fink erwartet für seine Branche eine ähnliche Entwicklung wie bei der Cloud-Technologie. Ähnlich wie bei der Verlagerung von On-Premise-Daten in die Cloud rechnet er damit, dass Investmentkunden ihre Assets und Technologien konsolidieren werden. Blackrock sieht sich hier mit seinem umfassenden Angebot in verschiedenen Anlageklassen und dem starken SaaS-Technologiegeschäft rund um Aladdin in einer führenden Marktposition.
Was Blackrock so stark macht
81 Prozent des von Blackrock aktiv verwalteten Vermögens übertrifft über einen Zeitraum von fünf Jahren die Vergleichsgruppe oder den Benchmark. Viele Kosten, die in der Vermögensverwaltung anfallen, sind für das Unternehmen mehr oder weniger fix. Daraus ergibt sich ein Kostenvorteil, der es dem Management ermöglicht, einen Teil der Einsparungen an die Kunden weiterzugeben. So können Kunden beispielsweise bei passiven festverzinslichen Produkten rund ein Viertel der Kosten gegenüber dem Marktdurchschnitt einsparen.
Gleichzeitig hat Blackrock in einem stark fragmentierten Markt noch genügend Wachstumspotenzial. Als Marktführer in der Vermögensverwaltung hat das Unternehmen gerade einmal einen Marktanteil von drei Prozent. Die Top 5 kommen zusammen auf knapp zehn Prozent. In vielen anderen Branchen teilen sich die größten Unternehmen einen Großteil des Marktes. Daher sollte Blackrock in den kommenden Jahren mit seinem ganzheitlichen Angebot von der zunehmenden Regulierung, dem Wettbewerbsdruck und dem anspruchsvollen makroökonomischen Umfeld profitieren.
Autor Florian Hainzl
Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.