Lyxor-Übernahme durch Amundi: Folgen für den Markt
Im April hat Amundi angekündigt, den Konkurrenten Lyxor Asset Management kaufen zu wollen, nun nehmen die Pläne immer mehr Form an. Was bedeutet diese Übernahme nun für die ETF-Welt?
Amundi steigt durch die Übernahme von Lyxor zum zweitgrößten ETF-Anbieter Europas auf. Nur iShares von Blackrock ist noch stärker. Das hat Folgen für den Markt. Diesen gehen wir in diesem Beitrag nach.
Das Interesse an der Anlageform ETF wächst derzeit rasant und somit auch die Möglichkeiten für ETF-Anbieter. Die Übernahme könnte also andere große Konkurrenten nervös machen. Denn laut Detlef Glow, Head of Lipper EMEA Research, ist „gerade im ETF die Größe der Anbieter wichtig, um im Wettbewerb bestehen zu können.“
Durch Übernahme: Konkurrenz unter Zugzwang?
So fällt nach Übernahme die DWS, die aktuell der zweitgrößte ETF-Anbieter Europas ist, auf Platz 3. Entsprechend hat DWS-Chef Asoka Wöhrmann schon grünes Licht für eventuelle Zukäufe gegeben – auch wenn er reine ETF-Anbieter zunächst ausschließt. Denn die DWS wächst im ETF-Bereits schneller als die Konkurrenz. Und auch der Markteintritt ausländischer Anbieter könnte den ETF-Markt nochmal aufrütteln, denn diese „könnten sich durch den Kauf eines bestehenden Anbieters die nötige Infrastruktur beschaffen, um ihre Produkte erfolgreich in Europa anbieten zu können.“
Laut Glow denken auch diverse andere Banken-Manager über ihre aktuelle ETF-Strategie nach – und jeder von ihnen könnte in der Zukunft versuchen, „durch die Übernahme eines ETF Anbieters in dieses Marktsegment (weiter) vorzudrängen“.
Vor- und Nachteile für Anleger
Ein großer Vorteil einer Fusion bestünde laut Glow darin, dass sich die Produktpalette des übernehmenden Unternehmens erweitert. Der Anbieter könnte sich also zu einem One-Stop-Shop entwickeln – was für Anleger konkret bedeutet, dass etwa der Rechercheaufwand kleiner wird.
Doch auch Nachteile bringen diese Fusionen mit sich. Nicht nur, dass eine starke Konzentration der zu verwaltenden Vermögen zu einem Oligopol führen und sich somit die Preise für Anleger erhöhen könnten – es können auch ETFs verschwinden oder mit bereits vorhandenen Produkten des übernehmenden Unternehmens verschmolzen werden. Somit würde der Markt kleiner.
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iShares bleibt an der Spitze
Dennoch spielen Fusionen laut Glow derzeit nur eine untergeordnete Rolle am Markt. „iShares ist so dominant, dass sich die folgenden 9 Anbieter zusammenschließen müssten, um einen echten Wettbewerber für iShares zu kreieren.“ Und auch die Übernahme Lyxors durch Amundi würde den Anbieter möglicherweise nur kurzfristig zum zweitstärksten ETF-Anbieter machen – denn Xtrackers von DWS könnte den geringen Vorsprung innerhalb weniger Monate auch ganz ohne Fusion wieder aufholen.
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Autor Katja Brauchle
Katja Brauchle ist eine erfahrene Online-Redakteurin mit einem Schwerpunkt auf Finanzthemen. Nach zwei Jahren Festanstellung bei extraETF ist sie nun nebenberuflich als freie Redakteurin tätig. Sie arbeitet derzeit als Content Strategy Managerin bei der Augsburger Allgemeinen.
Unternehmen sind darauf spezialisiert, wasserschonende Techniken für Verbrauch und die Nahrungsmittelindustrie zu entwickeln. Ein Markt mit hohem Wachstumspotenzial, sagen Experten. Anleger können mit einem Wasser-ETF partizipieren.