Investor Frank Thelen: Wie sein 10xDNA Disruptive Technologies Fonds derzeit abschneidet
Zugegeben, wir waren nicht immer gnädig mit Frank Thelen und seinen Aktienfonds 10xDNA. Doch übertriebene Versprechungen und eine schlechte Performance sprachen nicht gerade für die Geldanlage des ehemaligen TV-Jurors.
Frank Thelen musste viel Gegenwind einstecken, als er im September 2021 seinen ersten Aktienfonds 10xDNA Disruptive Technologies lancierte. Kritisiert wurde vor allem sein Versprechen, der Fonds werde seinen Wert innerhalb von vier bis fünf Jahren verdreifachen – eine höchst unseriöse Aussage, die kein professioneller Emittent so treffen würde. Das hat Thelen inzwischen auch gegenüber Focus Online eingeräumt. Er habe „zu viel versprochen“.
Hohe Verluste für 10xDNA – doch es geht aufwärts
Doch dem Investor blieb nichts anderes übrig. Sein erster Fonds zeigte von Anfang an eine schlechte Performance und verlor 2022 immerhin 51,67 Prozent an Wert. Gerade für unerfahrene Anlegerinnen und Anleger, die Thelen vertraut hatten, ein Desaster. Die Art, wie Thelen mit seinem Fonds und Gewinnversprechen umging, zeigte deutlich, warum Aktienanlage für viele noch immer nach Betrug riecht. Wünschenswert ist, dass er – und auch andere – künftig ehrlich und realistisch kommunizieren wenn es um die eigenen Produkte geht.
Betrachtet man die aktuelle Entwicklung, dürfte sich zumindest etwas Ruhe einstellen. Zwar konnte der Fonds seine herben Verluste noch nicht wieder ausgleichen. Doch derzeit zeigt die Kurve in die richtige Richtung. Im laufenden Jahr liegt die Wertentwicklung bei stolzen +49,78 Prozent. Behält Thelen am Ende also doch recht?
Weitere Fonds folgten
Aufgeben jedenfalls kommt für Frank Thelen nicht in Frage. Er ist von seinem Konzept überzeugt und hält an 10xDNA fest. Mehr noch: Inzwischen haben er und sein Team weitere Fonds aufgelegt. Dem 10xDNA Disruptive Technologies folgten der 10xDNA Small & Mid Cap Technologies Fonds und der 10xDNA Disruptive Technologies ex Crypto. Ersterer fokussiert sich, wie der Name erahnen lässt, auf kleine und mittelständische Unternehmen während zweiterer eine Alternative zum klassischen 10xDNA Fonds darstellt. Das Portfolio unterscheidet sich lediglich darin, dass im Nachfolger keine Kryptowährungen enthalten sind.
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Folgen soll außerdem der 10xDNA – Clean Technologies-Fonds. Dieser investiert laut Website in aussichtsreiche Clean-Tech-Unternehmen und soll noch 2023 an den Start gehen. Klar also: Frank Thelen meint es erst. Ob er die massiven Startschwierigkeiten auf Dauer hinter sich lassen kann, dürfte die Finanzwelt mit Spannung beobachten.
Ein großer Name garantiert keinen Erfolg
Mit den 10xDNA-Fonds reiht sich Thelen in eine mehr oder weniger illustre Runde sogenannter Promi-Fonds ein, die vor allem eines gemeinsam haben: Der oft vollmundig versprochene große Erfolg blieb aus. Dirk Müller ist ein weiteres, oft genanntes Negativbeispiel. Der Dirk Müller Premium Aktien Euro Fonds läuft seit seiner Auflage 2015 enttäuschend. In den letzten vier Jahren mussten Anlegerinnen und Anleger jährliche Verluste hinnehmen, seit Auflage belaufen sich die Verluste auf insgesamt -14,15 Prozent.
Schlecht läuft es auch für den „Zukunftsfonds“ von Bild-Ex-Chefredakteur Kai Diekmann, mit dem man laut seiner Aussage „einfach clever sparen“ kann. Und die Performance kann sich im Vergleich zu anderen Promi-Fonds durchaus sehen lassen. Im Krisenjahr 2022 konnte das Produkt, welches Diekmann gemeinsam mit Lenny Fischer entwickelt hat, seine Negativbilanz bei unter vier Prozent halten – anderen Fonds und ETFs ging es bedeutend schlechter. Doch die Anlegerinnen und Anleger haben an dem Produkt kein besonderes Interesse – der Fonds ist ein Ladenhüter. 20 Milliarden Euro verwaltetes Vermögen waren das ambitionierte Ziel. Aktuell steht der Fonds bei einem Volumen von 31,77 Euro.