31. März 2022
So performte der gehypte Aktienfonds von Frank Thelen seit Auflage

So performte der gehypte Aktienfonds von Frank Thelen seit Auflage

Als TV-Investor Frank Thelen im September 2021 mit dem 10xDNA-Fonds an den Markt ging, waren Börsenexperten und Anleger gleichermaßen gespannt, wie der Aktienfonds sich entwickeln würde. Nach knapp einem halben Jahr lässt sich erste Bilanz ziehen.

Zugegebenermaßen, auch wir waren eher skeptisch. Frank Thelen ist sicherlich ein Investor, der oft den nötigen Mut für Start-Up-Wagnisse bewiesen hat, doch das macht ihn noch lange nicht zum Finanzexperten. Hinzu kommt, dass er sich mit seinem Promi-Fonds in bester – oder eben auch schlechter – Gesellschaft befindet, denn damit sind auch schon andere vermeintliche Börsenprofis auf die Nase gefallen. Doch war unsere Skepsis berechtigt oder hat Thelen uns eines Besseren belehrt?

Das ist drin

Schauen wir zunächst noch mal auf die enthaltenen Unternehmen. Der Fonds setzt auf zukunftsträchtige Technologien wie E-Mobility, AI oder auch Kryptowährungen und so finden sich wenig überraschend große Unternehmen wie Tesla, Palantir und Coinbase * im Fonds. Dazu kommen weitere Tech-Firmen wie HubSpot, 360 Digitech oder Twilio. Ebenfalls vertreten sind die E-Commerce-Riesen Alibaba und Tencent.

Daneben finden sich eine Reihe eher unbekannter Unternehmen – oder hast du schon mal was von Mercadolibre oder LI-Cycle gehört? Und auch die Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum haben es in Form von Zertifikaten zwischenzeitlich in den Fonds geschafft – eine recht wilde Mischung also, die Thelen da zusammengestellt hat.

Starke Verluste

Seit Auflage hat der Fonds stark an Wert verloren, seinen Tiefpunkt erreichte er am 14. März 2022, als er 37,64 Prozent im Minus notierte. Allerdings hat die Tech-Branche in letzter Zeit insgesamt gelitten. Im Vergleich: Der Invesco NASDAQ Next Generation 100 UCITS ETF verlor im gleichen Zeitraum 18,94 Prozent.

Und genau hier liegt auch das Risiko bei einem solchen Fonds, der auf eine eng gefasste Branche setzt: In einer Phase des Aufschwungs können Anlegerinnen und Anleger hohe Gewinne machen. Doch in schlechten Marktphasen verlieren Tech-Aktien oft auch sehr schnell sehr stark an Wert. Vielleicht hat Frank Thelen also einfach nur Pech, weil er kurz vor der Tech-Korrektur an den Markt gegangen ist?

Ein teurer Spaß

Vielleicht hat er aber genau damit auf ein Pferd gesetzt, das zuvor einfach schon zu Tode geritten wurde – die Korrektur war lange absehbar. Dazu kommt: Die laufenden Kosten liegen bei 1,86 Prozent, dazu kommen die – durchaus branchenüblichen – Dienstleistungskosten von 0,32 Prozent und ein Ausgabeaufschlag von maximal 3 Prozent. Aktiv gemanagte Fonds sind generell teurer als etwa ETFs und der 10xDNA wird bei der schlechten Performance mit diesen Kosten schnell zum teuren Vergnügen.

Tipp: Hier erfährst du alles zum Investieren in Branchen-ETFs.

Invesco Next Generation

Ein ETF, der zwar nicht dieselben Werte enthält, aber doch weitgehend einen ähnlichen Investmentansatz verfolgt, ist der bereits erwähnte Invesco NASDAQ Next Generation 100 UCITS ETF (WKN: A2QPVX). Er bildet die laut Marktkapitalisierung 100 größten Unternehmen an der Nasdaq ab, die auf die Unternehmen im Nasdaq 100 Index folgen (Plätze 101 bis 200). Könnten tech-begeisterte Anlegerinnen und Anleger mit diesem ETF besser fahren?

Wenn wir einen Blick auf die Performance des laufenden Jahres werfen: Auf jeden Fall. Zwar musste der ETF ebenfalls Verluste hinnehmen, wie die gesamte Branche. Doch im Vergleich zum Thelen-Fonds hielten sich die Verluste mit – 8,73 Prozent in Grenzen. Aktuell erholt er sich deutlich: 2,46 Prozent konnte er diesen Monat gut machen.

Immerhin: Auch der 10xDNA konnte wieder Boden gut machen: Um 1,78 Prozent ging es auf Monatssicht wieder nach oben.