2. September 2014
Infrastruktur als Wachstumstreiber

Infrastruktur als Wachstumstreiber

Bis zum Jahr 2025 sollen laut PwC weltweit 57 Billionen US-Dollar in Infrastruktur-Projekte fließen. Mit einem ETF können Anleger in die größten Infrastrukturunternehmen investieren.

Spätestens seit der Diskussion um die Einführung der PKW-Maut in Deutschland werden die grundlegenden Infrastrukturprobleme hierzulande deutlich. Bund, Länder und Kommunen klagen über kaputte Straßen, gesperrte Brücken, unzureichend gepflegte Gleise oder verrottete Schleusen, die schon einhundert Jahre alt sind. „Deutschland zehrt von seiner Substanz, täglich verliert unsere Infrastruktur 13 Millionen Euro an Wert“, beklagte zuletzt Wolfgang Steiger, Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrates. Und das führt zu Milliardenausfällen infolge von Staus oder kostspieligen Umfahrungen.

Investitionsstau soll aufgelößt werden

Für die Instandhaltung und den Ausbau von Straßen, Schienennetzen, Häfen, Flughäfen, Kommunikations- und Energienetzen gab Deutschland zuletzt nur noch 1,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus. Der Durchschnitt innerhalb der EU-Staaten liegt bei 2,6 Prozent, weltweit sogar bei 3,8 Prozent. Eine von der Verkehrsministerkonferenz 2011 eingesetzte Kommission ermittelte allein für den Betrieb und Erhalt der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland einen jährlichen Investitionsbedarf von 7,2 Mrd. EUR für die kommenden 15 Jahre. Daraufhin beschloss die Bundesregierung für die laufende Legislaturperiode neben der geplanten PKW-Maut zusätzliche Mittel in Höhe von fünf Milliarden Euro. Um den Investitionsstau endlich aufzulösen, soll es nun auch Versicherungen und Pensionsfonds schmackhaft gemacht werden, in die Infrastruktur verstärkt zu investieren. Bisher fließen gerade einmal knapp ein Prozent der gesamten Kapitalanlagen in dieser Branche in die Infrastruktur. Angestrebt wird eine Vervielfachung der Investitionen.

Großer Nachholbedarf auch in den USA

Ähnliche Probleme gibt es aufgrund der Finanzprobleme auch in anderen westlichen Staaten, allen voran in den USA. Laut einer Hochrechnung der amerikanischen Vereinigung der Bauingenieure (ASCE) müssen in den USA bis zum Jahr 2020 allein 3,6 Billionen US-Dollar in die Sanierung der Infrastruktur investiert werden. In den USA wurden zuletzt gerade noch 1,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes in die öffentliche Infrastruktur gesteckt. Das ist der niedrigste Stand seit 1993.

Vor allem Emerging Markets setzen auf Infrastrukturausbau

Laut einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) sollen bis zum Jahr 2025 rund 57 Billionen weltweit in den Bereich Infrastruktur fließen. Die meisten Projekte dürften dabei in den USA, in China, dem Nahen Osten sowie in Indien durchgeführt werden. US-Präsident Barrack Obama möchte zum Beispiel in den kommenden Jahren 302 Mrd. US-Dollar in die Hand nehmen. Indien investiert rund eine Billion US-Dollar in die Infrastruktur, China möchte in den kommenden Jahren etwa sechs Billionen US-Dollar ausgeben, Brasilien nimmt rund 500 Mrd. US-Dollar für Infrastrukturmaßnahmen in die Hand. Hauptmotiv für die Ausgaben in den großen Schwellenstaaten: Meist handelt es sich bei diesen Staaten um Länder mit einer wachsenden Bevölkerung bzw. einer zunehmenden Mittelschicht. Um diesen wachsenden Bedürfnissen gerecht zu werden, muss die Infrastruktur ausgebaut werden. Auch der Abbau von Rohstoffen erfordert das Vorhandensein möglichst ausgebauter Transportwege.

ETF mit den 30 größten Infrastruktur-Unternehmen

Mit dem BNP PARIBAS EASY – NMX 30 Infrastructure Global (WKN: A2ACQY) können Anleger daran teilhaben. Der Index umfasst die 30 größten Unternehmen des weltweiten Infrastruktursektors. Dabei konzentriert sich der Index auf diejenigen Firmen, die in der Branche über eine gewisse Monopolstellung besitzen. Ein Researchteam unter der Leitung von Prof. Dr. Zimmermann, Finanzvorstand der Universität Basel, befasst sich eingehend mit der Analyse des Infrastruktursektors und der Überwachung der Indexverwaltung. Überdurchschnittlich im Index vertreten sind aktuell Unternehmen aus den USA, Kanada und Großbritannien. Stark gewichtet sind die Sektoren Gasöl, Kommunikation, Energieversorgung und Mautgebühr. Der Index wird synthetisch über Swaps abgebildet. Erträge werden thesauriert. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,91 Prozent. Seit Jahresbeginn erwirtschaftete der ETF eine Rendite von 23,40 Prozent.

Fazit:

Mit dem ETF können Anleger an den erwarteten hohen globalen Infrastrukturinvestitionen profitieren. Konzentriert wird sich dabei anhand eines umfangreiches Researchs auf diejenigen Firmen, die in ihren Bereichen eine annähernde Monopolstellung genießen und damit überdurchschnittlich an solchen Projekten partizipieren.

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