Healthcare: Auch nach der Pandemie auf Wachstumskurs
Das Gesundheitswesen hat während der vergangenen Jahre für erfreuliche Renditen gesorgt. Anleger sollten jetzt nicht den Fehler machen, der Healthcare-Branche den Rücken zu kehren, nur weil die Pandemie aktuell nicht mehr so stark unseren Alltag bestimmt.
Allein Bevölkerungswachstum und globaler Wohlstand reichen aus, um die Nachfrage nach Medikamenten, medizinischen Dienstleistungen und Geräten zu stützen. Hinzu kommen Trends wie das wachsende Gesundheitsbewusstsein sowie der Wunsch nach Vorsorge und Lebensqualität. Eine Untersuchung des Gesundheitsstartups Clark mit YouGov zeigt, dass die eigene Gesundheit für 81 Prozent der Deutschen wichtig oder sehr wichtig ist. Diese Aussage ist zunächst einmal nicht überraschend. Gesund und fit sein – und es vor allem bis ins höhere Alter bleiben. Das dürfte ein Ziel nahezu aller Menschen sein.
Healthcare ist mehr als Krankheitsbekämpfung
Dabei geht es bei Gesundheit längst um mehr, als um die Abwesenheit von Krankheit. Immer mehr Menschen kümmern sich aktiv um ihr Wohlbefinden und gehen die Prophylaxe nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen an. Dabei spielen Themen wie Ernährung, Schlaf und Bewegung eine zentrale Rolle. Auch die Versorgung mit Nährstoffen gewinnt an Bedeutung und lässt etwa den Absatz an Nahrungsergänzungsmitteln steigen.
Wie der Lebensmittelverband Deutschland kürzlich meldete, wuchs der Gesundheitsmarkt 2022 im Vergleich zu 2020 um 7,9 Prozent auf 67,4 Milliarden Euro. Dazu zählen neben verschreibungspflichtigen Medikamenten auch frei verkäufliche Produkte und Nahrungsergänzungsmittel.
Demografische und Schwellenländer beflügeln
Die Weltbevölkerung wächst und wächst. In diesem Jahr wurde die Marke von weltweit acht Milliarden Menschen übersprungen. 2050 erwartet die UNO bereits 9,7 Milliarden Menschen auf der Erde. Zugleich steigt in vielen Regionen, allen voran in Asien, der Wohlstand. Damit einher gehen verstärkt sitzende Tätigkeiten und westlicher Konsum. Im Wohlstand kommen häufiger Genussmittel und fettreiche Speisen auf den Tisch. Die Folge: ein Anstieg der Erkrankungen des Herz- Kreislaufsystems sowie Diabetes.
In vielen westlichen Nationen sind diese beiden Krankheitsbilder nichts Ungewöhnliches. Zahlen der Techniker Krankenkasse (TK) zeigen, dass 2021 rund 36 Prozent der bei der TK versicherten Erwerbstätigen Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhielten. Der wachsende Wohlstand in Schwellenländern sowie die Alterung dieser Volkswirtschaften dürfte den langfristigen Absatz entsprechender Medikamenten stützen. Herstellern entsprechender Medikamente und forschenden Unternehmen haben langfristig also eine wachsende Einnahmequelle.
Auch wenn die Gesundheitsbranche als konservativ gilt, birgt sie doch Potenzial für attraktives Wachstum. Neue Verfahren wie die Gentherapie oder der Durchbruch des mRNA-Verfahrens zur Herstellung von Impfstoffen eröffnen Möglichkeiten. Unternehmen, denen es gelingt, bahnbrechende Verfahren zu patentieren, werden binnen Monaten zu Cashcows. Healthcare ist und bleibt damit ein solider Baustein eines jeden langfristig ausgerichteten Portfolios
Über den Autor: Markus C. Zschaber
Markus C. Zschaber ist Geschäftsführender Gesellschafter der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft Dr. Markus C. Zschaber mbH in Köln.
Autor Redaktion
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Experten sehen trotz der konjunkturellen Eintrübung die besten Gelegenheiten noch immer auf dem Aktienmarkt, speziell in der Gesundheitsbranche. Ein Sektor, der kaum am Tropf der Wirtschaftsentwicklung hängt. Ein ETF bietet sich an.