Grüne Kryptowährungen: Nachhaltiger als Bitcoin und Co.

Grüne Kryptowährungen: Nachhaltiger als Bitcoin und Co.

Der Absturz von bekannten Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Co. hat in den vergangenen Wochen für viele Zweifel an digitalen Währungen gesorgt. Dabei wurde auch wieder das Problem des umweltschädlichen Kryptomining zum Thema.

Nachhaltigkeit ist längst kein Trendthema mehr und auch in der Finanzwelt etabliert. ESG- und SRI-Kriterien sind für viele ETF-Anbieter inzwischen Grundvoraussetzung für ihre nachhaltigen Angebote. Doch funktioniert das auch für Kryptowährungen? Insbesondere Bitcoin ist bekannt dafür, durch energieintensives Mining hergestellt zu werden. Welche alternativen Coins gelten als grün und halten sie wirklich, was sie versprechen?

Wie umweltschädlich ist Kryptomining?

Kritiker der Mainstream-Kryptowährungen sehen im Kryptomining nur einen der Nachteile von Bitcoin und Co. und wer etwa nach „ist Bitcoin umweltschädlich“ googelt, findet dazu duzende von Artikeln. Der Tenor ist nicht immer gleich, doch in einem sind sich alle einig: Das Schürfen nach dem digitalen Gold verbraucht Unmengen an Strom. Laut der Universität Cambridge verbaucht allein das Bitcoin-Mining jährlich rund 143,67 Terawattstunden Strom, der jährliche CO2-Fußabdruck der Währung beträgt laut der Erasmus Universität Rotterdam 58,96 Mt. Das ist wahrlich keine Kleinigkeit oder – wie die Schweizer Handelszeitung im Mai 2021 so plakativ titelte – der Bitcoin ist eine Umweltsau.

Derzeit sind nur 39 Prozent der Energie, mit der Bitcoin geschürft wird, nachhaltig. Es ist also durchaus berechtigt zu sagen, dass Kryptomining umweltschädlich ist. Aber muss das so sein oder geht das nicht auch besser?

Nachhaltige(re) Kryptowährungen auf dem Vormarsch

Doch, denn es gibt durchaus Alternativen. Es gibt jüngere Kryptowährungen, die im Gegensatz zu etwa Bitcoin ein anderes Validierungsverfahren nutzen, das auf Proof-of-Stake basiert. Das verbraucht verglichen mit dem Proof-of-Work-Verfahren, auf dem Bitcoin basiert, weniger Energie. Das macht sie leider nicht wirklich grün – dennoch sind sie gegenüber der ersten Generation von Kryptowährungen ein Schritt in eine nachhaltigere Richtung.

Kryptowährungen, die diesen Ansatz verfolgen sind etwa Cardano (ADA) und Solana (SOL), beide gehören zu den zehn größten digitalen Währungen. Cardano kann bis zum 1000 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten. Zum Vergleich: Bitcoin schafft nur sieben und verbraucht in derselben Zeit wesentlich mehr Energie.

SolarCoin (SLR)

Einen einzigartigen Ansatz verfolgt der SolarCoin. Er ist derzeit die einzige Kryptowährung, die gezielt einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen soll. Die Coins enstehen nicht durch Mining, sondern werden als Prämie an Betreiber von Solaranlagen ausgeschüttet. Das soll einen Anreiz schaffen, selbst Solarenergie zu erzeugen. Ein Coin wird aktuell zu 0,0044 US-Dollar gehandelt.

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IOTA (MIOTA)

Eine weitere spannende Kryptowährung, die mit weit weniger Mining auskommt, als jene Währungen der ersten Generation. IOTA basiert nur zum Teil auf dem Proof-of-Work-Verfahren und hat dadurch einen geringeren Energieverbrauch als Bitcoin und Co. IOTA basiert außerdem auf keiner Blockchain, sondern setzt auf „Tangle“, ein Netzwerk aus kleinen Geräten, das Transaktionen validiert. Da es somit weder Miner noch Gebühren gibt, sollen Transaktionen nachhaltiger und auch schneller von Statten gehen. IOTA soll – wie der Name verrät – künftig als Währung für Transaktionen zwischen Internet-of-Things-Geräten werden. Der Kurs liegt aktuell bei 0,28 Dollar.