18. September 2025
Frankreich im Krisenmodus: Rating-Absturz – unsere Geldanlageidee dazu

Frankreich im Krisenmodus: Rating-Absturz – unsere Geldanlageidee dazu

In Frankreich greift die politische Krise um sich und reißt den Kapitalmarkt mit. Jetzt bröckelt die Kreditwürdigkeit. Wir haben eine Anlageidee dazu.

Frankreich befindet sich mitten in einer Regierungskrise, die sich bereits seit Wochen abzeichnete. Das hat nun auch Folgen für den Kapitmarkt. So verlor das Land durch die Herabstufung von AA- auf A+ durch die Ratingagentur Fitch seinen Status als halbwegs zentrale Säule. Laut Michaël Nizard, Leiter Multi-Asset & Overlay bei Edmond de Rothschild AM, muss sich unser westliches Nachbarland dauerhaft auf eine höhere Risikoprämie einstellen.

Frankreich in der Peripherie der Eurozone

Die Kreditwürdigkeit Frankreichs erodiert. „Die Ratingagentur Fitch begründete diese Entscheidung mit einem anhaltenden Defizit, einer Staatsverschuldung von bereits 114 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), die bis 2034 voraussichtlich 132 Prozent erreichen wird, sowie mit chronischer politischer Instabilität“, sagt Nizard. Frankreich ist damit mittlerweile nahezu auf dem gleichen Niveau wie Italien, wo mit 135 Prozent gerechnet wird. Selbst Staaten wie Spanien und Belgien stehen weit besser da. Frankreich präsentiert sich damit in einer relativen Schwäche. Die Anleihemärkte spiegeln diese Herabstufung wider. Die Rendite zehnjähriger französischer Staatsanleihen (OATs) liegt mit rund 3,5 Prozent leicht über der von Griechenland und nahe der von Italien. Der Anstieg der Finanzierungskosten lässt sich als höhere Risikoprämie verstehen.

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Wieso kam es zur Herabstufung der Kreditwürdigkeit?

Die Herabstufung erklärt sich auch durch die anhaltende Verschlechterung der Haushaltslage. Seit 2017 sind die Steuereinnahmen nach Zahlen von Edmond de Rothschild AM um 1,6 Prozentpunkte des BIP bei den privaten Haushalten und um 0,8 Prozentpunkte bei den Unternehmen gesunken, ohne dass die öffentlichen Ausgaben entsprechend reduziert wurden. Die Staatsausgaben bleiben demnach hoch und entsprechen 57 Prozent des BIP im Vergleich zu einem Durchschnitt von 50 Prozent im Euroraum – ein Niveau vergleichbar mit 2017, nachdem sie während der Pandemie ihren Höchststand erreicht hatten. „Das Primärdefizit bleibt unterhalb der Schwelle, die für eine Stabilisierung der Schulden erforderlich wäre. Eine Analyse des Ausgabenüberschusses im Vergleich zum Rest des Euroraums (7 Prozentpunkte des BIP) zeigt, dass der größte Teil aus dem Rentensystem (2,2 Prozentpunkte) und dem Gesundheitswesen (1,5 Prozentpunkte) stammt“, so Nizard.

Blockierte Politik

Das Problem sehen Experten darin, dass diese Sanktion offenbar anhalten wird. Nach dem Sturz der Bayrou-Regierung und der Ernennung von Sébastien Lecornu hält die Blockade im Parlament ganz offenkundig an. Eine Auflösung der Nationalversammlung wird zunehmend wahrscheinlich. „Die Unfähigkeit, einen glaubwürdigen Konsens über den Haushalt zu erzielen, verstärkt die Vorstellung, dass Frankreich so bald nicht auf einen klaren Konsolidierungskurs zurückkehren wird“, meint Nizard. Diese institutionellen Schwächen verstärke die Wahrnehmung Frankreichs als Randland innerhalb der Eurozone und nicht als halbwegs zentrale Säule.

Anlageidee Frankreich

Treibt ein derart großes EU-Land in eine ungewisse politische Zukunft, ergeben sich daraus Risiken, aber auch Chancen. Wir haben daher in unserem Youtube-Video „3 spannende ETFs für dein Portfolio – von spekulativ bis defensiv“ aus aktuellem Anlass auch auf die Ereignisse reagiert. Unterhalb des Video-Elements findest du noch weitere Informationen zur vorgestellten Frankreich-Wette.

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