Die Vorzüge von Indien-ETFs und ihre Nachteile
Indien verzeichnet seit Jahren hohe Wachstumsraten und zieht immer mehr ausländische Investitionen an. Chancen und Risiken.
Amazon will bis 2030 26 Milliarden US-Dollar auf dem Subkontinent investieren und auch Apple hat dieses Jahr seinen ersten Apple-Store in Indien eröffnet und plant offenbar, seine Lieferkette durch neue Produktionsstätten im Land unabhängiger von China zu machen. Mit seiner jungen Bevölkerung und dem Potenzial im IT-Sektor wird dem Land eine vielversprechende Zukunft vorausgesagt.
Indien wächst und wächst
Das Land verzeichnete in den letzten 30 Jahren ein starkes BIP-Wachstum von durchschnittlich über sechs Prozent pro Jahr und gehört damit zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Viele ausländische Unternehmen sehen Indien als wichtigen Absatzmarkt und Produktionsstandort und investieren daher, wie die genannten Technologiekonzerne, in den Standort. Viele Experten gehen daher davon aus, dass sich das Land in den nächsten Jahren noch dynamischer entwickeln wird.
Dennoch sind bei Investitionen in Indien auch Risiken zu beachten. Das Land hat auch mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Es gibt viel Korruption und Probleme mit der Rechtsstaatlichkeit und der Rechtsprechung in Indien. Dies kann dazu führen, dass Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Investitionen zu schützen. Zudem lebt ein Großteil der Bevölkerung trotz aller positiven Entwicklungen in der jüngeren Vergangenheit nach wie vor in Armut, was zu einer ungleichen Verteilung des Wohlstands im Land führt.
Die Probleme des indischen Aktienmarktes
Der direkte Zugang zum indischen Aktienmarkt ist für ausländische Investoren aufgrund hoher Auflagen kaum möglich. Daher bleibt in der Regel nur der Zugang über Fonds und ETFs. Dabei sollten Anleger unbedingt auf deren Zusammensetzung achten.
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Denn ein großer Nachteil von Indien-ETFs ist die hohe Gewichtung von Banken und Unternehmen aus zyklischen Branchen. Dies kann zu einer erhöhten Volatilität in der Wertentwicklung führen, da diese Branchen starken Schwankungen unterliegen können. Kommt es hier zu Turbulenzen, spiegelt sich dies aufgrund der hohen Branchenkonzentration in der Wertentwicklung des ETFs wider.
Anfang 2023 schlug ein Bericht mit Manipulations- und Betrugsvorwürfen des Leerverkäufers Hindenburg Research über die Adani-Gruppe hohe Wellen. Die Gruppe zählt zu den größten Konzernen des Landes und ist in verschiedenen Bereichen wie Infrastruktur, Mobilität und erneuerbare Energien stark engagiert. Nach der Veröffentlichung verloren die betroffenen Aktien insgesamt mehr als 120 Milliarden Euro an Wert.
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Inzwischen haben sich die Aktienkurse der Unternehmen zwar vergleichsweise gut erholt, dennoch ist es beunruhigend, dass mit Deloitte im Sommer ein renommierter Wirtschaftsprüfer bei einem der Konzernunternehmen wegen Zweifeln an bestimmten Transaktionen seinen Rücktritt erklärt hat. Mit EY wird zudem ein weiterer Wirtschaftsprüfer von Adani von der indischen Rechnungsprüfungsbehörde intensiv untersucht.
Westliche Indien-Profiteure im Blick
Statt auf „reine“ Indien-ETFs zu setzen, die vor allem lokale Großkonzerne enthalten, bieten sich Produkte an, die gezielt in westliche Multis mit Indien-Engagement investieren. So partizipieren Anleger an den Wachstumstreibern, ohne die politischen und unternehmerischen Risiken des Landes in vollem Umfang tragen zu müssen. Insgesamt bleibt Indien mit seiner dynamischen Entwicklung ein interessanter Markt – die Risiken einer Direktanlage sollten aber nicht außer Acht gelassen werden.
Hier bieten sich Produkte wie der iShares STOXX Europe 600 Personal & Household Goods UCITS ETF (WKN: A0H08N) an. In dem ETF sind Unternehmen wie Unilever oder British American Tobacco hoch gewichtet, für die Indien ein wichtiger Markt ist.