Die Tourismus-Branche feiert ihr Comeback – diese ETFs stehen im Fokus
Reiseveranstalter und Airlines litten stark unter den Folgen der Corona-Pandemie. Nun hat die Tourismus-Branche bald ihr Vorkrisenniveau erreicht. Verbände sind für das Gesamtjahr 2023 optimistisch gestimmt.
Im Jahr 2022 verbuchten die deutschen Beherbergungsbetriebe knapp 382,7 Millionen Übernachtungen. Das waren 37,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, aber immer noch 22,8 Prozent weniger als das Vorkrisenniveau vom Jahr 2019. Insgesamt war das Tourismus-Jahr 2019 mit noch 495,6 Millionen Übernachtungen ein Rekordjahr. Davon waren rund 90 Millionen Übernachtungen von ausländischen Gästen, während im Jahr 2022 lediglich 68,1 Millionen Gäste aus dem Ausland in Deutschland übernachteten. Für den Tourismus Anlass zur Optimismus.
Die Tendenz ist klar positiv und wurde zuletzt erst wieder von der Rückkehr ausländischer Touristen beflügelt – auch wenn die Anzahl der Übernachtungen der ausländischen Urlauber noch immer fast 25 Prozent unter dem Niveau 2019 liegen. Die Entwicklungen in Deutschland kann man mit kleinen regionalen Unterschieden auch auf die Welt übertragen. Nach fast dreijähriger Pause sind die Menschen wieder reiselustig. Profitieren dürften davon die Reisebüros- und Reiseveranstalter, Hotels, Fluggesellschaften, Kreuzfahrtgesellschaften – und verbundene Tourismus-ETFs.
Tourismus: Osterreisewelle als positiver Indikator
Die Deutschen zieht es inzwischen auch wieder mehr ins Ausland. Im ersten Halbjahr 2023 erwartet der Bundesverband der deutschen Luftverkehrsbranche (BDL) ein Sitzplatzangebot in der Größenordnung von rund 78 Prozent des Vor-Corona-Niveaus aus dem Jahr 2019. Die erste größere Reisewelle in diesem Jahr über Ostern zeigte ein Plus von rund sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr und erreichte ein Niveau von 8,8 Millionen Passagieren.
Zudem blieb das Chaos aus dem Vorjahr weitestgehend aus und die Luftfahrtbranche sei zuversichtlich, dass dies auch im Sommer der Fall sein wird, obwohl die Personaldecke immer noch eng sei. Aktuell liegt die Zahl der angebotenen Sitzplätze in Deutschland noch zwölf Prozent hinter dem Angebot von 2019 zurück, während im restlichen Europa der Corona-Einbruch praktisch schon ausgeglichen ist.
Branchenprimus auf dem Weg Richtung Vorkrisenniveau
Der weltgrößte Reisekonzern TUI verzeichnet nach eigenen Angaben bislang ein Buchungsniveau, das nur noch vier Prozent unter dem Level des Jahres 2019 lag. Der Konzern geht davon aus, dass die Kunden für den Urlaub erneut tiefer in die Tasche greifen werden. Daher bevorzugen wir für die Erholung der Tourismus Branche auch europäische bzw. globale ETFs.
Der Invesco STOXX Europe 600 optimised Travel & Leisure (WKN: A0RPSG) konnte im laufenden Jahr schon mehr als 26 Prozent zulegen und enthält neben den größten Fluggesellschaften Europas auch die bekannten Hotelgruppen Intercontinental und Accor, aber auch der Glückspielanbieter Flutter Entertainment gehört zu den Top-Holdings.
Der global ausgerichtete HANetf The Travel (ISIN: A3CPGE) hat im laufenden Jahr 19,5 Prozent Performance erreicht. Hier sind auch Kreuzfahrtanbieter in den Top zehn Holdings und insgesamt ist die Ausrichtung stärker auf Nordamerika ausgelegt, die rund 60 Prozent ausmachen.
Über den Autor: Marc Gabriel
Marc Gabriel, CIIA, CESGA und Kundendirektor, Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung in Kleve
Autor Redaktion
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Nachdem die Coronajahre auch die Tourismusbranche hart getroffen hatten, setzt seit 2022 eine spürbare Erholung ein. Das zeigt auch die Entwicklung eines ETFs.