16. August 2022
Darum boomt die nachhaltige Geldanlage auch weiterhin!

Darum boomt die nachhaltige Geldanlage auch weiterhin!

Die nachhaltige Geldanlage ist ein Megatrend, der nicht mehr verschwindet. Die Nachfrage steigt seit Jahren enorm. Privatanleger erhalten eine immer größere Auswahl an nachhaltigen ETFs. Denn mittlerweile verstehen immer mehr Anleger: Nachhaltigkeit bedeutet keinen Renditeverlust.

Er setzt sich fort, der Trend hin zur nachhaltigen Geldanlage ist nicht zu stoppen. Nachhaltige Investments boomen. So haben viele internationale Investoren Nachhaltigkeit längst zum neuen Standard erklärt. Hinzu kommt, dass ESG-Kriterien ein effektives Werkzeug eines ganzheitlichen Investmentprozesses sind und sich zum Wohle der Anleger nutzen lassen. ESG steht für Environment, Social und Governance. Gemeint ist also eine Geldanlage, die im Einklang mit der Umwelt, dem Sozialwesen sowie einer maßvollen Unternehmensführung steht.

UN-Nachhaltigkeitskriterien

Die großen Leitplanken in puncto Nachhaltigkeit stellen die Ziele der Vereinten Nationen dar. Diese 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030, die Sustainable Development Goals (SDGs), richten sich an alle: die Regierungen weltweit, aber auch die Zivilgesellschaft, die Privatwirtschaft und die Wissenschaft. 17 Nachhaltigkeitsziele haben wir in der Grafik unten für Sie zusammengefasst.

ESG-ETFs auf Rekordjagd

Wie sehr der Nachhaltigkeitsbereich gefragt ist, zeigen Zahlen von ETFGI. Das Forschungs- und Beratungsunternehmen hat Ende Februar berichtet, dass das globale ESG-ETF-Volumen einen Wert von 378 Milliarden US-Dollar erreichte. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 lag der Wert noch bei 23 Milliarden Dollar. In den Folgejahren kletterte die Nachfrage deutlich. 2019 waren es 78, im Jahr 2020 schon 203 Milliarden US-Dollar.

Profis investieren nachhaltig

Nachhaltiges Anlegen ist nicht nur etwas für Privatanlegerinnen und -anleger mit grünem Gewissen. Gerade Anlageprofis setzen auf Nachhaltigkeit. Selbst institutionelle Investoren gehen mehrheitlich davon aus, dass ihre Branche ESG-Investments in den nächsten Jahren vornehmlich mit Hilfe von passiven Produkten wie ETFs umsetzen wird, wie verschiedene Studien zeigen. „Für die wachsende Zahl der Investoren, die in Fonds mit ESG-Ansatz anlegen möchten, ist klar, dass ETFs hierfür zunehmend wichtig werden. Investoren schätzen ETFs häufig vor allem als kostengünstiges und einfaches Anlageprodukt“, sagt etwa Gary Buxton, Leiter der Großregion EMEA ETFs and Indexed Strategies bei Invesco.

Politik treibt Nachhaltigkeit voran

Die politischen Akteure in der Europäischen Union sehen das Thema Nachhaltigkeit längst weit oben auf der Agenda. Seit über eineinhalb Jahren sitzt ein weiterer Treiber der nachhaltigen Geldanlage im Weißen Haus. US-Präsident Joe Biden steht dem nachhaltigen Umbau der US-Wirtschaft offen gegenüber.

Tipp: Hier erfährst du alles, was du über das Investieren in Nachhaltigkeits-ETFs wissen musst.

Breite Vielfalt an nachhaltigen Investments

Aktuell haben Anlegerinnen und Anleger hierzulande laut unserer Datenbank in diesem Produktsegment die Auswahl zwischen 282 Aktien- und 77 Anleihen-ETFs von 21 Emittenten. Die größten Anbieter sind neben iShares vor allem UBS, BNP Paribas Easy, Ossiam, Amundi, Lyxor und Xtrackers.

Doch so vielfältig das Angebot, so unterschiedlich auch die Strategien. Angesichts des Produkt-Dschungels ist es für Anleger nicht einfach, sich das geeignete Produkt herauszusuchen. Anleger sollten sich also vor dem Kauf genau im Klaren sein, wie streng das Nachhaltigkeitskonzept sein soll und welche Strategie man dabei bevorzugt.

Kein Renditekiller

Gutes Gewissen und schlechte Rendite? Das ist mit Sicherheit nicht so. Der Gute ist nicht der Dumme. „Mehr als 2.000 weltweit durchgeführte Studien – darunter auch Amundi-Studien – haben bewiesen, dass die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten die Performance nicht beeinträchtigt. Nachhaltigkeitsaspekte und ESG-Kriterien können, wenn sie pragmatisch eingesetzt werden, im Gegenteil die Performance steigern“, sagt Thierry Bogaty, Leiter der Abteilung ESG/SRI von Amundi.

Oft sorgen sich Anlegerinnen und Anleger wegen eines erhöhten Tracking Errors ihrer ausgewählten Benchmark und den Kosten für einen Transfer zu einem passenden ESG-Produkt. In einem  Papier von SSGA, das auf eine frühere Studie von Flow Traders aus dem Jahr 2021 folgt, zeigten die Profis von State Street Global Advisors (SPDR), dass diese Befürchtungen oft nicht gerechtfertigt sind.