Dank ChatGPT: Künstliche Intelligenz gewinnt rasant an Bedeutung
Ende November letzten Jahres hat Open AI seinen Chatbot ChatGPT veröffentlicht. Das Besondere daran: Die Fragen werden von der integrierten künstlichen Intelligenz in den meisten Fällen so gut beantwortet, dass ein regelrechter Hype um das Tool entstanden ist.
Innerhalb einer Woche nach dem Start haben bereits mehr als eine Million Menschen die Anwendung genutzt und in der Zwischenzeit hat ChatGPT mehr als 100 Millionen Nutzerinnen und Nutzer erreicht. Fast täglich gibt es neue Meldungen, welche Berufe es bald nicht mehr geben wird und welche Tests von Universitäten das Tool bestanden hat.
Damit rückt das Thema Künstliche Intelligenz in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Es erscheint äußerst unwahrscheinlich, dass diese Technologie nun wieder verschwindet. Zu mächtig erscheinen die Einsatzmöglichkeiten und die Chance, lästige Routinetätigkeiten in Zukunft von Maschinen erledigen zu lassen, ohne dass der Mensch noch eingreifen muss. Auch wenn dies die Gesellschaft vor neue Herausforderungen stellt, scheint die nächste Stufe der Digitalisierung in greifbare Nähe gerückt zu sein.
Zu diesem Schluss scheint auch Microsoft gekommen zu sein. Laut Bloomberg investiert der Softwaregigant in den kommenden Jahren weitere zehn Milliarden US-Dollar in Open AI. Im Gegenzug darf Microsoft die Technologie von Open AI exklusiv in seinen Produkten verwenden. Außerdem nutzt Open AI den Cloud-Dienst Azure für das Training aller Modelle und die Ausführung der Abfragen. Eine steigende Zahl von Anfragen an die Sprachmodelle von Open AI dürfte zu einem entsprechenden Wachstum der Cloud-Sparte von Microsoft führen.
Microsoft und Alphabet kämpfen um die Marktführerschaft
Microsoft arbeitet mit Hochdruck daran, die Vorteile der Künstlichen Intelligenz von Open AI in die eigenen Produkte für Endanwender zu integrieren und eine echte Konkurrenz für ChatGPT zu schaffen. In Teams und Github hat KI bereits Einzug gehalten und unterstützt die Nutzer bei ihren täglichen Aufgaben. Außerdem steht eine KI-basierte Version der Suchmaschine Bing in den Startlöchern.
Die Marktanteile und Umsätze von Bing sind schon heute nicht so unbedeutend wie oft angenommen, immerhin erzielte Microsoft im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 11,5 Milliarden US-Dollar mit Such- und Nachrichtenanzeigen. Mit KI-Funktionen in Bing könnte Microsoft jedoch die dominierende Google-Suche angreifen und sich ein deutlich größeres Stück vom Kuchen des Werbemarktes sichern. Schließlich bringt jedes Prozent Marktanteil bei der Suche rund zwei Milliarden US-Dollar mehr Werbeumsatz.
Wenig überraschend kündigte Alphabet letzte Woche ein Konkurrenzprodukt zu Chat-GPT mit dem Namen „Bard“ an. Das Unternehmen konnte über viele Jahre hinweg die bemerkenswertesten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz vermelden. In den letzten Jahren hat die KI auch immer mehr Einzug in die Produkte von Alphabet und damit in unseren Alltag gefunden. Spannend wird es, wenn Google seinen Chatbot der Öffentlichkeit zur Verfügung stellt und ein direkter Vergleich der beiden Dienste möglich wird.
Mit diesem ETF von Künstlicher Intelligenz profitieren
Der Xtrackers Artificial Intelligence and Big Data UCITS ETF (WKN: A2N6LC) ist eine Möglichkeit, in die KI-Branche zu investieren. Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenzprodukten konzentriert sich der ETF auf große, etablierte Unternehmen. Neben den bereits genannten Unternehmen forschen auch die größten Positionen im ETF wie Meta Platforms oder Nvidia intensiv an der Anwendung von Künstlicher Intelligenz.
Die Gesamtkostenquote ist mit 0,35 Prozent angemessen. Im Jahr 2022 musste der ETF einen Kursrückgang von 30,4 Prozent hinnehmen. Seit Auflegung im Januar 2019 liegt die jährliche Wertentwicklung jedoch bei beachtlichen 12,9 Prozent.
Autor Florian Hainzl
Florian Hainzl arbeitet als freier Mitarbeiter für extraETF. Er konzentriert sich dabei auf Unternehmen und Branchen, die von hoher Qualität geprägt sind. Er hat Betriebswirtschaftslehre studiert und arbeitet als BI-Entwickler. Seit 2018 teilt er sein Fachwissen auch mit den Lesern der deutschen Ausgabe von Motley Fool.