1. Februar 2023
Blockchain: Die Technik bleibt für Anleger weiter relevant

Blockchain: Die Technik bleibt für Anleger weiter relevant

Spätestens seit dem vergangenen Jahr ist klar, dass Kryptowährungen maximal eine selektive Beimischung für das Portfolio sind. Die hinter den Kryptos liegende Technik, die Blockchain, ist allerdings weiterhin für Anleger interessant. Es gibt viele Möglichkeiten, über Einzeltitel, Fonds, ETFs und Derivate hier zu investieren.

Ende Mai 2022 hat der Voyager, eine der bekanntesten Krypto-Börsen der Welt, Insolvenz angemeldet. Dadurch stehen rund 1,3 Milliarden Dollar an Krypto-Vermögen auf dem Spiel. Nach der Pleite der Krypto-Börse FTX, die sich kurz vorher als Retter für Voyager versucht hatte, stehen weitere Plattformen unter Druck.

Probleme links und rechts

Die Plattform OneCoin ist einer der Betrugsskandale, bei dem ein Schaden von gut drei Milliarden US-Dollar bei etwa zwei Millionen Anlegern entstand. Dort wurden Informationspakete mit Token auf eine eigene Kryptowährung verkauft. Echte Konten für die Kunden mit einer wirklichen Blockchain bestanden vermutlich nie.

El Salvador hat ein noch größeres Problem. Dort wurde die Kryptowährung zum legalen Zahlungsmittel erklärt. Die Abwertung der Kryptowährung führte dazu, dass internationale Ratingagenturen die Kreditwürdigkeit herabstuften. Da vor 20 Jahren schon der US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel eingeführt wurde, gibt es keine eigene Landeswährung mehr, sodass man nicht einfach mehr Geld drucken kann.

Blockchain ist und bleibt relevant

Von diesen Verwerfungen abgesehen, bleibt die Blockchain-Technik, die hinter den Kryptos steckt, trotzdem relevant.

In der Finanzindustrie können Blockchains bei Echtzeitüberweisungen, der Abwicklung von Finanzinstrumenten, Informationen über die Kreditwürdigkeit, Abwicklung von Krediten oder beim Crowdfunding eingesetzt werden. Das Rechtswesen kann die Eigenschaft als manipulationssichere Datenbank oder bei der Übertragung von Eigentum- und Urheberrechten nutzen. Im öffentlichen Sektor könnten Staaten Steuern über Blockchain-Systeme einziehen. International kann die hohe Transparenz dazu führen, dass Korruption erschwert wird.

Anlegerinnen und Anleger, die dieses Thema trotzdem beimischen wollen, können Plattformanbieter wie Coinbase * (WKN: A2QP7J) wählen. Über diese werden Kryptowährungen gehandelt. Eine Alternative sind Grafikkarten-Hersteller wie NVIDIA (WKN: 918422) oder AMD (WKN: 863186), da leistungsfähige Grafikkarten für die Umsetzung der Technologie wichtig sind. Softwareanbieter wie Microsoft (WKN: 870747) bauen eine Blockchain-Umgebung für Unternehmen auf. Direktentwickler wie Advanced Blockchain (WKN: A0M93V) wollen mit Eigenentwicklungen Blockchain-Applikationen schneller und effizienter machen.

Einen echten Standard gibt es nicht. Daher ist es für Privatanleger besser, aktive oder passive Fonds oder Zertifikate mit entsprechender Ausrichtung zu wählen. Bei passiven Fonds kann man einen Blick auf den Invesco CoinShares Global Blockchain (WKN: A2PA3S) werfen. Zertifikate auf einzelne Währungen wie Ethereum, Ether oder Bitcoin werden beispielsweise von XBT-Provider aufgelegt.

Über den Autor: Andreas Görler

Andreas Görler ist Senior Wealthmanager und zertifizierter Fachmann für nachhaltige Investments bei der Wellinvest – Pruschke & Kalm GmbH in Berlin